Mehr Omega-3 kann das Wachstum bösartiger Zellen bei Prostatakrebs verringern
Prostatakrebs ist in der westlichen Welt weit verbreitet. Eine amerikanische Studie, die im Journal of Clinical Oncology veröffentlicht wurde, zeigt jedoch, dass eine Ernährungsumstellung mit mehr Omega-3-Fettsäuren und weniger Omega-6-Fettsäuren die Entwicklung von Prostatakrebszellen innerhalb eines Jahres reduzieren kann.
Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart bei Männern in der westlichen Welt, tritt jedoch in Japan, China und bei Inuit-Bevölkerungen selten auf. Der globale Unterschied in der Häufigkeit zeigt, dass diese Krebsart eine Zivilisationskrankheit ist. Das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, steigt mit dem Alter und korreliert mit dem PSA-Wert (Prostata-spezifisches Antigen) im Blut. Prostatakrebs wird in Stadien eingeteilt, je nachdem, wie fortgeschritten die Erkrankung ist. Viele Männer mit einem niedrigriskanten Prostatakrebs bevorzugen eine Überwachung anstelle einer sofortigen Behandlung. Innerhalb von fünf Jahren schreitet die Erkrankung jedoch bei etwa 50 % dieser Männer in ein höheres Stadium fort, was eine Operation oder Strahlentherapie erforderlich macht. Daher möchten viele derjenigen, die sich für eine Überwachung entscheiden, wissen, ob eine Ernährungsumstellung dazu beitragen kann, das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern.
Die neue Studie der University of California untersuchte, ob eine erhöhte Aufnahme von Omega-3 aus der Nahrung und Fischölpräparaten, kombiniert mit einer reduzierten Aufnahme von Omega-6, die Entwicklung von Prostatakrebszellen verlangsamen kann. Dies wird anhand des Ki-67-Index der Krebszellen gemessen, einem Marker zur Bewertung des Tumorwachstums. Ein hoher Ki-67-Index weist auf eine schlechte Prognose hin.
Die Studie umfasste eine Gruppe von Männern mit Prostatakrebs im Stadium 1 oder 2, die unter medizinischer Überwachung standen. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe nahm über ein Jahr hinweg weniger Omega-6 und mehr Omega-3 über die Nahrung (einschließlich Fischölpräparaten) auf. Die andere Gruppe diente als Kontrollgruppe und änderte ihre Ernährung nicht.
Basierend auf Biopsien stellten die Forscher fest, dass die Gruppe mit einer höheren Omega-3- und geringeren Omega-6-Zufuhr innerhalb eines Jahres eine Verringerung des Ki-67-Index um etwa 15 % verzeichnete. In der Kontrollgruppe hingegen stieg der Ki-67-Index um 24 %. Dies stellt einen signifikanten Unterschied in der Krebsprogression zwischen den beiden Gruppen dar.
Die Forscher schließen daraus, dass eine Ernährung mit weniger Omega-6 und mehr Omega-3 aus Lebensmitteln und Fischölpräparaten den Ki-67-Index reduzieren kann, der als Biomarker für das Fortschreiten, die Metastasierung und die Sterblichkeit von Prostatakrebs gilt. Die Studie stimmt mit einer früheren Untersuchung überein, die in Nutrients veröffentlicht wurde, und die zeigte, dass der Omega-3-Gehalt in Prostatazellen umgekehrt proportional zum Risiko der Krebsentstehung steht. Dies deutet darauf hin, dass die Aufnahme von Omega-3 eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung spielt.
Warum sollte ein Gleichgewicht zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren bestehen?
Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sind essenziell, das heißt, sie müssen über die Nahrung aufgenommen werden. Diese Fettsäuren sind in Zellmembranen enthalten und spielen eine entscheidende Rolle in zahlreichen Stoffwechselprozessen, die für das Immunsystem, die Entzündungsregulation, die Durchblutung, die Nervenfunktion und viele weitere Körperprozesse von Bedeutung sind. Es ist wichtig, das richtige Gleichgewicht zwischen diesen beiden Fettsäuren zu halten. Allerdings enthält die moderne Ernährung oft zu viel Omega-6, das aus Samenölen wie Maisöl, Sonnenblumenöl, Traubenkernöl und Distelöl stammt, ebenso wie aus Margarine, Pommes frites, Chips, Fertiggerichten und Fast Food. Gleichzeitig enthält sie oft nicht genügend Omega-3, das vor allem in fettem Fisch vorkommt – selbst in Zuchtfischen, die mit unnatürlicher Nahrung gefüttert werden. Glücklicherweise lässt sich das Gleichgewicht zwischen Omega-3 und Omega-6 durch einfache Ernährungsumstellungen und hochwertige Fischölpräparate wiederherstellen.
Weitere relevante Ernährungsempfehlungen
Wie bereits erwähnt, spielt die Ernährung eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung von Prostatakrebs. Studien zeigen, dass die Krankheit in Bevölkerungsgruppen, die mehr Fisch und Meeresfrüchte konsumieren, seltener vorkommt. Neben Omega-3-Fettsäuren enthalten Fisch und Meeresfrüchte auch Selen und Zink, die andere krebspräventive Mechanismen haben. Allerdings ist es oft schwierig, ausreichend Selen und Zink über die Ernährung aufzunehmen.
Quellen:
William J. Aronson et al. High Omega-3, Low Omega-6-diæt With Fish Oil for Men With Prostate Cancer on Active Surveillance: The CAPFISH-3 Randomized Clinical trial. Journal of Clinical Oncology 2024.
University of California – Los Angeles Sciences. A low omega-6, omega-3 rich diet and fish oil may slow prostate cancer growth. ScienceDaily. December 2024
Hanane Moussa et al. Omega-3 Fatty Acids Survey in Men under Active Surveillance for Prostate Cancer: from Intake to Prostate Tissue Level. Nutrients 2019
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