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Eisen (Fe)

Eisen gehört zu den wichtigsten Spurenelementen, da es für das Hämoglobin in den roten Blutkörperchen, die Sauerstoff in alle Zellen und Gewebe des Körpers transportieren, eine wichtige Rolle spielt. Rund zwei Drittel des gesamten Eisenvorrats des Körpers finden sich in den roten Blutkörperchen und im Muskelgewebe. Etwa ein Drittel unseres Eisens wird in der Leber, der Milz und dem Knochenmark gespeichert, in dem die roten Blutkörperchen gebildet werden. Ein ganz kleiner Teil wird von lebenswichtigen Enzymen unter anderem im Gehirn benötigt. Die Fähigkeit des Körpers, Eisen über das Verdauungssystem, die Galle, den Urin und die Haut auszuscheiden, ist begrenzt. Allerdings wird es auch mit der Monatsblutung und der Muttermilch ausgeschieden. Im Körper eines Erwachsenen finden sich etwa 3-6 Gramm Eisen. Ein Liter Blut enthält rund 500 mg. Eisen verleiht dem Blut seine rote Farbe und das sauerstoffreiche Blut in unsere Arterien ist heller als das sauerstoffarme Blut in unseren Venen.

Funktionen und Bedeutung

  • Energieumsatz und Vitalität
  • Bildung der roten Blutkörperchen
  • Sauerstofftransport in den gesamten Körper
  • Cofaktor bei verschiedenen enzymatischen Prozessen
  • Zellteilung im Körper
  • Wachstum und Lernen
  • Immunabwehr und weiße Blutkörperchen (neutrophile Granulozyten)
  • Gesunde Hautfarbe
  • Haut, Haare und Nägel

Ursachen für Mangel und schlechte Verwertung

  • Monatsblutung - vor allem bei starken und länger andauernden Blutungen
  • Blutungen und Blutspenden
  • Schwangerschaft
  • Harte körperliche Arbeit und Ausdauersport
  • Zu wenig Magensäure
  • Hohe Hydrogencarbonat-Zufuhr (z. B. Soda), das die Magensäure verringert
  • Mangelernährung (insbesondere bei Vegetariern und Veganern)
  • Starker Kaffee- und Teekonsum, da Tanninsäure Eisen bindet
  • Oxalsäure (wie sie z. B. in säurehaltigen Blättern, Tee, Spinat, Kakao und Rhabarber vorkommt)
  • Zu viel Ballaststoffe
  • Verzehr großer Mengen Milchprodukte (aufgrund des Calciums)
  • Nahrungsergänzungsmittel mit Calcium und Mangan
  • Langzeiteinnahme der folgenden Medikamente:
  • Antazida, die Calcium, Magnesium und Aluminium enthalten
  • Aspirin und andere acetylsalicylsäurehaltige Produkte
  • Tetrazykline (wirken antibiotisch bei Akne und Infektionen)

- Entzündungshemmende Medikamente (NSAID)

- Disulfiram bei Alkoholismus

- Etidronat bei Osteoporose

Bitte beachten Sie: Zwischen der Einnahme von Eisen- und Calciumpräparaten sowie den oben genannten Medikamenten sollten in der Regel drei bis vier Stunden liegen. Präparate mit Hydrogencarbonat sollten nicht zu den Mahlzeiten eingenommen werden.

Mangelerscheinungen

  • Erschöpfung, innere Unruhe und Konzentrationsstörungen
  • Kopfschmerzen und möglicherweise Tinnitus
  • Blässe und Trägheit
  • Schwindel, Atemnot und Herzklopfen
  • Sehr trockene Haut und zeitweise veränderte Pigmentierung
  • Beeinträchtigte Immunabwehr und trockene Schleimhäute
  • Risse an den Mundwinkeln und anderen Körperöffnungen
  • Wachstumsstörungen der Haare und Nägel
  • Anämie - tritt typischerweise nach einer längeren Phase der Unterversorgung auf, wenn die Eisenvorräte des Körpers verbraucht sind.
  • Organversagen oder Tod nach andauerndem chronischen Eisenmangel, wenn die Eisenreserven aufgebraucht sind
  • Bei Kindern: Beeinträchtigtes Wachstum und Lernschwierigkeiten

Quellen

Insbesondere Leber, Fleisch, Kürbiskerne, Samen, Bohnen, Große Brennnessel, Spinat, Aprikosen, Vollkorn, rote Beete und Eier. Weitere Quellen sind Fisch, Obst und Gemüse.

Eisengehalt in mg je 100 Gramm

Leinsamen und Kürbiskerne 14-15
Große Brennnessel 10
Rinderleber 6
Mandeln, Spinat 5
Mageres Schweinefleisch, Makrele 0,7

Empfohlene Tagesdosis (NRV)

Abhängig von Geschlecht, Alter und Zyklus

Kinder bis 10 Jahre: 10 mg

Erwachsene: 11 Jahre und älter: 10 mg

Menstruierende Frauen: 15 mg
Nicht-menstruierende Frauen: 10 mg

Schwangere: 30 mg

Stillende: 20 (Diese Angabe gilt für stillende und nicht stillende Frauen nach der Geburt zum Ausgleich der Verluste während der Schwangerschaft.)

Erhöhter Bedarf

  • Bei menstruierenden Frauen - insbesondere bei starken oder langanhaltenden Blutungen
  • Bei Blutverlust, Geschwüren, Verletzungen, Blutspenden usw.
  • Bei Kleinkindern und im Wachstum
  • In der Schwangerschaft
  • Bei Vegetariern und Veganern
  • Bei älteren Menschen, die sich unausgewogen ernähren
  • Bei harter körperliche Arbeit und Ausdauersport
  • Bei beeinträchtigter Eisenaufnahme
  • Bei den aufgeführten Mangelerscheinungen mit Eisenmangel als Ursache

Eisenaufnahme und verschiedene Eisenformen in Nahrungsergänzungsmitteln (orale Darreichungsformen)

Eisen aus tierischen Quellen (Hämeisen) wird leichter aufgenommen als Eisen aus pflanzlichen Quellen (Nicht-Hämeisen). Für eine optimale Aufnahme ist zudem eine ausreichende Menge an Magensäure erforderlich.

Tabletten mit reinem Hämeisen wären zum Schlucken viel zu groß. Deshalb enthalten viele Eisenpräparate 10 % Hämeisen und 90 % Nicht-Hämeisen.

Nicht-Hämeisen kommt in verschiedenen Formen vor. Allerdings eignet sich nur zweiwertiges Eisen in Form von Ferrosulfat, Eisenfumarat oder Eisengluconat für die Aufnahme im Darm. Die Aufnahme dieser Eisenformen ist in etwa gleich gut, nur die Aufnahme von Eisenfumarat hängt besonders stark von der Magensäure ab.

Eisenbisglycinat ist eine Eisenverbindung (Eisen-Chelat), bei der das Eisen an eine Aminosäure gebunden ist. Diese Eisenform wird besser aufgenommen als Nicht-Hämeisen (Ferrosulfat, Eisenfumarat, Eisengluconat) und es werden geringere Dosen benötigt.

Die Eisenaufnahme des Körpers wird durch Calcium sowie bestimmte Lebensmittel und Medikamente gehemmt. Eine entsprechende Auflistung finden sie im Abschnitt "Ursachen für Mangel und schlechte Verwertung"

Eisenstatus und seine Bestimmung

Serum-Ferritin ist ein Biomarker für den Eisenstatus des Körpers, der mithilfe eines Bluttests ermittelt wird. Ein normaler Eisenstatus liegt bei 500-2.000 mg vor, ein hoher Eisenstatus bei über 2.000 mg.

Gehen die Eisenreserven des Körpers zur Neige, dauert es eine gewisse Zeit, bis sie wieder aufgefüllt sind. Ohne das Risiko einer Eisenvergiftung kann der Körper nur rund 100 mg Eisen täglich verstoffwechseln, weshalb die Behandlung eines Eisenmangels etwa 3-6 Monate dauert.

Wichtige Information

Auch wenn keine Anämie vorliegt, kann trotzdem ein Eisenmangel bestehen.

Sehr viele Frauen leiden an Eisenmangel, was vor allem an ihrem Zyklus liegt.

Etwa ein Fünftel aller Schwangeren entwickeln eine Eisen-Unterversorgung.

Auch bei Kindern besteht das Risiko eines Eisenmangels, der ihr Wachstum und ihre Entwicklung beeinträchtigen kann.

Ein niedriger Blutgehalt kann durch eine Unterversorgung mit Eisen, Folsäure, Vitamin B12, Vitamin B2 oder Vitamin A verursacht werden, die alle für die Bildung von Hämoglobin benötigt werden.

Überdosierung - Nebenwirkungen

Die folgenden Symptome stehen hauptsächlich mit der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln (vor allem anorganischer Präparate) und größeren Eisenmengen im Verdauungstrakt in Zusammenhang.

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Durchfall oder Verstopfung
  • Schwarzer oder grüner Stuhl

Hohe Dosen (über 200 mg je Kilogramm Körpergewicht) können tödlich sein. Diese Art der Vergiftung wird vor allem bei Kindern beobachtet, die aus Versehen Eisenpräparate für Erwachsene einnehmen. Bitte beachten Sie den folgenden Abschnitt.

Nehmen Sie Eisen und Eisenpräparate nicht in übermäßigem Maße zu sich

Eisen wirkt als Katalysator für die Bildung freier Radikale im Körper. Aus diesem Grund sollte Eisen nur in der richtigen Menge und zusammen mit neutralisierenden Antioxidanzien eingenommen werden.

Es wird angenommen, dass eine hohe Eisenzufuhr (hauptsächlich durch Fleisch und Nahrungsergänzungsmittel) das Risiko von Arteriosklerose, Blutgerinnseln und Krebs erhöhen kann. Liegt kein Eisenmangel vor, sollte daher auf die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln verzichtet werden, sofern ihr Eisengehalt die Menge normaler Multivitaminpräparate übersteigt.

Spezielle Eisenpräparate sollten grundsätzlich nur verwendet werden, wenn ein durch Bluttest diagnostizierter Eisenmangel vorliegt, bei dem der Eisenstatus mithilfe von Serum-Ferritin ermittelt wurde. Von Nahrungsergänzungsmitteln mit anorganischem Eisen wird abgeraten, da sie eine niedrige Bioverfügbarkeit aufweisen und das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen. Interessant ist zudem, dass nicht alle Multivitaminpräparate Eisen enthalten.

Bei chronischen Entzündungen besteht das Risiko, dass sich das Eisen im Körper anreichert und die Entzündung verschlimmert, da es die Entstehung freier Radikale fördert. Auch bei Autoimmunerkrankungen wie Sklerose sollte von Nahrungsergänzungsmitteln abgesehen werden, sofern kein Eisenmangel diagnostiziert wurde.

Eisen kann die Wirkung der folgenden Medikamente beeinträchtigen:

  • ACE-Hemmer bei Bluthochdruck und bestimmten Herzinsuffizienz-Formen
  • Penicillamin bei Nierensteinen
  • Medikamenten zu Behandlung von Parkinson
  • Schilddrüsenhormone (Levothyroxin)

Bitte beachten Sie: Zwischen der Einnahme von Eisenpräparaten und den oben genannten Medikamenten sollten in der Regel 3-4 Stunden liegen.