COPD-Patienten können ihre Lungenfunktion mit Vitamin D und anderen Nahrungsergänzungsmitteln verbessern
Ernährung, Rauchen und Alterungsprozesse erhöhen das Risiko, an chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) zu erkranken – einer Erkrankung, die weltweit Millionen von Todesfällen verursacht. Laut einer in Nutrients veröffentlichten Metaanalyse scheint eine Supplementierung mit Vitamin D die Lungenfunktion zu verbessern.
COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease, chronisch obstruktive Lungenerkrankung) ist derzeit die dritthäufigste Todesursache weltweit. Sie wird durch eine Kombination aus Emphysem und chronischer Entzündung der Bronchien verursacht, was das Atmen erschwert und die Energie auf einem normalen Niveau zu halten schwierig macht. COPD-Patienten haben zudem ein erhöhtes Risiko für Atemwegsinfektionen, die die klinischen Symptome verschlechtern. Es besteht auch ein erhöhtes Risiko für schwerwiegendere Erkrankungen wie pulmonale Hypertonie und akutes Atemversagen. Einige COPD-Patienten leiden zusätzlich an Asthma.
Rauchen, Luftverschmutzung und Alterungsprozesse erhöhen das Risiko, an COPD zu erkranken. Dies liegt unter anderem an einem Zustand, der als oxidativer Stress bezeichnet wird, bei dem freie Radikale Gewebe in den Bronchien, der Lunge und anderen Bereichen angreifen und zerstören.
Die derzeitige Behandlung von COPD umfasst das Aufhören mit dem Rauchen und verschiedene Medikamente, die die Krankheit zwar lindern, aber mit Nebenwirkungen verbunden sind. Daher wächst das Interesse daran, welchen Einfluss die Ernährung auf die Erkrankung haben kann.
Studien haben gezeigt, dass mehr als 75 % der COPD-Patienten nicht ausreichend Calcium, Kalium, Folsäure und Vitamin B1 über die Ernährung aufnehmen. Weitere Studien zeigen, dass die Zufuhr von Vitaminen A, C, D, E, B12 und Mineralstoffen wie Magnesium, Selen und Zink die Lungenfunktion und das Immunsystem positiv beeinflusst. Metaanalysen haben bereits gezeigt, dass eine Supplementierung mit Vitamin D und C positive Wirkungen auf COPD hat. In dieser neuen systematischen Übersichtsarbeit und Metaanalyse haben Forscher die Wirkungen verschiedener Nahrungsergänzungsmittel auf Lungenfunktion, Immunsystem und Schweregrad der Erkrankung näher untersucht.
Vitamin D, Vitamin C und Multivitamine haben mehrere therapeutische Wirkungen
Die Forscher fanden 43 randomisierte, kontrollierte Studien (RCTs) mit über 4.000 Teilnehmern durch Recherchen in Datenbanken wie PubMed, Cochrane Library und Web of Science. Die Metaanalyse ergab, dass eine Supplementierung mit Vitamin D zu einer signifikanten Verbesserung des FEV1-Werts (Forciertes Exspirationsvolumen in der ersten Sekunde) sowie des FVC-Werts (Forcierte Vitalkapazität – also wie viel Luft nach maximalem Einatmen ausgeatmet werden kann) führte.
Vitamin D verbesserte auch das Immunsystem und die Aktivität bestimmter weißer Blutkörperchen, sogenannter T-Zellen, einschließlich CD3, CD4 und CD8. Dies deutet darauf hin, dass Vitamin D sowohl chronische Entzündungen in den Bronchien regulieren als auch das Risiko begleitender Infektionen senken kann. Es ist wichtig, hochwertige Vitamin-D-Präparate einzunehmen, und die Dosen sollten ausreichend hoch sein, um optimale Blutspiegel des Nährstoffs zu erreichen – über 75 nmol/l, idealerweise zwischen 100–160 nmol/l.
Multivitamine, die Mineralstoffe wie Zink, Selen, Eisen und Magnesium enthalten, können ebenfalls eine positive Wirkung auf die Lungenfunktion haben. Das liegt daran, dass die Vitamine und Mineralstoffe zu einem gut funktionierenden Immunsystem beitragen und die Vitamine A, C, E sowie Selen und Zink als Antioxidantien freie Radikale neutralisieren und oxidativem Stress entgegenwirken. Es kann auch sinnvoll sein, Vitamin D mit Multivitaminen zu kombinieren. Magnesium ist wichtig, da es hilft, die Form von Vitamin D zu aktivieren, die wir über Nahrungsergänzungsmittel oder Sonnenlicht aufnehmen. Es ist auch ratsam, organische Mineralstoffe zu verwenden, da diese besser aufgenommen werden.
Eine weitere Metaanalyse (Ling Lei et al.) zeigte, dass höhere Dosen von Vitamin C (400 mg täglich) die Lungenfunktion (FEV1 und FVC) bei COPD-Patienten verbessern können. Vitamin C ist wichtig für das Immunsystem, als Antioxidans, für verschiedene enzymatische Funktionen und für die Synthese des Bindegewebskollagens in den Bronchien, der Lunge und anderen Geweben.
Bei höheren Dosen Vitamin C wird empfohlen, säurefreie Formen zu wählen, die magenfreundlicher sind.
Quellen:
Mingxin et al. Improvement of Lung Function by Micronutrient Supplementation in Patients with COPD: A Systematic Review and Meta-Analysis. Nutrients 2024
Yuhang Wang et al. Efficacy of vitamin D supplementation on COPD and asthma control: A systematic review and meta-analysis. Journal of Global Health, Dez. 2022
Ling Lei et al. Efficacy of Vitamin C Supplementation on Chronic Obstructive Pulmonary Disease (COPD): A Systematic Review and Meta-Analysis. Int. Journal of COPD, 2022
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