Magnesiummangel erhöht das Risiko von DNA-Schäden und vielen verschiedenen Krankheiten
Magnesium ist lebenswichtig für unsere Gesundheit und für die Zellteilung. Ein Magnesiummangel hingegen erhöht das Risiko von Schäden an der Zell-DNA, die zu einer Reihe verschiedener chronischer degenerativer Krankheiten führen können, so eine neue Studie der University of South Australia. Die Forscher stellten auch fest, dass Magnesium zur Regulierung einer bestimmten Aminosäure beiträgt. Erhöhte Blutspiegel dieser Verbindung erhöhen bekanntermaßen das Risiko für Alzheimer, Parkinson, Magen-Darm-Erkrankungen, Diabetes und verschiedene Krebsarten. Viele Menschen haben aufgrund ungesunder Ernährungsgewohnheiten, des Missbrauchs von Aufputschmitteln, der Einnahme von Medikamenten und Stress einen Magnesiummangel.
Magnesium ist einer der Mineralstoffe, die wir in den größten Mengen benötigen. Es spielt eine Schlüsselrolle bei rund 600 Enzymprozessen, darunter auch bei Prozessen, die an der DNA-Kopie beteiligt sind, die für eine erfolgreiche Zellteilung entscheidend ist. Magnesium ist auch wichtig für die Reparatur von beschädigter DNA und für viele andere Funktionen. Ein Magnesiummangel kann daher das Risiko vieler akuter und chronischer, degenerativer Krankheiten erhöhen. Bisher wurde die Rolle von Magnesium bei der Vorbeugung von DNA-Schäden noch nicht eingehend untersucht. In der neuen Studie wollten die Forscher daher die Hypothese testen, dass Magnesiummangel allein oder in Kombination mit erhöhten Homocysteinwerten die DNA-Schäden beim Menschen erhöhen kann.
Der Grund, warum sie sich auch auf Homocystein konzentrierten, ist, dass diese Aminosäure, die ein Nebenprodukt des Proteinabbaus ist, schnell in eine andere Aminosäure umgewandelt werden muss, um Schäden zu verhindern. Ist der Homocysteinspiegel im Blut zu hoch, hat die Verbindung toxische Auswirkungen und kann oxidativen Stress und DNA-Schäden verursachen sowie das Risiko von Blutgerinnseln, Demenz und Krebs erhöhen.
Es ist bekannt, dass ein Mangel an Folsäure und Vitamin B12 zu einem erhöhten Homocysteinspiegel und DNA-Schäden führen kann. Es ist auch bekannt, dass DNA-Schäden ein Phänomen sind, das alle Altersgruppen betreffen kann, und dass der Körper die Fähigkeit hat, DNA-Schäden bis zu einem gewissen Grad zu reparieren. Voraussetzung dafür ist jedoch eine ausreichende Versorgung mit den genannten Nährstoffen.
Magnesiummangel und erhöhtes Homocystein sind ein gefährlicher Cocktail mit DNA-Schäden
An der neuen Studie nahmen 172 gesunde Menschen mittleren Alters aus Südaustralien teil. Bei allen Teilnehmern wurden die Blutspiegel von Magnesium, Folsäure und Vitamin B12 gemessen. Außerdem entnahmen die Wissenschaftler Blutproben, um DNA-Schäden an weißen Blutkörperchen zu messen, die sie anhand der folgenden drei Marker überwachen konnten: Mikrokerne (MN), nukleoplasmatische Brücken (NPBs) und Kernknospen (NBuds).
Die Studie zeigte einen signifikanten umgekehrten Zusammenhang zwischen dem Magnesiumspiegel im Blut und dem Homocysteinspiegel. Höhere Homocysteinwerte bedeuteten niedrigere Magnesiumwerte - und umgekehrt.
Der Magnesiumspiegel im Blut stand auch in signifikantem Zusammenhang mit Mikronuklei (MN). Darüber hinaus wiesen die Teilnehmer, die niedrige Magnesiumwerte und hohe Homocysteinwerte aufwiesen, signifikant höhere Werte der beiden Entzündungsmarker MN und NPB auf als die Teilnehmer mit hohen Magnesiumwerten und niedrigen Homocysteinwerten. Dies spiegelt die Wechselwirkung zwischen Magnesium und Homocystein wider, die die Werte der verschiedenen Marker für DNA-Schäden beeinflusst.
Die neue Studie, die im European Journal of Nutrition veröffentlicht wurde, ist die erste, die zeigt, dass ein niedriger Magnesiumspiegel allein oder in Kombination mit einem hohen Homocysteinspiegel das Risiko von DNA-Schäden erhöht, was sich in höheren Werten der beiden Marker, MNB und NPB, widerspiegelt. Ein Magnesiummangel erhöht somit das Risiko für mehrere chronische degenerative Erkrankungen und eine schnelle Alterung.
Die Forscher erklären, dass künftige placebokontrollierte Studien dazu beitragen werden, festzustellen, ob eine Magnesiumsupplementierung die Werte der Marker für DNA-Schäden senken kann, aber die aktuelle Studie zeigt dennoch, dass Magnesium eine schützende Wirkung auf die zelluläre DNA hat. Ärzte und Diätassistenten können dieses Wissen daher nutzen, wenn sie ihre Patienten beraten, welche Lebensmittel sie essen und welche Nahrungsergänzungsmittel sie einnehmen sollten. Offenbar kann eine ausreichende Magnesiumzufuhr im Körper der Entstehung von Krebs und vielen anderen Krankheiten entgegenwirken oder diese verlangsamen.
Magnesiumquellen, -aufnahme und -ergänzung
Magnesium ist vor allem in groben, grünen und unraffinierten Lebensmitteln enthalten. Der Körper benötigt viel Vitamin B6 und eine starke Magensäure, um Magnesium richtig aufnehmen zu können. Die Bioverfügbarkeit von Magnesium wird durch zu viel Kalzium, übermäßigen Kaffee- und Alkoholkonsum, Stress und zu wenig Magensäure vermindert. Auch Antazida, Diuretika und andere Medikamente können die Aufnahme und Bioverfügbarkeit von Magnesium verringern.
Am besten ist es, eine ausreichende Magnesiumzufuhr über eine gesunde Ernährung zu erreichen. Bei der Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln ist es nützlich zu wissen, dass Magnesium in verschiedenen Formen vorkommt. Damit Magnesium im Dünndarm resorbiert werden kann, muss es in freie Magnesiumionen umgewandelt werden. Beachten Sie, dass die anorganische Form des Magnesiums, das Magnesiumoxid, schlecht aufgenommen wird und hauptsächlich als Abführmittel verwendet wird.
Quellen:
Varinderpal S. et al. Low magnesium in conjunction with high homocysteine increases DNA damage in healthy middle aged Australians. European Journal of Nutrition 2024
University of South Australia. Low magnesium increases disease risk. ScienceDaily 2024
Ligia J. Dominguez et al. Magnesium and the Hallmarks of Aging. Nutrients 2024
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