Chrompräparate können den Blutzucker und die Gewichtsabnahme bei Diabetikern regulieren
Typ-2-Diabetes ist eine weltweite Epidemie. Viele leiden auch an der Vorstufe, dem metabolischen Syndrom, das mit Insulinresistenz, Müdigkeit, Bluthochdruck, hohem Cholesterinspiegel und apfelförmiger Fettleibigkeit verbunden ist. Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle, wobei eine übermäßige Kohlenhydrataufnahme ein zentraler Risikofaktor ist. Es scheint jedoch, dass eine Chromsupplementierung helfen kann, den Blutzuckerspiegel und den Fettstoffwechsel zu regulieren. Dies zeigt ein Übersichtsartikel, der auf ResearchGate veröffentlicht wurde. Es ist zudem sinnvoll, Chrompräparate in Form von Chromhefe zu wählen, da deren Aufnahme besser dokumentiert ist.
Typ-2-Diabetes ist inzwischen eine der Hauptursachen für Bluthochdruck, ischämische Herzkrankheit, Herzinsuffizienz und Schlaganfall. Schlafapnoe, diabetische Augenerkrankung (Retinopathie) und diabetische Neuropathie (Nervenentzündung) sind weitere schwerwiegende Langzeitfolgen. Zudem müssen einige Betroffene aufgrund von Komplikationen Zehen, den Vorfuß oder ein Bein amputieren lassen. Die moderne Ernährung, reich an raffinierten und flüssigen Kohlenhydraten, trägt wesentlich zur Entwicklung von Typ-2-Diabetes bei. Wenn wir Kohlenhydrate zu uns nehmen, werden sie typischerweise in Blutzucker (Glukose) umgewandelt, der ins Blut aufgenommen wird. Die Bauchspeicheldrüse produziert dann das Hormon Insulin, das der Glukose hilft, in die Zellen zu gelangen. Typ-2-Diabetes und das metabolische Syndrom sind jedoch durch eine Insulinresistenz gekennzeichnet, bei der die Fähigkeit der Zellen zur Glukoseaufnahme beeinträchtigt ist. Weitere Merkmale sind Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel, übermäßige Fettansammlung im Bauchbereich, chronische Entzündungen und oxidativer Stress, die zu Arteriosklerose und Zellschäden beitragen können.
Die Rolle von Chrom bei der Blutzuckerregulation
In dem Übersichtsartikel untersuchten Forscher die Rolle von Chrom bei der Blutzuckerregulation. Chrom (Cr) ist ein Spurenelement und lebensnotwendiger Nährstoff, der in der Erde, in verschiedenen Lebensmitteln und in Nahrungsergänzungsmitteln vorkommt. Wenn Zellen Chrom aufnehmen, wird es in Chromodulin umgewandelt, das an den Insulinrezeptor der Zelle bindet und die Glukoseaufnahme deutlich verbessert. Dennoch zeigten Studien zur Chromsupplementierung bei Typ-2-Diabetikern widersprüchliche Ergebnisse.
Um dem auf den Grund zu gehen, sammelten die Forscher verschiedene randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) aus Datenbanken wie PubMed, Scopus, ScienceDirect und Cochrane unter Verwendung relevanter Suchbegriffe. Die Studien wurden dann hinsichtlich Relevanz, Qualität und Verzerrungsrisiko bewertet.
Viele der kontrollierten Studien berichteten, dass Chromsupplementierung einen positiven Effekt auf den Blutzucker hatte – insbesondere bei Verwendung von Chromhefe, Chrompicolinat, Chromchlorid oder Chromnicotinat. Die Studien dauerten 2–6 Monate, mit Chromdosen von 50 bis 1.000 µg pro Tag. Die Ergebnisse zeigten, dass Chromsupplementierung (insbesondere über längere Zeiträume) folgende Blutzuckermarker positiv beeinflussen kann:
- Nüchternblutzucker (FPG – fasting plasma glucose)
- Insulin (das Hormon, das Glukose in die Zellen schleust)
- HbA1c (zeigt den durchschnittlichen Blutzuckerwert über Wochen)
- HOMA-IR (Indikator für Insulinresistenz)
Die Studie zeigte, dass die Chromsupplementierung alle Marker für Blutzucker und Insulinresistenz senken konnte. Sie zeigte auch, dass Chrom die Blutfettwerte verbessern kann – insbesondere durch Senkung von LDL-Cholesterin und Triglyzeriden sowie Erhöhung von HDL-Cholesterin.
Jedoch hatten die meisten Studien Einschränkungen, möglicherweise bedingt durch die Qualität der verwendeten Chrompräparate, die Dosierung und die Studiendauer. Zudem gibt es große Unterschiede in der Bioverfügbarkeit verschiedener Chromverbindungen.
Ursachen eines Chrommangels
- Übermäßiger Konsum von Kohlenhydraten, insbesondere raffinierter Formen
- Instabiler Blutzucker
- Starke Blutzuckerschwankungen mit erhöhter Chromausscheidung
- Schwangerschaft
- Alterungsprozesse
Chromhefe-Präparate haben eine deutlich höhere Bioverfügbarkeit
Die meisten Chromprodukte auf dem Markt basieren auf Chromhefe, Chrompicolinat oder Chromchlorid. Laut EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) ist das beste Chrompräparat die Chromhefe, in der das organische dreiwertige Chrom in derselben natürlichen Form vorliegt wie in unseren Lebensmitteln. Eine Studie zeigte, dass patentierte Chromhefe bis zu zehnmal besser aufgenommen wird als synthetische Produkte wie Chrompicolinat oder Chromchlorid. Das bedeutet, dass man mit niedrigeren Dosen von Chromhefe bessere Ergebnisse erzielen kann – mehrere Studien verwendeten Dosierungen von 100–200 µg pro Tag mit signifikanten Effekten auf den Blutzuckerspiegel.
Bessere Wirkung auf den Blutzucker durch Ernährungsumstellung
Seit Jahrzehnten wird Diabetikern geraten, sich fettarm zu ernähren, wobei 60 % der Energie aus verschiedenen Kohlenhydraten stammen soll – darunter auch raffinierte Formen wie Weißmehl, Zucker und Fruchtsaft. Diese Empfehlungen haben jedoch mehr Schaden als Nutzen angerichtet, da die hohe Kohlenhydratzufuhr den Blutzuckerspiegel stark belastet und die Leber zur Fettfabrik macht.
In einer dänischen Studie, veröffentlicht in Diabetologica, erhielten Patienten mit Typ-2-Diabetes über sechs Wochen eine völlig andere Energieverteilung: 40 % Fett, 30 % Eiweiß und nur 30 % Kohlenhydrate – das entspricht der Hälfte der offiziellen Kohlenhydratempfehlung. Die Studie zeigte bei den Patienten:
- Rückgang des Nüchternblutzuckers
- Rückgang von HbA1c (Langzeitblutzucker)
- Reduktion von Leber- und Blutfetten
Diese Ergebnisse stimmen mit anderen Studien überein. Daher kann es vorteilhaft sein, die Kohlenhydratzufuhr zu begrenzen und bei jeder Hauptmahlzeit mehr auf ausreichend Eiweiß und gesunde Fette zu setzen – so bleibt man länger satt und kann überschüssiges Gewicht leichter verlieren.
Es ist auch wichtig, den Konsum von raffinierten und schnellen Kohlenhydraten wie Zucker, Süßigkeiten, Weißmehl, Kuchen, Limonade, Fruchtsaft, Pommes und Chips zu vermeiden oder stark einzuschränken. Es lohnt sich, die Zutatenlisten von Lebensmitteln zu lesen und auf die vielen Namen von Zucker zu achten – z. B. Rohrzucker/Saccharose, Glukose/Dextrose/Traubenzucker, Fruktose, Malzzucker/Maltose, Honig, Maissirup und HFCS (High-Fructose Corn Syrup).
Noch bessere Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn man die Ernährungsumstellung mit Chrompräparaten und Bewegung kombiniert.
Quellen:
Maria-Nefeli Georgaki et al. Chromium supplementation and type 2 diabetes mellitus: An extensive systematic review. ResearchGate
Kenneth K.Y. Ting. John Yudkin’s hypothesis: sugar is a major dietary culprit in the development of cardiovascular disease. Frontiers in Nutrition 2024
Grasgruber P, Cacek J, Hrazdira E et al. Global correlates of cardiovascular risk: a comparison of 158 countries. Nutrients 2018
Mads J Skytte et al. A Carbohydrate-reduced high-protein diet improves HbA1c and liver fat content in weight stable participants with type 2 diabetes: a randomized trial. Diabetologica, 2019
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