Patienten mit metabolischem Syndrom benötigen mehr Vitamin C
Für Menschen mit Insulinresistenz und dem metabolischem Syndrom, beides Frühstadien des Typ-2-Diabetes, ist eine erhöhte Vitamin-C-Zufuhr unerlässlich. Der Grund dafür ist laut Wissenschaftlern der ”Oregon State University” in den USA, dass Vitamin C ein starkes Antioxidans ist, das vor den Schäden schützt, die oxidativer Stress für unsere Zellen und unser Herz-Kreislauf-System verursacht. Die Frage ist, wie stellen wir sicher, genügend Vitamin C zu bekommen, und sind der Konsum von viel Obst und viel Saft eine gute oder schlechte Lösung?
Schätzungsweise 35% der Amerikaner leiden am metabolischen Syndrom. Es ist eine globale Epidemie, und viele Menschen, die übergewichtig sind und denen es schwerfällt abzunehmen, wissen nicht, dass sie an der Krankheit leiden. Das metabolische Syndrom tritt auf, wenn Sie an mindestens drei der folgenden Probleme leiden:
- Insulinresistenz und erhöhte Blutzuckerwerte
- Großer Taillenumfang (überschüssiges Körperfett im Bauchbereich)
- Bluthochdruck
- Niedrige HDL-Werte (High Density-Lipoprotein)
- Erhöhte Triglycerid-Werte
Menschen mit metabolischem Syndrom verspüren häufig ein starkes Verlangen nach Süßigkeiten und schnellen Kohlenhydraten, was auf eine Insulinresistenz zurückzuführen ist, bei der die zelluläre Aufnahme von Blutzucker beeinträchtigt ist. Dies führt dazu, dass die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin produziert. Da der Körper jedoch nicht richtig auf das von ihm produzierte Insulin reagiert, bleiben die Insulin- und Blutzuckerwerte erhöht. Der permanent erhöhte Insulinspiegel stellt eine Gesundheitsgefährdung dar, da überschüssiger Blutzucker als Fett gespeichert und nicht in Energie umgewandelt wird. Der größte Teil des Fettes wird als viszerales Fett in und um die lebenswichtigen Organe eingelagert, was die Voraussetzungen für Entzündungen und die Aktivierung freier Radikale schafft.
Das metabolische Syndrom, ein frühes Stadium des Typ-2-Diabetes, gilt als die häufigste Ursache für Atherosklerose (auch in den Koronararterien), Schlaganfall, Blindheit und Nierenerkrankungen. Darüber hinaus neigen Menschen mit dem metabolischem Syndrom bereits zu Arteriosklerose und verschiedenen anderen Komplikationen, die in Folge von erhöhtem Insulin und anderen Stoffwechselstörungen auftreten.
Metabolisches Syndrom, oxidativer Stress und Cholesterinwerte
Das metabolische Syndrom ist durch oxidativen Stress gekennzeichnet, der ein biochemisches Ungleichgewicht zwischen den schädlichen freien Radikalen und schützenden Antioxidantien darstellt. Freie Radikale sind sehr aggressive Moleküle mit einem ungepaarten Elektron, wodurch Elektronen von anderen Molekülen entrissen werden. Eine der gefährlichsten Auswirkungen der Aktivität freier Radikale besteht darin, dass freie Radikale die mehrfach ungesättigten Fettsäuren in Zellmembranen angreifen und eine Kettenreaktion auslösen, die sich auf andere Zellen ausbreitet. Das Phänomen wird als Lipidperoxidation bezeichnet.
Bei Cholesterin ist zu beachten, dass es eine essentielle Verbindung und ein biologisches Element ist, das zum Aufbau von Zellmembranen benötigt wird. Wir benötigen Cholesterin auch zum Aufbau von Sexualhormonen, Stresshormonen, Vitamin D und Coenzym Q10. Die Leber produziert das meiste des für diese Funktionen benötigten Cholesterins und reguliert die eigene Produktion entsprechend. Cholesterin ist somit essentiell und erfüllt eine Reihe lebenswichtiger Funktionen. Es wird nur dann zu einer Bedrohung, wenn freie Radikale das Cholesterin angreifen und dadurch die Lipidperoxidation einleiten. Wenn dies passiert, verschlingt eine Art von weißen Blutkörperchen, bekannt als Makrophagen, das oxidierte Cholesterin, woraufhin es sich in so genannte Schaumzellen verwandelt. Diese Schaumzellen betten sich langsam als atherosklerotische Plaque in die Blutgefäßwände ein.
Die einzigen Dinge, die uns dagegen schützen können, sind verschiedene Antioxidantien wie Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E, Vitamin B6, Selen, Zink und verschiedene pflanzliche Verbindungen. Vitamin C ist besonders wichtig im Zusammenhang mit dem metabolischen Syndrom.
Darmflora, Immunabwehr und Vitamin C
Die Forscher der ”Oregon State University” zeigen, dass ungesunde Ernährungsgewohnheiten zu Ungleichgewichten in der Darmflora und zu Beeinträchtigungen der Verdauungsfunktionen führen können. Zellwände von toten Bakterien treten aus dem Darm aus und wandern in den Blutkreislauf. Hier greifen die dominantesten weißen Blutkörperchen, die neutrophilen Granulozyten, die Zellwände an, als wären diese gefährliche Bakterien. Für ihren Angriff verwenden die Granulozyten Hypochlorsäure, die auch Vitamin C zerstört. Mit anderen Worten, der Körper zerstört sein eigenes Vitamin C, das normalerweise unterschiedliche Funktionen hat.
Vitamin C ist ein wichtiges Antioxidans mit einer Reihe wichtiger Funktionen, einschließlich der Fähigkeit, Vitamin E zu schützen. Allerdings verbrauchen oxidativer Stress und Lipidoxidation große Mengen an Vitamin E (es wird als Antioxidansschutz verwendet), und Vitamin C ist dann in der Lage, es zu erneuern. Wenn für diese Funktion zu wenig Vitamin C vorhanden ist, geht Vitamin E verloren. Auf diese Weise verliert der Körper dabei sowohl Vitamin C als auch Vitamin E und das Problem neigt dazu, sich zu verstärken.
Eine anderer Punkt, den die Wissenschaftler der ”Oregon State University” beobachtet haben ist, dass selbst wenn Menschen mit dem metabolischen Syndrom die gleiche Menge an Vitamin C wie gesunde Menschen einnehmen, ihre Plasmakonzentration an Vitamin C niedriger ist. Dies ist ein Zeichen dafür, dass sie einen erhöhten Bedarf haben, der höchstwahrscheinlich höher ist als die offiziell empfohlene Aufnahmemenge.
Quellen für Vitamin C und E und empfohlene Einnahme
Frisches Obst und Gemüse, Beeren und Gewürze sind gute Quellen für Vitamin C. Die offizielle Empfehlung für die Einnahme von Vitamin C in den Vereinigten Staaten liegt bei 65 bis 90 mg. In Dänemark beträgt der Referenzwert (RI) 80 Milligramm. Laut der neuen Studie der ”Oregon State University” werden durch den täglichen Verzehr von fünf bis zehn Portionen Obst und Gemüse ausreichend Vitamin C und Ballaststoffe für eine gesunde Darmflora sichergestellt. Es ist wichtig, nicht zu viel Obst zu essen, da es viel Fruktose (Zucker) enthält, der die Leber belasten und eine Voraussetzung für das metabolische Syndrom und den Typ-2-Diabetes schaffen kann.
Fruktose spielt bei der Entwicklung von metabolischem Syndrom und Diabetes eine unterschätzte Rolle
Wir erhalten Fruktose aus Obst, Honig, raffiniertem Zucker, Rohrzucker, Wein und Maissirup (Glucose-Fructose-Sirup). Die beiden Zuckerarten Fruktose und Glukose werden normalerweise in verschiedenen Nahrungsquellen kombiniert und im Verdauungssystem abgebaut. Die Aufnahme und Verwendung der beiden Zuckerarten ist jedoch sehr unterschiedlich, was sehr wichtig ist. Glukose wird sehr schnell im Blut aufgenommen, um schnelle Energie für die Muskel- und Gehirnaktivität sicherzustellen. Die Fruktose geht direkt vom Darm in die Leber über, wo das meiste davon gespeichert wird. Mit anderen Worten, Fruktose liefert keine schnelle Energie.
Wenn Sie zu viel Fruktose zu sich nehmen, riskieren Sie eine Überflutung der Leberzellen und die überschüssige Fruktose wird als Fett gespeichert. Die Leber verwandelt sich in eine "Fettfabrik" mit einem gestörten Fettstoffwechsel (Lipogenese). Der Konsum großer Mengen an Fruktose kann zu metabolischem Syndrom, Fettleber und Typ-2-Diabetes führen.
Essen Sie Obst – aber übertreiben Sie es nicht
Obst enthält viel Fruktose. Ein Glas Orangensaft enthält die gleiche Menge an Zucker wie ein Softdrink. Wenn Sie abnehmen möchten oder an metabolischem Syndrom oder Typ-2-Diabetes leiden, sollten Sie vermeiden, zu viel Obst zu sich zu nehmen, insbesondere wenn es sich um Saft oder Smoothies handelt. Es ist besser, Gemüse zu essen, da viele Gemüsequellen tatsächlich mehr Vitamin C enthalten als Äpfel und Orangen.
Gehalt an Vitamin C in mg/ 100 Gramm
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Vitamin C aus Nahrungsmitteln und Nahrungsergänzungen
Es ist eine gute Idee, eine Ernährung mit reichlich Vitamin-C-reichen Nahrungsmitteln zu sich zu nehmen, da diese auch Ballaststoffe und andere Nährstoffe enthalten. Wenn Sie sich für Vitamin-C-Präparate entscheiden, sollten Sie säurefreie Ergänzungsmittel wählen, die den Magen schonen. Eine Tablette mit 500-750 mg Vitamin C enthält die gleiche Menge an Vitamin C, die Sie von 6-8 Orangen oder 50-75 Äpfeln erhalten würden (je nach Größe).
Quellen:
Maret G. Traber et al. The Relationship Between Vitamin C Status, The Gut-Liver Axis, and Metabolic Syndrome. Redox Biology 2018
Bernadine Ruiza G Ang und Gracia Fe Yu. The Role of Fructose in Type 2 Diabetes and Other Metabolic Diseases. Journal of Nutrition & Food Science 2018
https://frida.fooddata.dk/food/lists/components/47?#component47
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