Der Mangel an mehreren Nährstoffen ist bei Kindern schlecht für ihre Gesundheit

Die Qualität der Ernährung spielt in den ersten Lebensjahren eines Kindes eine besonders große Rolle. Die verschiedenen Nährstoffe tragen dazu bei, Fettleibigkeit, Diabetes und anderen chronischen Krankheiten im späteren Leben vorzubeugen. Die moderne Ernährung und der Lebensstil haben jedoch zu einem weit verbreiteten Mangel an Vitamin D, Jod, Eisen, Kalzium und Magnesium bei Kindern geführt, was schwerwiegende Folgen für ihre körperliche und geistige Gesundheit hat, so eine große deutsche Studie, die in Frontiers in Nutrition veröffentlicht wurde. Die Wissenschaftler empfehlen daher, sich verstärkt mit dem Ernährungszustand von Kindern zu befassen und bei Bedarf während der gesamten Kindheit Nahrungsergänzungsmittel zu verabreichen.

In der Zeit, in der ein Kind wächst und sich entwickelt, ist es von entscheidender Bedeutung, dass es ausreichend mit allen Nährstoffen versorgt wird, die für Dinge wie Knochen, Schilddrüsenfunktion, Immunabwehr, kognitive Fähigkeiten und viele andere Funktionen wichtig sind. Es hat sich gezeigt, dass Kinder, die in den ersten Lebensjahren ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden, ein geringeres Risiko für gesundheitliche Probleme wie Übergewicht, Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere chronische Krankheiten im späteren Leben haben.
Bei Kindern ist die Wahrscheinlichkeit besonders groß, dass ihnen wichtige Nährstoffe fehlen, da ihr Nährstoffbedarf pro Kilogramm Körpergewicht vergleichsweise hoch ist. Von der Adipositas-Epidemie sind derzeit acht Prozent der europäischen Kinder unter fünf Jahren und 29 Prozent der Kinder zwischen fünf und neun Jahren betroffen. Diese alarmierende Entwicklung ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Kinder viel zu viele zuckerhaltige Getreideprodukte, Weißbrot, Pizza, Softdrinks, Süßigkeiten, Kuchen und Kekse, ungesunde Pflanzenöle und andere leere Kalorien ohne Ballast- und Nährstoffe zu sich nehmen. Auch die Aufnahme von Fisch, Gemüse und Obst ist zu gering.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat festgestellt, dass ein Mangel an Vitamin D, Eisen und Jod (in einigen Ländern) besonders häufig bei Kindern unter drei Jahren auftritt. Dennoch gibt es nicht viele Informationen über Vorschulkinder im Alter von 3 bis 5 Jahren. Daher wollte die neue deutsche Studie dieses Segment genauer unter die Lupe nehmen.

Viele Kinder haben einen Mangel an Vitamin D und mehreren Mineralstoffen

Die Wissenschaftler stützten sich bei ihrer Untersuchung auf eine große nationale deutsche Ernährungsstudie namens KiESEL (Kinder-Ernährungsstudie zur Erfassung des Lebensmittelverzehrs), die im Zeitraum 2014-2017 durchgeführt wurde. Die Forscher sammelten relevante Daten über die Ernährung von Kindern im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren, einschließlich der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln. Die Daten, die auf Fragebögen und anderen Informationsquellen beruhen, zeigen die Aufnahme von Kalorien (Kohlenhydrate, Fette und Eiweiß) und Mikronährstoffen (Vitamine und Mineralstoffe) durch die Kinder.
Die Wissenschaftler verglichen die Nährstoffzufuhr der Kinder mit dem von der EFSA ermittelten Nährstoffbedarf. Die Studie untersuchte auch den Unterschied zwischen der Nährstoffaufnahme bei Kleinkindern (im Alter von sechs Monaten bis zwei Jahren) und Vorschulkindern (im Alter von drei bis fünf Jahren) sowie den Unterschied zwischen den beiden Geschlechtern in Bezug auf die Nährstoffaufnahme.
Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass eine nicht ausreichend ausgewogene Ernährung und der Nährstoffmangel bei Kleinkindern und Vorschulkindern besorgniserregend sind. Sie regen auch an, Vitamin D mehr Aufmerksamkeit zu schenken und sagen, dass Kinder länger als offiziell empfohlen Vitamin-D-Zusätze erhalten sollten. Außerdem ist es wichtig, mit Jod angereichertes Speisesalz zu verwenden und die Aufnahme ungesunder Fette zu reduzieren. Die Selenaufnahme der Kinder wurde nicht untersucht, ebenso wenig wie die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren, die hauptsächlich in fettem Fisch enthalten sind. Andere Studien haben gezeigt, dass ein Mangel an diesen Nährstoffen bei Kindern weit verbreitet ist und der körperlichen und geistigen Gesundheit schaden kann.

Quellen:

Leoni Burgard et al. Unfavorable nutrient intakes in children up to school entry age: results from the nationwide German KiESEL study. Frontiers in Nutrition. 2023

Jessie L Burns et al. Intakes of PUFA are low in preschool-aged children in the Guelph Family Health Study pilot cohort. Appl. Physiol. Nutr. Metab. 2022.

Jones GD et al. Selenium deficiency risk predicted to increase under future climate change. Proceedings of the National Academy of Sciences 2017

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