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Q10 (Ubiquinon, Ubiquinol)

Q10 (Ubiquinon, Ubiquinol)Q10 ist ein fettlösliches Coenzym, das in allen Körperzellen vorkommt, mit Ausnahme der roten Blutkörperchen. Kohlenhydrate, Fett und Protein werden mithilfe von Q10 und dem eingeatmeten Sauerstoff in Energie umgewandelt. Dieser Prozess findet in den kleinen Kraftwerken der Zellen, den Mitochondrien statt. Zuerst einmal trägt Q10 dazu bei, dass Energie als ATP (Adenosintriphosphat) in chemischer Form gespeichert wird. Danach ist es dafür verantwortlich, dass die Energie je nach Energiebedarf der Zellen wieder freigesetzt wird.

In Herz, Gehirn, Muskeln, Leber, Nieren und Samenzellen finden sich besonders viele Mitochondrien und große Mengen Q10, da diese in besonderem Maße energieabhängig sind. Q10 wirkt auch als Antioxidans, das Zellen und Mitochondrien vor einer Schädigung der DNA schützt. Unser Körper produziert einen Großteil des benötigten Q10 selbst, allerdings nimmt diese Fähigkeit mit dem Alter ab.

Funktionen und Bedeutung

  • Energiestoffwechsel
  • Mitochondrien
  • Herz und Herz-Kreislauf-System
  • Immunabwehr
  • Antioxidans

Ursachen für Mangel und schlechte Verwertung

  • Hohes Alter
  • Chronische Erkrankungen
  • Verminderte Aufnahme aus dem Darm
  • Mangelnde Fähigkeit, Q10 aus der Nahrung umzuwandeln
  • Cholesterinsenker

Mangelerscheinungen

  • Nicht umfassend bestimmt. Die folgenden Symptome können auftreten:
  • Energiemangel, Erschöpfung
  • Herzinsuffizienz
  • Angina Pectoris (Brustenge)
  • Erhöhter Blutdruck

Das Herz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Herzinsuffizienz

Messungen haben ergeben, dass der Q10-Gehalt des Herzens mit dem Alter abnimmt. Zudem hat die Forschung gezeigt, dass Q10-Präparate Herzerkrankungen vorbeugen und sogar verhindern können. Die schwedischen Kardiologen hinter der KiSel-10-Studie haben nachgewiesen, dass eine tägliche Nahrungsergänzung mit 200 Milligramm Q10 in Kombination mit 200 Mikrogramm Selen die Sterblichkeit gesunder älterer Männer und Frauen im Zusammenhang mit Herzproblemen im Vergleich zur Kontrollgruppe (die Placebos erhielt) um über 50 % verringerte.
Die internationale Q-SYMBIO-Studie, bei der Patienten täglich 300 mg Q10 erhielten, hat gezeigt, dass sich Q10 positiv auf Herzinsuffizienz-Patienten auswirkt. Bei den mit Q10 behandelten Patienten wurde im Vergleich zur Kontrollgruppe eine 43 % geringere Sterblichkeit in Zusammenhang mit Herzproblemen festgestellt und ihre Herzmuskelfunktion hatte sich erheblich verbessert.

Bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz wirken sich Q10-Präparate offenbar durch eine Erhöhung der ATP-Menge aus, wodurch die Kontraktionskraft des Herzens verbessert wird. Zudem wirkt sich Q10 möglicherweise auch auf Angina pectoris aus. Gute Ergebnisse wurden in mehreren Studien beobachtet, bei denen Herzpatienten typischerweise Dosen zwischen 200 und 400 mg Q10 täglich erhielten.

Erhöhter Blutdruck und Diabetes

Verschiedene Humanstudien zeigen, dass sich Q10-Präparate (200 mg/Tag) positiv auf Bluthochdruck auswirken. Zudem wurde festgestellt, dass Q10 den Blutzuckerspiegel von Typ-2-Diabetikern senkt und die Erweiterung der Blutgefäße verbessert.

Migräne/Kopfschmerzen

Eine Nahrungsergänzung mit Q10 wirkt sich nachweislich positiv aus. Allerdings liegen diesen Beschwerden verschiedene Ursachen zugrunde.

Cholesterinsenker

Cholesterin ist unverzichtbar für alle Zellen, die Produktion der Sexualhormone, von Vitamin D usw. Der Körper produziert einen Großteil des benötigten Q10 selbst, in der Regel aus Kohlenhydraten. Cholesterinsenker (Statine) hemmen bei der Entfaltung ihrer Wirkung das Enzym HMG-CoA. Dieses Enzym ist ein Bestandteil der biochemischen Leitungsbahn, mit der sowohl Cholesterin als auch Q10 gebildet werden. Durch die Blockierung dieses Enzyms hemmen Statine nicht nur die Cholesterin- sondern auch die Q10-Produktion. Eine dänische Studie, die im Journal of the American College of Cardiology veröffentlicht wurde, zeigt, dass 40 % der mit Statinen behandelten Patienten unter Nebenwirkungen wie Muskelschmerzen leiden, davon betroffen sind 75 % aller aktiven Sportler. Darüber hinaus beobachteten die Wissenschaftler eine verminderte Glucosetoleranz und Insulinsensitivität infolge der Statineinnahme. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass eine Nahrungsergänzung mit 100 mg Q10 täglich einige der Nebenwirkungen verbessern kann. In einer der Studien konnten Statinanwender, die zusätzlich zu ihren Medikamenten täglich Q10 einnahmen, ihre Muskelschmerzen um 40 % reduzieren.

Parodontitis

Q10-Präparate können die Krankheit verzögern und vielleicht sogar verhindern. Dies ist besonders wichtig, da Parodontitis-Patienten ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufweisen, die entstehen, wenn die Bakterien aus der Mundhöhle über den Blutkreislauf zum Herzen wandern.

Quellen

Insbesondere Fleisch und Innereien, z. B. Herz und Leber. Findet sich auch in Pflanzenölen, fetthaltigem Fisch, Brokkoli, Vollkorn und Nüssen. Die durchschnittliche Ernährung enthält rund 2-6 mg Q10 täglich. Unsere körpereigene Q10-Produktion stellt die bei Weitem wichtigste Quelle dar.

Q10-Gehalt in mg je kg

Olivenöl 4-160
Rinderherz 113
Sardinen 5-64
Rind 26-40
Brokkoli 6-9

Empfohlene Tagesdosis (NRV)

Es liegt keine offizielle Empfehlung für Q10 vor.

Erhöhter Bedarf

Zur zulassungsüberschreitenden Anwendung zählen:

  • Hohes Alter
  • Übermäßige Müdigkeit
  • Herz-Kreislauf-Beschwerden
  • Erhöhter Blutdruck
  • Schwaches Herz und unregelmäßiger Herzschlag
  • Schwache Immunabwehr
  • Migräne
  • Parodontitis
  • Beeinträchtigte Spermienqualität
  • Cholesterinsenker (Statine)

Verschiedene Formen von Q10

Q10 zählt zu einer Gruppe Coenzymen, den Ubiquinonen. Der Name leitet sich vom lateinischen "ubique" ab, was soviel wie "allgegenwärtig" bedeutet. Ubiquinon findet sich in fast allen Zellen und kommt in verschiedenen biochemischen Formen vor.

Es gibt zwei Hauptformen von Q10:

Ubiquinon

Oxidiertes Q10, das für den Energieumsatz des Körpers besonders wichtig ist. Ubiquinon ist gelblich.

Ubiquinol

Nicht-oxidierte und reduzierte Q10-Form, die hauptsächlich als Antioxidans fungiert. Ubiquinol weist eine milchig-weiße Farbe auf.

Wichtige Information

Das Q10 aus der Nahrung liegt in der oxidierten Form vor (Ubiquinon). Das in der Nahrung und Nahrungsergänzungsmitteln enthaltene Q10 wird im Lymphsystem des Darms aufgenommen. Sobald das Q10 die Darmwand passiert hat, wird es reduziert, d. h. Ubiquinon wird mithilfe von Enzymen in Ubiquinol umgewandelt. Anschließend wird das reduzierte Q10 über die Lymphgefäße ins Blut transportiert. Während des Transports ist das Q10 an das chemisch mit ihm verwandte LDL-Cholesterin gebunden. Q10 fungiert auch als wichtiges Antioxidans im Blut und in der Lymphe. In den Körperzellen (genauer in den Mitochondrien) wechselt das Q10 permanent zwischen Ubiquinol und Ubiquinon hin und her.

Die meisten Menschen können Ubiquinon in ihrem Verdauungssystem ganz einfach in Ubiquinol umwandeln. Für die wenigen, die hierzu nicht fähig sind, sind möglicherweise besser Präparate geeignet, die Ubiquinol anstelle von Ubiquinon enthalten.

Nahrungsergänzungsmittel und Qualität

Q10 ist ein fettlösliches Molekül, und unabhängig davon, welche Technologie bei der Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln verwendet wird, sind die Q10-Moleküle immer überwiegend fettlöslich.

Q10-Moleküle neigen dazu, sich in den verschiedenen Q10-Rohmaterialien und Nahrungsergänzungsmitteln in Kristallstrukturen zusammenzuschließen. Die Kristalle können sich bei normaler Körpertemperatur nicht auflösen, es sei denn, sie wurden einer speziellen Wärmebehandlung unterzogen.

Die Qualität eines Q10-Präparats ist für die Aufnahme (Resorption) und die Verwertung des aktiven Inhaltsstoffes entscheidend. Die meisten Menschen können Q10-Präparate mit Ubiquinon ohne Weiteres verwenden, da beide Q10-Formen (Ubiquinon und Ubiquinol) ganz einfach in die eine oder andere Form umgewandelt werden können, nachdem sie die Darmwand passiert haben. Die Mehrheit der veröffentlichten wissenschaftlichen Studien wurde mit Ubiquinon durchgeführt.
Da Q10 den Energieumsatz des Körpers anregt, wird normalerweise empfohlen, die Präparate morgens oder spätestens zur Mittagszeit einzunehmen (Vermeidung von Schlafstörungen).

Überdosierung - Nebenwirkungen

Q10 ist eine sehr sichere Substanz und Q10-Präparate können über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, ohne dass die körpereigene Produktion beeinträchtigt wird. In sehr seltenen Fällen wurden bei täglichen Dosen zwischen 100 und 200 mg Übelkeit sowie Kopf- und Bauchschmerzen beobachtet.

Wechselwirkungen

Q10 kann die Wirkung von Blutverdünnern wie Warfarin und Dicumarol hemmen.
Daher sollte Q10 nur nach ärztlicher Beratung zusammen mit diesen Medikamenten eingenommen werden.