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Eingeschränkter Geruchssinn kann mit Zinkmangel in Verbindung stehen

zincsmellDas Altern, Übergewicht und Atemwegsinfektionen können den Geruchssinn beeinträchtigen. Eine ausreichend hohe Zinkaufnahme über die Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel kann jedoch den Geruchssinn unterstützen oder sogar verbessern – insbesondere bei älteren Menschen und Personen mit Übergewicht. Dies zeigt eine Studie, die in Rhinology veröffentlicht wurde. Leider ist Zinkmangel aufgrund schlechter Ernährung und der Einnahme verschiedener Medikamente, die die Zinkverwertung des Körpers beeinträchtigen, weit verbreitet.

Der Mensch besitzt etwa 40 Millionen Riechzellen, die sich im oberen Bereich der Nasenhöhle befinden. Wenn der Geruchssinn stimuliert wird, lösen sich luftgetragene Moleküle in den Schleimhäuten der Nasenhöhle auf. Diese Moleküle interagieren dann mit den Riechzellen, die Signale an das Gehirn zur Verarbeitung weiterleiten. Riechzellen haben eine Lebensdauer von 6–8 Wochen, bevor sie durch neue Zellen ersetzt werden. Falls die Schleimhäute geschädigt sind, kann sich der Geruchssinn in der Regel erholen.
Der Verlust des Geruchssinns ist besonders häufig bei älteren Menschen sowie nach Atemwegsinfektionen wie Influenza, Erkältungen und COVID-19, da Entzündungen die Riechzellen schädigen können. Der Geruchssinn ist für die Lebensqualität von großer Bedeutung, da er eng mit Geschmack, Stimmung und Erinnerung verknüpft ist.
Die neue Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen der täglichen Zinkaufnahme und verschiedenen Störungen des Geruchssinns. Die Forscher verwendeten Daten aus der großen amerikanischen NHANES-Studie (National Health and Nutrition Examination Survey), die Ernährungsgewohnheiten und die Gesundheit über längere Zeiträume hinweg verfolgt. Die Studie umfasste fast 3.000 Teilnehmer unterschiedlicher ethnischer Herkunft und mit variierenden BMI-Werten.
Die Wissenschaftler stellten einen signifikanten Zusammenhang zwischen Zinkmangel und einem erhöhten Risiko für einen beeinträchtigten Geruchssinn in allen Bevölkerungsgruppen fest. Besonders ausgeprägt war dieser Zusammenhang in der Gruppe mit einem hohen BMI (25–30).
Dasselbe galt für Personen im Alter von 60 Jahren oder älter im Vergleich zu jüngeren Menschen. Zudem fanden die Forscher heraus, dass eine tägliche Zinkaufnahme zwischen 9,6 und 17,45 mg den besten Schutz vor Geruchsverlust bot. Bei einer täglichen Zinkaufnahme unter 9,6 mg oder über 17,75 mg war das Risiko für den Verlust des Geruchssinns erhöht.
Die Forscher empfehlen, dass Bevölkerungsgruppen mit unzureichender Zinkaufnahme ihre Zinkzufuhr erhöhen, um die allgemeine Gesundheit zu verbessern und den Geruchssinn zu erhalten. Andererseits sollte eine übermäßige Zinkaufnahme vermieden werden, da sie langfristig die Jodverwertung beeinträchtigen kann.

Zinkquellen und häufige Ursachen für Zinkmangel

Gute Zinkquellen sind Schalentiere, Innereien, Fleisch, Eier und Milchprodukte. Auch Nüsse, Samen und Bohnen enthalten Zink, jedoch werden tierische Zinkquellen am besten vom Körper aufgenommen.
Häufige Ursachen für Zinkmangel sind einseitige Ernährung, Alkoholmissbrauch, Alterungsprozesse, Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) und Diabetes. Zudem kann eine übermäßige Kalziumaufnahme aus Milchprodukten und Nahrungsergänzungsmitteln sowie die Einnahme von Antazida, Diuretika, ACE-Hemmern, Kortikosteroiden, Antibiotika und Antibabypillen die Zinkaufnahme oder -verwertung beeinträchtigen.

Fakten über die Rolle von Zink in der Immunabwehr sowie im Geschmacks- und Geruchssinn

  • Zink unterstützt über 300 essenzielle Enzymprozesse, die für die allgemeine Gesundheit wichtig sind.
  • Zink spielt eine entscheidende Rolle für den Geschmacks- und Geruchssinn.
  • Zink stärkt die Immunabwehr, indem es Zellmembranen stabilisiert und sie vor Virusangriffen schützt.
  • Zink fördert zudem das starke Antioxidans SOD (Superoxiddismutase), das Zellschäden durch freie Radikale und oxidativen Stress entgegenwirkt.
  • Ein Zinkmangel kann Zellmembranen schwächen und die Immunfunktion beeinträchtigen, wodurch der Körper anfälliger für Infektionen, Entzündungen und lokale Zellschäden wird.

Frühere Studien haben gezeigt, dass Zinkmangel bei COVID-19-Patienten häufig vorkommt und das Risiko für Infektionen und Geruchsverlust erhöht.

Quellen:

Yifang Wang et al. Association between dietary zinc intake and olfactory dysfunction: a study based on the NHANES database. Rhinology 2024

Anne Sophie Thingsted. Mistet lugtesans er det sikreste symptom på COVID-19. Videnskab.dk, 19. Januar 2021


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