Vitamin K (Menachinon)
Vitamin K ist fettlöslich und wurde von dem dänischen Professor und Nobelpreisträger Henrik Dam entdeckt. Es gibt verschiedene Formen mit verschiedenen Funktionen. Vitamin K1 kommt insbesondere in grünen Pflanzen vor, Vitamin K2 wird von Bakterien gebildet und Vitamin K3 wird synthetisch hergestellt.
Funktionen und Bedeutung (Vitamin K1 und K2)
Vitamin K1 (Phyllochinon)
- Blutgerinnung durch Prothrombin, einer Substanz, die in der Leber gebildet wird
- Stoppen von Blutungen
Vitamin K2 (Menachinon)
- Calciumstoffwechsel
- Bildung von Proteinen, die eine normale Calciumeinlagerung im Knochengewebe gewährleisten
- Erhaltung der Knochen (insbesondere in Kombination mit Calcium, Magnesium und Vitamin D)
Ursachen für Mangel und schlechte Verwertung
- Ein Vitamin-K-Mangel ist sehr selten, aber möglich:
- Bei Kindern, die nicht direkt nach der Geburt entsprechende Präparate erhalten haben
- Bei Frühgeborenen
- Bei unausgewogener Ernährung
- Bei der Langzeiteinnahme von:
- Antibiotika
- Antazida
- Acetylsalicylsäurehaltigen Mitteln
- Paraffinöl bei Verstopfung
- Cholesterinsenkern, bei denen Gallensäurebinder die Aufnahme fettlöslicher Vitamine verringern
- Diätprodukten wie Orlistat/Xenical, die die Aufnahme von Fett und fettlöslichen Vitaminen verhindern
- Mitteln mit Warfarin (Marevan) und Dicumarol, die gemeinsam als Gegenspieler von Vitamin K die Entstehung von Blutgerinnseln hemmen
Mangelerscheinungen
Vitamin K1:
- Erhöhte Verletzungs- und Blutungsneigung
Vitamin K2:
- Erhöhte Neigung zu Osteoporose
- Erhöhte Neigung zu Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Quellen
Vitamin K1: Hauptsächlich dunkelgrünes Gemüse wie Petersilie, Spinat, Brokkoli, Grün- und Rosenkohl, außerdem Blumenkohl, Rotkohl, Bohnen, Avocado und Äpfel. Zudem in Butter, Eigelb, Leber und Fleisch enthalten.
Vitamin K2: Wird aus Vitamin K1 im Darm synthetisiert, wofür eine gesunde und intakte Darmflora erforderlich ist. Sauerkraut und das japanische Sojaerzeugnis Natt?, bei dem Vitamin K1 von Bakterien durch Fermentation gebildet wird, enthalten besonders große Mengen.
Vitamin-K-Gehalt in Mikrogramm je 100 Gramm
Natto | 800-1.000 |
Petersilie | 790 |
Spinat | 560 |
Kichererbsen | 264 |
Brokkoli | 260 |
Eier | 50 |
Spargel | 39 |
Empfohlene Tagesdosis (NRV)
Erwachsene: 11 Jahre und älter: 60 Mikrogramm
Kinder bis 10 Jahre: 30 Mikrogramm
Kinder: Muttermilch enthält nur geringe Mengen Vitamin K und gerade Kinder neigen besonders stark zu einer Unterversorgung, da ihre Darmflora noch nicht vollständig entwickelt ist. Um schwere Blutungen zu vermeiden, werden Neugeborenen daher Vitamin-K-Injektionen verabreicht.
Erhöhter Bedarf
- Bei den oben genannten Mangelerscheinungen
- Bei Neugeborenen
Überdosierung - Nebenwirkungen
Es konnten keine Nebenwirkungen oder Vergiftungserscheinungen beobachtet werden - noch nicht einmal in Studien, bei denen über mehrere Jahre hinweg extrem hohe Dosen von 45.000 Mikrogramm verabreicht wurden.
Wer sollte bei Vitamin-K und Vitamin-K-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln vorsichtig sein?
Menschen, die Medikamente mit Warfarin (einem Vitamin-K-Antagonisten) wie Marevan einnehmen, sollten auf eine ausgewogene Zufuhr von Vitamin K aus der Nahrung achten. Ohne einen Arzt zu konsultieren, sollten sie weder Vitamin-K-Präparate einnehmen, noch Lebensmittel verzehren, die große Mengen Vitamin K enthalten. Ursache hierfür ist, dass große Mengen Vitamin K die Wirkung von Marevan und ähnlichen Medikamenten beeinträchtigen können.
Synthetisches Vitamin K3 (Menadion)
Das synthetische Vitamin K3 (Menadion) ist biologisch aktiv und wird in einigen Ländern, einschließlich Deutschland, in Tierfutter verwendet. In den Vereinigten Staaten ist Vitamin K3 verboten.