Vitamin D senkt das Risiko für lebensbedrohliche COVID-19-Infektionen und die Einweisung auf die Intensivstation
Seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie konzentrieren sich die Wissenschaftler auf Vitamin D. Dieser Nährstoff stärkt und reguliert die Immunabwehr auf verschiedene Weise. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass ein Mangel an Vitamin D das Risiko erhöht, sich mit COVID-19 zu infizieren und Komplikationen zu erleiden. Eine hochdosierte Vitamin-D-Supplementierung von COVID-19-Patienten kann ihr Risiko, auf die Intensivstation eingeliefert zu werden und an der Krankheit zu sterben, senken, so eine neue Metaanalyse, die in Nutrients veröffentlicht wurde.
COVID-19 wird durch ein RNA-Virus (SARS-CoV-2) verursacht. Wie andere Arten von Coronaviren ist auch COVID-19 extrem anfällig für Mutationen. Die meisten Infizierten entwickeln nur leichte grippeähnliche Symptome oder gar keine Symptome. Nach Angaben der WHO hat die Krankheit jedoch bis heute (2024) über sieben Millionen Todesopfer gefordert.
Wenn der Körper mit dem Virus infiziert ist, zerstört das Immunsystem normalerweise die Viruspartikel, die sich an die Atemwegsschleimhaut geheftet haben, und bildet eine Art Immunität. Funktioniert das Immunsystem jedoch nicht optimal, wandert das Virus weiter in die unteren Atemwege. In seltenen Fällen entwickelt sich ein akutes Atemnotsyndrom (ARDS), das zu einem septischen Schock führen kann. Dieser Zustand ist das Ergebnis einer Überreaktion der Immunabwehr mit einer Hyperinflammation, die zu einer Schädigung der Lungenepithelzellen führt. Hyperinflammation und Schäden können auch in den Blutgefäßen auftreten und zu Kreislaufversagen und schließlich zum Tod führen.
COVID-19 führt typischerweise bei älteren und chronisch kranken Menschen und anderen gefährdeten Gruppen zu ARDS, was mit der Aufnahme in die Intensivstation und einem erhöhten Risiko, an der Krankheit zu sterben, verbunden ist. Es wurde beobachtet, dass ein Vitamin-D-Mangel bei diesen Personen weitaus häufiger vorkommt.
In mehreren Studien wurde die Wirkung der Gabe von Vitamin-D-Präparaten bei COVID-19-Patienten untersucht, doch war dies nie eine Standardtherapie. In der neuen Meta-Analyse wollten die Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen einer Vitamin-D-Supplementierung und dem Schweregrad von COVID-19 bei Krankenhauspatienten untersuchen. In die Untersuchung wurden insgesamt 13 randomisierte, klinische Tests einbezogen, die Folgendes untersuchten:
- Die Anzahl der Krankenhausaufenthalte aufgrund von COVID-19-Infektionen
- Die Dauer der Aufenthalte auf der Intensivstation
- Notwendigkeit und Dauer der Beatmungstherapie
- Die Gesamtdauer der Krankenhausaufenthalte
- COVID-19-bedingte Sterblichkeit
- Gesamtsterblichkeit
Die Meta-Analyse ergab Folgendes:
- Eine Vitamin-D-Supplementierung senkte das Risiko, in die Intensivstation eingewiesen zu werden.
- Die Supplementierung mit Vitamin D senkte die COVID-19-Mortalität.
Der Meta-Analyse zufolge wirkte sich die Vitamin-D-Supplementierung nicht auf die Dauer des Krankenhausaufenthalts aus, aber die Studien haben widersprüchliche Ergebnisse gezeigt. In jedem Fall sollte Vitamin D in ausreichend hohen Mengen verabreicht werden, um die Blutspiegel des Nährstoffs rasch zu optimieren.
Die Wissenschaftler, die hinter der neuen Meta-Analyse stehen, kommen zu dem Schluss, dass Vitamin D generell das Risiko senkt, auf die Intensivstation eingeliefert zu werden und an COVID-19 zu sterben. Sie verweisen auch auf eine Studie, in der eine Kombination aus Vitamin D, Magnesium und Vitamin B12, die älteren COVID-19-Patienten verabreicht wurde, das Risiko einer Einweisung in die Intensivstation senkte. Diese Nährstoffkombination ist von großer Bedeutung, da Magnesium zur Aktivierung von Vitamin D beiträgt. Außerdem trägt Vitamin B12, das vielen älteren Menschen fehlt, dazu bei, die Produktion von entzündungsfördernden Proteinen wie CRP (C-reaktives Protein) zu verringern.
Wie wirkt Vitamin D COVID-19 Infektionen und Komplikationen entgegen?
Vitamin D stärkt die Epithelzellen, die natürliche Barrieren in unseren Atemwegen, Blutgefäßen und an anderen Stellen darstellen. Das Vitamin stärkt auch unsere angeborene Immunabwehr, einschließlich der Makrophagen und bestimmter antibiotischer Verbindungen in den Atemwegen, die in der Lage sind, die meisten Keime zu bekämpfen, ohne Symptome zu entwickeln.
Vitamin D ist auch wichtig für die adaptive Immunabwehr und für die Aktivierung von T-Zellen, die uns bei Virusinfektionen eine optimale Immunität verleihen. Nicht zuletzt reguliert Vitamin D die Entzündungsprozesse, was eine äußerst wichtige Funktion ist, denn COVID-19-Komplikationen sind die Folge einer unkontrollierten Hyperinflammation.
- Schätzungsweise eine Milliarde Menschen weltweit haben einen Mangel an Vitamin D.
- Die offiziellen Empfehlungen (5-20 Mikrogramm/Tag) für Vitamin D sind zu niedrig, um die Blutspiegel des Nährstoffs zu optimieren
- Menschen mit dunkler Haut, ältere Menschen, Übergewichtige und Diabetiker haben Schwierigkeiten, Vitamin D aus Sonnenlicht zu synthetisieren oder das Vitamin zu aktivieren.
- Der Bedarf an Nahrungsergänzungsmitteln ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Es gibt Nahrungsergänzungsmittel, die zwischen 20 und 100 Mikrogramm Vitamin D enthalten.
Quellen:
Marharyta Sobczak and Rafal Pawliczak. Effect of Vitamin D Supplementation on Severe COVID-19: A meta-Analysis of Randomized Clinical Trials. Nutrients 2024
Fausto Petrelli et al. Vitamin D3 and COVID-19 Outcomes: An Umbrella Review of Systematic Reviews and Meta-analysis. Antioxidants 2023
Constanza Gavioli et al. Vitamin D and SARS-CoV-2 Infection, Severity and Mortality: A systematic Review and Meta-Analysis. PLOS ONE. July 6, 2022
Max Schmeling, Vibeke Manniche, Peter Riis Hansen. Batch-dependent safety of the BNT162b2 mRNA COVID-19 vaccine. European Journal of Clinical Investigation 2023
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