COVID-19: Magnesiummangel erhöht das Risiko von Komplikationen und Tod
Magnesium ist an Hunderten von chemischen Reaktionen im Körper beteiligt, darunter auch an der Aktivierung von Vitamin D, das wir durch Sonneneinstrahlung synthetisieren oder in Form von Nahrungsergänzungsmitteln einnehmen. Aus diesem Grund ist Magnesium für die Immunabwehr und deren Fähigkeit, COVID-19 zu bekämpfen, unerlässlich. Darüber hinaus kann ein niedriger Magnesiumspiegel im Körper Komplikationen im Zusammenhang mit einer COVID-19-Infektion vorhersagen, so eine Studie, die in der Zeitschrift Nutrients veröffentlicht wurde. Die Wissenschaftler sagen daher, dass es wichtig ist, den Magnesiumspiegel von Krankenhauspatienten zu messen und eventuelle Defizite auszugleichen. Viele Menschen, vor allem ältere, nehmen über ihre Ernährung zu wenig Magnesium auf, und verschiedene Medikamente können die Aufnahme und Verwertung des Nährstoffs beeinträchtigen.
Magnesium spielt eine Schlüsselrolle bei der Immunabwehr, aber seine Rolle im Zusammenhang mit COVID-19 war bisher weitgehend unbekannt, insbesondere im Hinblick auf Komplikationen und Folgeerkrankungen. Ziel der neuen Studie war es, den prognostischen Wert von Serummagnesium bei Patienten zu untersuchen, die mit COVID-19 hospitalisiert wurden.
Die Studie umfasste insgesamt 260 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 65 Jahren. Die Anzahl der Männer und Frauen war fast gleich. Das Serummagnesium wurde bei allen Patienten gemessen. Anschließend wurden sie in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe hatte niedrige Magnesiumwerte (≤ 1,96 mg/dl) gemäß dem Youden-Index, während die andere Gruppe einen ausreichenden Magnesiumstatus (>1,96 mg/dl) aufwies.
Nach Anpassung an verschiedene Störfaktoren stellten die Wissenschaftler fest, dass ein niedriger Serummagnesiumspiegel in Verbindung mit COVID-19 zu stehen schien:
- Verlängerter Krankenhausaufenthalt im Vergleich zu Patienten mit ausreichendem Magnesiumspiegel (durchschnittlich 15,2 Tage gegenüber 12,7 Tagen)
- Erhöhtes Risiko für späte COVID-19, insbesondere für posttraumatische Stresssymptome
- Erhöhtes Sterberisiko
Die Wissenschaftler stellten fest, dass Magnesiummangel unter den hospitalisierten COVID-19-Patienten weit verbreitet war, und 60 Prozent der kritisch kranken Patienten wurden auf die Intensivstation eingeliefert. Aus diesen Beobachtungen schließen die Wissenschaftler, dass ein niedriger Serummagnesiumspiegel im Zusammenhang mit COVID-19 dazu beitragen kann, die Dauer des Krankenhausaufenthalts, das Risiko von Komplikationen und den Tod vorherzusagen. Es ist daher wichtig, das Serummagnesium der Patienten zu messen, um krankheitsbedingte Komplikationen vorherzusagen. Ein optimaler Magnesiumspiegel ist auch für die Prävention und eine erfolgreiche Genesung wichtig.
Die Rolle von Magnesium für die Gesundheit und das Immunsystem
Der größte Teil unseres Magnesiums befindet sich in unseren Zellen und ist an über 300 chemischen Reaktionen im Körper beteiligt. Der Nährstoff ist an einer Vielzahl verschiedener Funktionen beteiligt, z. B. am Energieumsatz, der DNA-Synthese, der Proteinsynthese, der Muskelkontraktion, dem Herzrhythmus und der Nervensignalgebung. Magnesium reguliert den Transport von Kalzium-Ionen durch die Zellmembranen. Diese Funktion trägt zur Aufrechterhaltung einer sehr niedrigen Kalziumkonzentration in den Zellen von Weichteilgeweben wie Nervenzellen, Immunzellen, Muskelzellen usw. bei. Dies ist äußerst wichtig, um zellulären Stress zu vermeiden.
In Bezug auf die Immunabwehr ist Magnesium von entscheidender Bedeutung für die angeborene Immunabwehr, die als Sturmtruppen dient, aber auch für die adaptive Immunabwehr, einschließlich der T-Zellen, B-Zellen und der Produktion von Antikörpern (IgG), ist Magnesium wichtig. Darüber hinaus sind magnesiumhaltige Enzyme an der Aktivierung von Vitamin D beteiligt, das wir durch Sonneneinstrahlung, Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel erhalten. Aktives Vitamin D ist für zahlreiche Körperfunktionen wie die Immunabwehr und die Regulierung von Entzündungsprozessen unerlässlich.
Komplizierte Fälle von COVID-19 sind durch eine aus dem Gleichgewicht geratene Entzündung gekennzeichnet, einschließlich einer Hyperinflammation, die Zellen und Gewebe durch oxidativen Stress schädigt. Ein Magnesiummangel erhöht das Risiko von Infektionen und Komplikationen, die durch zellulären Stress und eine schlecht kontrollierte Immunabwehr verursacht werden. Ein Magnesiummangel kann in komplizierten Fällen von COVID-19 auch das Kreislaufsystem und die Organe des Körpers beeinträchtigen.
Die Wissenschaftler, die hinter der neuen Studie stehen, schreiben, dass ein niedriger Serummagnesiumspiegel bei vielen chronischen Krankheiten ein Problem darstellt, typischerweise bei älteren Menschen, z. B. bei Asthma und chronischen Lungenerkrankungen.
Studien haben gezeigt, dass ein niedriger Serummagnesiumspiegel das Risiko einer bakteriellen Lungenentzündung bei Senioren erhöht. Da Magnesium bei Atemwegserkrankungen eine wichtige Rolle spielt, war es sinnvoll, die wichtige Rolle dieses Nährstoffs bei der Prävention und Behandlung von COVID-19 zu untersuchen.
Fakten über Magnesium
- Magnesium ist vor allem in grobem Grünzeug enthalten
- Künstliche Düngemittel und Pestizide beeinträchtigen die Aufnahme von Magnesium in Pflanzen
- Lebensmittelveredelung, Einfrieren und Überkochen senken den Magnesiumgehalt in der Nahrung
- Eine übermäßige Kalziumzufuhr sowie die Einnahme von Antazida und Diuretika können die Aufnahme und Verwertung von Magnesium durch den Körper verringern.
- Stress kann den Magnesiumverlust des Körpers erhöhen.
- Die offizielle Empfehlung für die Magnesiumzufuhr liegt bei 375 mg/Tag.
Quellen:
Anna la Carrubba et al. Prognostischer Wert von Magnesium bei COVID-19: Befunde aus der Compea-Studie. Nährstoffe 2022
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