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Aggressives Verhalten wird durch fetten Fisch und Fischöl reduziert

Aggressives Verhalten wird durch fetten Fisch und Fischöl reduziertEs ist allgemein bekannt, dass aggressives Verhalten durch soziale und kulturelle Faktoren verursacht werden kann. Aber aggressives Verhalten kann auch durch biologische Faktoren im Gehirn verursacht werden. In diesem Zusammenhang können die in fettem Fisch und Fischölen enthaltenen Omega-3-Fettsäuren aggressives Verhalten sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen verringern. Dies geht aus einer Meta-Analyse hervor, die in der Zeitschrift Aggression And Violent Behavior veröffentlicht wurde. Die Autoren weisen auch darauf hin, dass Omega-3-Fettsäuren lokale Entzündungen im Gehirn regulieren, die sich negativ auf Stimmung und Verhalten auswirken können. Da aggressives Verhalten enorme persönliche, soziale und sozioökonomische Kosten verursacht, weisen die Autoren darauf hin, dass jede Verbesserung ernst genommen werden sollte. Insgesamt spielt die Ernährung eine große und übersehene Rolle für die psychische Gesundheit.

Die neue Meta-Analyse umfasste 29 randomisierte kontrollierte Studien mit fast 4 000 Teilnehmern, die untersuchten, ob eine Supplementierung mit Omega-3-Fettsäuren in Form von Fischölen Aggressionen verringern kann. Etwa die Hälfte der Teilnehmer war unter 18 Jahre alt, und die Studien wurden zwischen 1996 und 2024 veröffentlicht. Die Meta-Analyse ergab, dass eine Supplementierung mit Omega-3-Fettsäuren Aggressionen bei beiden Geschlechtern und in allen Altersgruppen deutlich verringern kann. Darüber hinaus kann eine Supplementierung mit Omega-3-Fettsäuren sowohl die aktive als auch die passive Aggression verringern, wie aus den Antworten der Teilnehmer auf Fragebögen hervorging. Die Forscher kommen daher zu dem Schluss, dass es nun genügend wissenschaftliche Beweise gibt, um Kindern und Erwachsenen Omega-3-Fettsäuren zu verabreichen, um ihre Aggressionen zu verringern. Diese Empfehlungen gelten in der Gesellschaft, in der klinischen Praxis und im Strafvollzug. Außerdem ist dies eine gesunde und kostengünstige Möglichkeit, ein großes menschliches und sozioökonomisches Problem zu verringern.

Wie wirken sich Omega-3-Fettsäuren auf das Gehirn und das Verhalten aus?

Das Gehirn besteht zu etwa 60 Prozent aus Fett. Daher sollte die Ernährung ausreichend gesunde Fette enthalten, wobei Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren essenziell sind.
Die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA sind besonders wichtig für das Gehirn und das Nervensystem, wie unten dargestellt:

  • DHA ist ein struktureller Bestandteil von Nervenzellmembranen
  • DHA beeinflusst die Genexpression, die Enzymaktivität und die Synapsen der Nervenzellen, über die Informationen zwischen den Nervenzellen ausgetauscht werden.
  • DHA ist an der Bildung von Neurotransmittern wie Dopamin und Serotonin beteiligt, die Stimmung und Verhalten beeinflussen.
  • DHA spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Gehirns, der Intelligenz und des Nervensystems.
  • Ein DHA-Mangel wird mit psychischen Problemen wie Depressionen, Hyperaktivität und Impulskontrolle in Verbindung gebracht.
  • EPA ist nicht in den Membranen der Nervenzellen konzentriert, hat aber neuroimmunologische und vaskuläre Wirkungen.
  • EPA wirkt Entzündungen und Blutgerinnseln entgegen, was zu einer besseren Durchblutung des Gehirns und einem besseren Schutz der Nervenzellen führt.

Wie Sie sehen, sind EPA und DHA für eine Vielzahl von physiologischen Funktionen im Zusammenhang mit dem Nervensystem und der geistigen Gesundheit unerlässlich. Wichtig ist auch, dass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren besteht. Die moderne Ernährung enthält jedoch oft viel zu wenig Omega-3 aus fettem Fisch und zu viel Omega-6 aus Pflanzenölen, Margarine, Kuchen, Chips, Junk Food und Fertiggerichten. Dieses Ungleichgewicht führt zu Entzündungen, oxidativem Stress und anderen Ungleichgewichten, die das Nervensystem und die geistige Gesundheit schädigen.
Es gibt Hinweise darauf, dass fetter Fisch und Fischölpräparate, die die Omega-3-Formen EPA und DHA enthalten, aggressives Verhalten verringern, indem sie das Nervensystem unterstützen, die Produktion von Neurotransmittern regulieren und lokale Entzündungen im Gehirn hemmen.

  • Gute Quellen für die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA sind fette Fische wie Hering, Sardellen, Makrele und Lachs, die in freier Wildbahn gefangen wurden und von natürlicher Nahrung gelebt haben.
  • Sie können beispielsweise täglich eine Heringsmahlzeit oder zweimal pro Woche eine Hauptmahlzeit mit fettem Fisch essen, um ausreichend EPA und DHA zu erhalten.
  • Wenn Sie Fisch meiden oder zu wenig davon essen, können Sie Fischölergänzungsmittel mit nachgewiesener Reinheit und einer Oxidationszahl (totox-Zahl) einnehmen, die einen Ausdruck für die totale Oxygenierung/Razidität darstellt.
  • Die therapeutische Dosis liegt bei 1-4 Gramm Omega-3 pro Tag.
  • Es dauert einen Monat, bis die Supplementierung optimal wirkt.

Ein stabiler Blutzucker und B-Vitamine sind ebenfalls wichtig für die Regulierung der Aggression

Das Gehirn braucht eine stabile Versorgung mit Blutzucker (Glukose). Die moderne Ernährung mit ihrem hohen Anteil an raffinierten Kohlenhydraten führt jedoch leicht zu instabilen Blutzuckerspiegeln. Wenn dem Gehirn der Treibstoff fehlt, können die Produktion von Neurotransmittern und die Selbstkontrolle beeinträchtigt werden, so dass es leichter wird, unruhig und aggressiv zu werden.
B-Vitamine und Magnesium sind ebenfalls wichtig für das Nervensystem und das psychische Gleichgewicht. Epidemiologische Studien zeigen auch, dass eine Ernährung ohne Vitamin B3 (Niacin) mit Aggression und erhöhten Mord- und Selbstmordraten in Verbindung gebracht wird. Mehr darüber erfahren Sie in diesem Artikel:

»Wie steht ein Vitamin-B3-Mangel im Zusammenhang mit Aggression, Kannibalismus, Pellagra und Schizophrenie? «

Quellen

Adrian Raine, Lia Brodrick. Omega-3 supplementation reduces aggressive behavior: A meta-analytic review of randomized controlled trials. Aggression and Violent Behavior. 2024

Barbara J. Meyer et al. The effect of omega-3 long chain polyunsaturated fatty acids on aggressive behaviour in adult male prisoners: a structured study protocol for a multi-centre, double-blind, randomised placebo-controlled trial and translation into policy and practice. National Library of medicine 2021




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