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Vitamin E (Tocopherol)

Vitamin E (Tocopherol)Vitamin E wurde 1936 ursprünglich aus Weizenkeimöl isoliert. Der Nährstoff ist ein fettlösliches Vitamin pflanzlichen Ursprungs, das vor allem in fettreichen Lebensmitteln vorkommt. Vitamin E ist ein Sammelbegriff für acht verschiedene Verbindungen, die Tocopherole und Tocotrienole genannt werden. Alpha-Tocopherol stellt vermutlich die für den Menschen wichtigste Vitamin-E-Form dar, da sie am häufigsten vorkommt und auch die aktivste Form ist. Die höchste Konzentration weisen Nebennieren, Hoden, Eierstöcke, Gebärmutter und Fettgewebe auf. Vitamin E wird durch Licht und Gefrieren zerstört. Öl sollte dunkel und kühl gelagert werden.

Funktionen und Bedeutung

  • Antioxidans, das gemeinsam mit anderen Antioxidanzien (insbesondere Selen) vor freien Radikalen schützt
  • Schützt fetthaltige Zelloberflächen und Lipide vor Lipidperoxidation (Ranzigwerden)
  • Schützt die Körperzellen vor schädlichen Nebenprodukten des Fettstoffwechsels
  • Zellwachstum und Zellfunktion
  • Hemmt die Blutgerinnung (Verklumpen)
  • Immunabwehr
  • Hemmt die Umwandlung von Nitrat in Nitrosamine im Darm (ein bekanntlich krebserregender Prozess)

Ursachen für Mangel und schlechte Verwertung

  • Fettarme Ernährung und schlechte Fettaufnahme
  • Leber- oder Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, bei denen die Verdauungsenzyme Vitamin-E-haltige Fette aus der Nahrung nicht mehr so gut aufspalten können. Außerdem Leberzirrhose, Zöliakie (Glutenunverträglichkeit), Mukoviszidose und Bauchspeicheldrüsenentzündung.
  • Diätprodukte wie Orlistat/Xenical, die die Aufnahme von Fett und fettlöslichen Vitaminen verhindern
  • Genetische bedingte Erkrankungen der roten Blutkörperchen
  • Frühgeborene

Mangelerscheinungen

Tatsächlich treten jedoch bei gesunden Menschen keine Mangelerscheinungen auf.

  • Bei Säuglingen, deren Säuglingsnahrung kein Vitamin E enthält, können Hautverletzungen entstehen
  • Bei Säuglingen mit genetisch bedingten Erkrankungen, die die Fettaufnahme beeinträchtigen, zeigen sich relativ schnell das Nervensystem betreffende Symptome
  • Eine Vitamin-D-Unterversorgung kann über einen längeren Zeitraum zu Symptomen führen, die das Nervensystem betreffen, wie Muskelschwäche, Gleichgewichts- und Sehstörungen

Quellen

Da Vitamin E fettlöslich ist, findet es sich in Nahrungsfetten und insbesondere in pflanzlichen Quellen wie Pflanzenölen, Nüssen, Körnern, Samen, Vollkorn, Avocado und grünem Gemüse wie Brokkoli und Rosenkohl. Außerdem zählen Lebertran, Kabeljaurogen, Eier, fetthaltige Milchprodukte und Muttermilch zu den Quellen. Viele Nahrungsergänzungsmittel enthalten synthetische Vitamin-E-Formen, andere hingegen die natürliche und aktivere Form.

Vitamin-E-Gehalt in mg je 100 Gramm

Weizenkeimöl 153
Sonnenblumenkerne   50
Lebertran   30
Eigelb und Grünkohl     5
Sahne     0,2

Empfohlene Tagesdosis (NRV)

Erwachsene: 11 Jahre und älter: 12 mg

Kinder bis 10 Jahre: 9 mg

Maßeinheiten

Milligramm (mg), Alpha-Tocopherol-Äquivalente oder Internationale Einheiten (IE)
1 mg und 1 Alpha-Tocopherol-Äquivalent = 1,49 IE

Synthetisches Vitamin E versus natürliches Vitamin E

  • Natürliches Vitamin E (Bezeichnung beginnt mit "d") wird dreimal effektiver aufgenommen als synthetisches Vitamin E (Bezeichnung beginnt mit "dl")
  • Natürliches Vitamin E wird auch d-Alpha-Tocopherol genannt
  • Synthetisches Vitamin E wird auch dl-Alpha-Tocopherol genannt

Erhöhter Bedarf und Behandlung eines Vitamin-D-Mangels

  • Bei den oben genannten Mangelerscheinungen
  • Vitamin-E-Mangel wird mit täglichen Dosen von 200-400 mg Vitamin E behandelt
  • Bei beeinträchtigter Fettaufnahme wird die doppelte Menge verabreicht und es werden regelmäßig Bluttests zur Kontrolle der Vitamin-E-Werte durchgeführt
  • Zur Vorbeugung einer Anämie sollten Frühgeborenen und untergewichtigen Säuglingen (unter 1.500 Gramm) ab der ersten Woche täglich fünf Milligramm verabreicht werden, bis sie ein Gewicht von 2.000 Gramm erreicht haben.

Gegenanzeigen hoch dosierter Vitamin-E-Präparate

Da Vitamin E die Blutgerinnung hemmt (Verklumpen der Blutplättchen), sollten hoch dosierte Vitamin-E-Präparate nicht bei den folgenden Erkrankungen und nicht zusammen zu den folgenden Medikamenten eingenommen werden:

  • Blutverdünner
  • Acetylsalicylsäurehaltige Mittel
  • Cholesterinsenker (Statine)
  • Risiko von Gehirnblutungen
  • Erkrankungen, die mit Vitamin-D-Mangel einhergehen
  • Je zwei Wochen vor und nach einer OP

Die regelmäßige Einnahme eines Präparats mit der empfohlenen Tagesdosis Vitamin E ist ungefährlich. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihren Arzt.

Überdosierung - Nebenwirkungen

Überschüssiges Vitamin E wird über die Galle ausgeschieden und Symptome einer Überdosierung werden nur selten beobachtet. Dosen von über 400-800 IE (etwa 250-500 mg) Vitamin E über einen längeren Zeitraum werden mit Schwindel, Kopfschmerzen, Erschöpfung und verschwommener Sicht in Zusammenhang gebracht. Mehr als 1 Gramm täglich (etwa 80-mal mehr als die empfohlene Tagesdosis) kann in seltenen Fällen zu Kopfschmerzen und gastrointestinalen Symptomen führen. Hohe Dosen verstärken vermutlich die Blutungsneigung. Extrem hohe Dosen (10 Gramm täglich) können die Fruchtbarkeit von Männern und Frauen gleichermaßen verringern.