Ein Mangel an Vitamin D schädigt die Struktur und Gesundheit Ihres Gehirns
Wissenschaftler aus Queensland in Australien haben entdeckt, dass Vitamin D für die Struktur und Gesundheit des Gehirns von entscheidender Bedeutung ist. Außerdem können Mängel des Nährstoffs zu Funktionsstörungen und zum Verlust kognitiver Fähigkeiten sowie zu Depression und Schizophrenie führen. Es wird angenommen, dass weltweit mehr als eine Milliarde Menschen an einem Vitamin-D-Mangel leiden. Dies kann weitreichende Folgen auf ihre Gesundheit haben und sogar mit dem enormen Anstieg psychischer Erkrankungen zusammenhängen.
Alle Körperzellen verfügen über Vitamin-D-Rezeptoren, einschließlich Gehirnzellen (oder Neuronen). Forscher der University of Queensland sind nun der Erkenntnis einen Schritt näher, wie Vitamin D die Struktur und Funktion des Gehirns beeinflusst. Laut Professor Thomas Burne, dem Leiter der neuen Studie, besteht bereits ein Zusammenhang zwischen einem Vitamin-D-Mangel und beeinträchtigten, kognitiven Fähigkeiten. Es ist jedoch nicht vollständig geklärt, wie Vitamin D die Struktur und Funktion des Gehirns beeinflusst und warum ein Mangel an diesem essenziellen Nährstoff so viele Probleme verursachen kann.
Vitamin D beeinflusst das Schutznetzwerk des Gehirns
Professor Burne und sein Wissenschaftlerteam fanden heraus, dass Vitamin D bestimmte Netzwerke im Gehirn beeinflusst, die als perineuronale Netzwerke bezeichnet werden. Diese Netzwerke bilden eine starke und unterstützende Struktur um bestimmte Neuronen. Auf diese Weise stabilisieren die Netzwerke den Kontakt zwischen diesen und anderen Neuronen. In ihrer Studie verwendeten die Wissenschaftler gesunde, erwachsene Mäuse, die eine an Vitamin D nähstoffarme Ernährung erhielten. Die Leber speichert zwar Vitamin D, doch dieser Speicher wurde bei den Mäusen allmählich aufgebraucht.
Ein Mangel an Vitamin D macht Neuronen anfällig und unwirksam
Nach 20 Wochen beobachteten die Wissenschaftler, dass Mäuse mit einem Vitaminmangel im Vergleich zu einer Gruppe von Kontrollmäusen in Gedächtnis- und Lerntests signifikant schlechter abschnitten.
Burne und seine Kollegen fanden auch heraus, dass Mäuse mit Vitamin-D-Mangel im Hippocampus, einem Teil des Gehirns, der für das Gedächtnis und die Orientierung verantwortlich ist, Anzeichen eines deutlich reduzierten perineuronalen Netzwerks aufzeigten. Die Anzahl der Verbindungen zwischen den Neuronen in diesem Teil des Gehirns wurde stark reduziert, ebenso die Signalstärke.
Burne zufolge spielt Vitamin D eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und Stabilisierung des perineuronalen Netzwerks. Wenn Vitamin-D-Werte jedoch abnehmen, wird das Netzwerk anfälliger für einen enzymatischen Abbau.
Es stellte sich auch heraus, dass die Neuronen im Hippocampus besonders anfällig sind, und wenn sie ihre Unterstützung im perineuronalen Netzwerk verlieren, wird es für sie schwierig, ihre Verbindung mit anderen Neuronen aufrecht zu erhalten. Dies kann zu einem Verlust kognitiver Funktionen führen.
Professor Burne berichtet auch, dass der Verlust von Funktionen im Hippocampus eine Rolle beim Auftreten von Gedächtnisstörungen und Schizophrenie spielt. Darüber hinaus gehört der Hippocampus zu den Gehirnteilen, in denen erste Veränderungen im Zusammenhang mit der Alzheimer-Krankheit beobachtet werden.
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Der Hippocampus ist wie der Kanarienvogel im Minenschacht
Der Hippocampus ist so anfällig für Vitamin-D-Mängel, erklärt Burne, da diese Region aktiver und empfindlicher ist als andere Teile des Gehirns. Burne vergleicht den Hippocampus mit dem überaktiven und empfindlichen Kanarienvogel, der in den Kohleminen als Frühwarnsystem diente, da er bei einem Austritt giftiger Gase als erstes Lebewesen starb. Die neue Studie zeigt auch, dass der Hippocampus auf der rechten Seite des Gehirns empfindlicher auf einen Vitamin-D-Mangel reagiert als der Hippocampus auf der linken Seite.
Das Potenzial von Vitamin D in der Prävention und neuartigen Therapie
Burne und sein Wissenschaftlerteam entdeckten auch, dass sich das perineuronale Netzwerk im Gehirn von erwachsenen Mäusen verändern kann. Das bedeutet, dass die Netzwerke umstrukturiert werden können, wodurch eine neue Grundlage für Therapien geschaffen wird, die auf Depressionen, Schizophrenie und andere Krankheiten abzielen, bei denen die Neuronen aufgrund eines Vitamin D-Mangels ausfallen. Laut Burne besteht der nächste Schritt darin, die Hypothese zu testen, die sich mit dem Zusammenhang zwischen einem Vitamin-D-Mangel, dem perineuronalen Netzwerk und den kognitiven Fähigkeiten befasst.
Ihre Forschung wurde im Wissenschaftsmagazin Brain Structure and Function and Trends in Neuroscience veröffentlicht.
Wie bekomme ich genug Vitamin D
Die beste Quelle für Vitamin D ist die Sonne in der Sommerzeit. Die Ernährung liefert nur eine begrenzte Menge des Nährstoffs.
Die offiziell empfohlene Aufnahmemenge für Vitamin D in den Vereinigten Staaten beträgt 15 Mikrogramm täglich, aber viele Wissenschaftler glauben, dass wir weitaus mehr benötigen, um unseren Bedarf zu decken. Unser Bedarf an Vitamin D hängt auch von Faktoren wie Sonneneinstrahlung, Alter, Hauttyp, BMI und chronischen Krankheiten wie Diabetes ab. Vitamin D ist ein lipidlöslicher Nährstoff. Daher sollten Kapseln mit Vitamin D in Öl gelöst sein.
Ein Vitamin-D-Mangel und die schlechte Verwertung des Nährstoffs können verursacht werden durch
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Quellen
Mamun Al-Amin et al. Adult vitamin D deficiency disrupts hippocampal-dependent learning and structural brain connectivity in BALB/c mice. Brain Structure and Function. 2019
University of Queensland. Potential link between vitamin D deficiency and loss of brain plasticity. Neuroscience. News.com
https://da.wikipedia.org/wiki/Hippocampus
https://www.sst.dk/da/sundhed-og-livsstil/ernaering/d-vitamin
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