B-Vitamine beeinflussen unsere Darmflora

- und umgekehrt

Die verschiedenen B-Vitamine sind von entscheidender Bedeutung für unser Energieniveau, unser Nervensystem, unsere Haut, unsere Haare und unsere Gesundheit im Allgemeinen. Unsere tägliche Ernährung ist die Hauptquelle für diese Vitamine, aber die Darmflora ist in der Lage, B-Vitamine zu synthetisieren, zu verbrauchen und mit dem Wirt zu konkurrieren. Die Wechselwirkungen zwischen dem Körper und der Darmflora sind daher wichtig dafür, wie wir die verschiedenen B-Vitamine aufnehmen und verwerten. Andererseits kann ein Mangel an B-Vitaminen oder eine Supplementierung mit B-Vitaminen auch unsere Darmflora beeinträchtigen, wie aus einem in Frontiers in Nutrition veröffentlichten Übersichtsartikel hervorgeht.

B-Vitamine sind eine Gruppe von Vitaminen, die an der Mehrzahl der Enzymprozesse im Körper beteiligt sind. Sie arbeiten in einem komplizierten Teamwork. Der Mangel an einem oder mehreren B-Vitaminen kann eine Vielzahl verschiedener Symptome und Krankheiten auslösen, wie Müdigkeit, kognitive Störungen, Nervosität, Schlaflosigkeit, Verstopfung, Haarausfall, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schilddrüsenstörungen, Neuropathie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoporose. Es gibt auch echte Mangelkrankheiten wie Beriberi und das Wernicke-Korsakoff-Syndrom (WKS), die auf einen B1-Mangel zurückzuführen sind, und Pellagra, die durch einen Mangel an B3 verursacht wird.
Der Mensch ist nicht in der Lage, B-Vitamine zu synthetisieren und ist daher auf die Zufuhr dieser Nährstoffe über die Nahrung angewiesen. Bestimmte Bakterien in unserer Darmflora sind in der Lage, kleine Mengen einiger B-Vitamine zu produzieren. Die B-Vitamine, die wir mit der Nahrung aufnehmen, werden hauptsächlich über den Dünndarm mit Hilfe von Transportverbindungen absorbiert. B-Vitamine, die in unserer Darmflora synthetisiert werden, werden in erster Linie über den Dickdarm aufgenommen.
Die Bakterien in unserem Dickdarm können Pantothensäure, Biotin, B12 und Niacin durch Umwandlung der Aminosäure Tryptophan herstellen. Voraussetzung dafür ist eine gut funktionierende Darmflora, und die Mengen sind begrenzt. Dem neuen Übersichtsartikel zufolge sind bestimmte Darmbakterien möglicherweise in der Lage, mehrere andere B-Vitamine in kleinen Mengen zu produzieren.
Einige Darmbakterien verbrauchen B-Vitamine, und das kann den Vitamin-B-Status des Körpers beeinflussen. B-Vitamine sind an einer Vielzahl verschiedener Enzymprozesse beteiligt, und eine Vitamin-B-Supplementierung kann sich positiv auf die Vielfalt, Menge und Funktion der Darmflora auswirken
Offenbar kann eine Supplementierung mit Milchsäurebakterien, Bifidobakterien und anderen Probiotika die Vitamin-B-Synthese der Darmflora verbessern und damit einem Mangel entgegenwirken. Dies kann ein großer Vorteil für Menschen sein, die Schwierigkeiten mit der Aufnahme von B-Vitaminen aus der Nahrung haben.
Die Kombination von Probiotika mit B-Vitaminen kann eine synergistische Wirkung haben. In ihrem Übersichtsartikel werfen die Wissenschaftler einen genaueren Blick auf die verschiedenen B-Vitamine, ihre Rolle für die Gesundheit und ihr kompliziertes Zusammenspiel mit der Darmflora.

Die verschiedenen B-Vitamine

• Thiamin (Vitamin B1)
• Riboflavin (Vitamin B2)
• Niacin (Vitamin B3, Nicotinamid/Nicotinsäure)
• Pantothensäure (Vitamin B5)
• Pyridoxin (Vitamin B6)
• Biotin (Vitamin B7)
• Folsäure (Vitamin B9)
• Cobalamin (Vitamin B12)

B-Vitamine sind wasserlöslich. Sie können nicht im Körper gespeichert werden (mit Ausnahme von Vitamin B12) und müssen über die tägliche Nahrung aufgenommen werden.

B-Vitamin-Quellen

B-Vitamine sind vor allem in grobem Grünzeug, Vollkornprodukten, Hafer, Gemüse, Obst, Nüssen, Kernen und Reis (braun, schwarz und rot) enthalten. Die Ballaststoffe tragen zu einer verbesserten Darmflora bei. B-Vitamine sind auch in Leber, Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten enthalten. Vitamin B12 ist nur in tierischen Nahrungsmitteln enthalten.

Vitamin-B-Mangel kann viele Ursachen haben

Ein Mangel an Vitamin B kann durch schlechte Ernährungsgewohnheiten, Malabsorption und eine gestörte Darmflora verursacht werden. Da der Mensch in der Lage ist, Vitamin B12 zu speichern, sind Mangelerscheinungen oft schleichend und zeigen sich erst nach mehreren Monaten. Aus diesem Grund bringen viele ältere Menschen und Vegetarier/Veganer diese Symptome nicht sofort mit Ernährungsmängeln in Verbindung. Außerdem können Alkoholmissbrauch, Diuretika, Antazida und verschiedene Medikamente zur Behandlung von Sodbrennen, Diabetes und epileptischen Anfällen die Aufnahme und Verwertung eines oder mehrerer B-Vitamine durch den Körper stören. Es ist auch bekannt, dass Antibiotika und Sulfonamide die Darmflora stören, was die Produktion und Aufnahme von B-Vitaminen im Körper beeinträchtigen kann.

B-Vitamin-Ergänzung und optimale Verwertung

Die meisten Multivitamine enthalten den gesamten Vitamin-B-Komplex. Es ist immer ratsam, hochwertige Produkte zu kaufen, um eine gute Aufnahme und Bioverfügbarkeit zu gewährleisten. Bei Mangelerscheinungen sollten Sie einen starken Vitamin-B-Komplex wählen. Menschen, die Schwierigkeiten mit der Aufnahme von Vitamin B12 haben, sollten B12-Lutschtabletten einnehmen, bei denen das Vitamin direkt über die Mundschleimhaut aufgenommen wird. Wie im Übersichtsartikel erwähnt, ist es eine gute Idee, B-Vitamine mit Probiotika zu kombinieren, um die Vielfalt der Darmflora und ihre eigene Vitamin-B-Synthese zu stärken.

Quellen:

Zhijie Wan et al. Intermediate role of gut microbiota in vitamin B nutrition and its influences on human health. Frontiers in Nutrition, 13. Dezember 2022

Tarmfloraen er nøglen til et godt helbred (netdoktor.dk)