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Parkinson-Krankheit und die Behandlung der Darm-Hirn-Achse mit B-Vitaminen

Parkinson-Krankheit und die Behandlung der Darm-Hirn-Achse mit B-VitaminenEiner japanischen Studie zufolge besteht ein enger Zusammenhang zwischen einem Ungleichgewicht in der Darmflora und der Entwicklung der Parkinson-Krankheit. Wissenschaftler beobachteten, dass Patienten mit der Parkinson-Krankheit bestimmte Darmbakterien fehlen, die mit der Synthese von Riboflavin (Vitamin B2) und Biotin (Vitamine B7 und B8) zusammenhängen. Dies führt zu einer verminderten Präsenz bestimmter Verbindungen, die normalerweise Lecks in der Darmschleimhaut entgegenwirken, so dass Giftstoffe in den Blutkreislauf gelangen und das Gehirn erreichen können. Den Forschern zufolge kann eine Ergänzung mit diesen B-Vitaminen zur Wiederherstellung der Darmschleimhaut beitragen und bei der Vorbeugung und Behandlung der Parkinson-Krankheit von Nutzen sein.

Die Parkinson-Krankheit ist gekennzeichnet durch unwillkürliches Zittern, langsame Bewegungen, Steifheit, Gleichgewichtsstörungen und Müdigkeit, die die täglichen Aktivitäten und die Lebensqualität beeinträchtigen. Die Symptome sind auf geschädigte Nervenzellen zurückzuführen. Man geht davon aus, dass 1 bis 2 Prozent der Bevölkerung von der Krankheit betroffen sind, insbesondere Menschen ab 55 Jahren.
Es ist seit Jahren bekannt, dass die Parkinson-Krankheit im Darm beginnen kann. Eine Studie der Universität Århus in Dänemark hat gezeigt, dass die Krankheit möglicherweise durch schädliche Proteine (Alpha-Synuclein) verursacht wird, die vom Dünndarm über den Blutkreislauf und das Rückenmark ins Gehirn wandern.
Nachdem sie das Gehirn erreicht haben, sammeln sich diese schädlichen Proteine an und verursachen chronische Entzündungen und Schäden an den Nervenzellen und dem Nervensystem. Es gibt Hinweise darauf, dass Darmschäden bis zu 20 Jahre vor einer Parkinson-Diagnose festgestellt werden können.
Die neue Studie, die von Wissenschaftlern der Universität Nagoya in Japan durchgeführt und in der Zeitschrift NJP Parkinson's Disease veröffentlicht wurde, wirft ein neues Licht auf den Zusammenhang zwischen dem Darm und der Parkinson-Krankheit. Es stellt sich heraus, dass eine gesunde Darmflora von entscheidender Bedeutung für die Aufrechterhaltung einer intakten Darmschleimhaut und einer inneren Barriere ist, die verhindert, dass schädliche Proteine in den Blutkreislauf und schließlich ins Gehirn gelangen. Einige Bakterien der Darmflora produzieren bestimmte kurzkettige Fettsäuren (SCFAs) und Polyamine, die die Darmschleimhaut erhalten und damit schädliche Proteine aus dem Blut fernhalten.

B-Vitamine und ihre Rolle in der Darmflora sowie neue Therapien

Um den Zusammenhang zwischen der Darmflora und der Parkinson-Krankheit besser zu verstehen, sammelten die japanischen Forscher Stuhlproben von Parkinson-Patienten, die aus Japan, den Vereinigten Staaten, Deutschland, China und Taiwan stammten. Mit Hilfe einer Technik, die als Shotgun-Sequenzierung bezeichnet wird, konnten die Wissenschaftler das genetische Material in den Stuhlproben aufdecken. Diese Technik ist ein einzigartiges Instrument, das der Wissenschaft ein besseres Verständnis der komplexen Darmflora und ihrer genetischen Informationen ermöglicht.
Obwohl die Parkinson-Patienten aus den verschiedenen Teilen der Welt unterschiedliche Arten von Darmflora hatten, fehlten ihnen allen die bakteriellen Gene, die für die Produktion von Riboflavin (Vitamin B2) und Biotin (Vitamine B7 und B8) verantwortlich sind.
Normalerweise ist die Ernährung die Hauptquelle für die verschiedenen B-Vitamine, aber unsere Darmflora ist auch in der Lage, verschiedene Arten von B-Vitaminen zu produzieren. B-Vitamine spielen eine Schlüsselrolle bei zahlreichen Stoffwechselprozessen, einschließlich der Bildung von kurzkettigen Fettsäuren (SCFAs) und Polyaminen, die zur Aufrechterhaltung einer intakten Darmschleimhaut beitragen. Bei einem undichten Darm können schädliche Proteine wie Alpha-Synuclein ins Gehirn gelangen, sich dort ansammeln und chronische Entzündungen verursachen, die schließlich zu Zellschäden und neurologischen Erkrankungen wie der Parkinsonschen Krankheit führen können.
Außerdem wird Riboflavin und Biotin eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben, was bedeutet, dass sie der Art von Entzündung entgegenwirken können, die im Nervensystem von Parkinson-Patienten auftritt. Die japanische Studie wirft ein ganz neues Licht auf den wesentlichen Zusammenhang zwischen Darmflora, Stoffwechselprozessen und Neurodegeneration. Eine Supplementierung mit den verschiedenen B-Vitaminen könnte daher von Bedeutung sein, um der Krankheit vorzubeugen oder ihr Fortschreiten zu verlangsamen. In Zukunft wäre es ideal, die Darmflora von Parkinson-Patienten wiederherzustellen, um ihre körpereigene Vitamin-B-Synthese zu verbessern.

Quellen für B-Vitamine und Gründe für einen Mangel

B-Vitamine sind vor allem in groben Lebensmitteln wie Vollkornprodukten, Gemüse, Nüssen und Kernen enthalten. Auch in Fleisch, Leber, Fisch, Eiern und Milchprodukten sind B-Vitamine enthalten. B12 hingegen ist nur in tierischen Nahrungsmitteln enthalten. Ein Mangel an B-Vitaminen kann eine Folge von unausgewogener Ernährung, Stress, zu wenig Magensäure, Alkoholmissbrauch, Diuretika, Antazida und bestimmten anderen Medikamenten sein. Auch Antibiotika und Sulfamittel können die Darmmikroflora stören und dadurch die Aufnahme und körpereigene Synthese von B-Vitaminen beeinträchtigen.

Quellen:

Hiroshi Nishiwaki et al. Meta-analysis of shotgun sequencing of gut microbiota in Parkinson´s Disease. NPJ Parkinson´s Disease. 2024

Nagoya University. Treating the gut-brain connection with B vitamins to treat Parkinson´s Disease. ScienceDaily 2024

Zhijie Wan et al. Intermediate role of gut microbiota in vitamin B nutrition and its influences on human health. Frontiers in Nutrition 2022

Mette Louise Ohana. Parkinsons kan starte i tarmen. Århus Universitet. Nyheder. 2019


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