Eine Supplementierung mit starken Antioxidantien verlangsamt die Entwicklung der AMD-Augenerkrankung
AMD ist eine weit verbreitete Augenkrankheit, die durch verschwommenes zentrales Sehen und spätere Erblindung gekennzeichnet ist. AMD tritt in trockener und feuchter Form auf, und es gibt keine Heilung für diese Krankheit. Einer neuen Datenanalyse zufolge haben Forscher der National Institutes of Health (NIH) in den USA jedoch neue Beweise dafür gefunden, dass eine tägliche Supplementierung mit starken Antioxidantien wie Lutein und Zeaxanthin sowie bestimmten Vitaminen und Mineralien die Entwicklung und das Spätstadium der trockenen Form von AMD verlangsamen kann. Dies kann Menschen mit trockener AMD möglicherweise helfen, einen Teil ihres zentralen scharfen Sehens zu bewahren. Die fraglichen Antioxidantien, die in Eiern und verschiedenen Gemüsesorten enthalten sind, können auch zur Vorbeugung von AMD beitragen.
AMD (altersbedingte Makuladegeneration) ist eine Erkrankung des gelben Flecks der Netzhaut, der Makula, die das zentrale und scharfe Sehen beeinträchtigt. Es gibt eine trockene Form der AMD und eine feuchte Form, die oft eine Weiterentwicklung der trockenen Form ist. Die ersten Anzeichen der trockenen AMD sind, dass gerade Linien wellig werden und man mit der Zeit nicht mehr lesen, Gesichter nicht mehr erkennen oder sich im Straßenverkehr nicht mehr zurechtfinden kann. Schließlich verschlechtert sich das Sehvermögen so weit, dass man sich nicht mehr selbst versorgen kann. Ältere Menschen sind besonders von der AMD betroffen, die sich über mehrere Jahre entwickelt. In den frühen Stadien der AMD bilden sich auch kleine fetthaltige Proteine, die Drusen genannt werden. Wenn die AMD zur späteren feuchten Form fortschreitet, kann der Patient undichte Blutgefäße entwickeln, die zum Verlust des zentralen Sehvermögens beitragen.
Die AMD kann nicht geheilt werden, und die einzige Behandlung zur Verlangsamung der lokalisierten Atrophie der Makula erfordert häufige lokale Injektionen in das Auge. Da diese Behandlung nicht sehr wirksam, teuer und risikoreich ist, sollte in der neuen Studie untersucht werden, wie eine Ergänzung mit starken Antioxidantien die Entwicklung der AMD und die Atrophie in einem bestimmten Bereich der Makula, der Fovea, verlangsamen kann. Dieser Bereich, der mit Sinneszellen gefüllt ist, ist besonders wichtig für das scharfe und farbige Sehen bei Tageslicht.
Die Forscher analysierten Daten aus zwei älteren placebokontrollierten US-Studien an Patienten mit mittelschwerer AMD. An der ersten Studie (AREDS) nahmen 318 Patienten teil, von denen eine Gruppe täglich hohe Mengen an antioxidativen Vitaminen und Mineralien (500 mg Vitamin C, 268 mg Vitamin E (= 400 IE Vitamin E), 15 mg Betacarotin, 80 mg Zink, 2 mg Kupfer) und die andere Gruppe ein Placebo erhielt. Die Studie ergab, dass die hohe Dosierung dieser Antioxidantien das Risiko, an fortgeschrittener AMD zu erkranken, um 25 Prozent senken konnte. Darüber hinaus wurde das Risiko, eine feuchte AMD zu entwickeln, um bis zu 38 Prozent gesenkt.
An der zweiten Folgestudie (AREDS2) nahmen 891 Patienten teil, die im Wesentlichen die gleichen Ergänzungsmittel erhielten. Allerdings erhielten sie weniger Zink (25 mg) und kein Beta-Carotin. Stattdessen erhielten sie tägliche Dosen von 10 mg Lutein und 2 mg Zeaxanthin. Dies sind starke Antioxidantien, die auch in der Netzhaut und der Makula des Auges vorkommen. Lutein und Zeaxanthin sind auch in verschiedenen Lebensmitteln enthalten, wobei Eier (das Eigelb) eine sehr gute Quelle für beide Substanzen sind. Diese Studie hat gezeigt, dass eine Supplementierung mit Lutein und Zeaxanthin anstelle des verwandten Antioxidans Beta-Carotin mindestens ebenso wirksam ist.
In der neuen Folgestudie der National Institutes of Health (NIH) haben die Forscher nun weitere Belege dafür gefunden, wie diese Antioxidantien Patienten mit AMD helfen können, ihre Sehkraft zu erhalten. Sie deuten darauf hin, dass diese Antioxidantien das Fortschreiten der AMD verlangsamen können, indem sie der lokalen Atrophie im Bereich der Makula, der Fovea, entgegenwirken. Wie bereits erwähnt, ist dieser Bereich von entscheidender Bedeutung für scharfes Sehen, und wenn wir ein Objekt betrachten, drehen wir automatisch unseren Blick so, dass das Bild des Objekts auf der Fovea entsteht.
Die neue Studie wurde in der Zeitschrift Ophthalmology veröffentlicht. Es sollte noch hinzugefügt werden, dass der dänische Augenverband auf der Grundlage der AREDS2-Studie ebenfalls die Einnahme starker Antioxidantien empfiehlt, da bereits bekannt ist, dass diese Präparate eine vorbeugende Wirkung auf die trockene AMD haben.
Wie wirken Antioxidantien den Schäden an der Makula des Auges entgegen?
Die verschiedenen Antioxidantien schützen vor der Schädigung der Sinneszellen in der Makula des Auges - einschließlich der Fovea -, indem sie einem Zustand entgegenwirken, der als oxidativer Stress bezeichnet wird. Bei oxidativem Stress gibt es zu viele freie Radikale im Verhältnis zu den schützenden Antioxidantien. Der Einfluss der freien Radikale wird insbesondere durch Alterungsprozesse, aber auch durch Tabakrauchen, Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes sowie durch Stress und Vergiftungen erhöht.
Bei oxidativem Stress können freie Radikale über Kettenreaktionen die Sinneszellen in der Makula angreifen. Dieser Zustand führt auch zu einer schnelleren Entwicklung der AMD. Die fraglichen Antioxidantien haben gemeinsam, dass sie in der Lage sind, freie Radikale zu neutralisieren. Dies deutet darauf hin, dass sie in Kombination mit Bewegung und einem gesunden Lebensstil vor AMD schützen können.
- Täglich Eier und viel Gemüse essen
- Die Antioxidantien Lutein und Zeaxanthin tragen zum Schutz vor AMD bei.
- Spinat, Brokkoli, Grünkohl, rote Paprika und echte Heidelbeeren (mit lila Fruchtfleisch) sind ebenfalls gute Quellen für Lutein und Zeaxanthin.
Quellen
Tianarnan D.L. et al. Oral Antioxidant and Lutein/Zeaxanthin Supplements Slow Geographic Atrophy Progression to the Fovea in Age-Related Macular Degeneration. Ophthalmology, 2024
NIH/National Eye Institute. Supplements slow disease progression during the late stage of “dry” age-related macular degeneration. ScienceDaily 2024
AREDS2 Research Group. The Age-Related Eye Disease Study 2 (AREDS2): study design and baseline characteristics (AREDS2 report number 1). PubMed 2012
Bamini Gopinath et al. Consumption of eggs and the 15-year incidence of age-related macular degeneration. Clinical Nutrition. 2020
Forebyggelse af AMD.pdf (ojenforeningen.dk)
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