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Magnesium spielt eine Schlüsselrolle bei der Entstehung und Behandlung von Migräne

Magnesium spielt eine Schlüsselrolle bei der Entstehung und Behandlung von MigräneEin Magnesiummangel kann zu verschiedenen Ungleichgewichten im Gehirn und im Nervensystem führen, die einen Migräneanfall auslösen können. Einem in der Fachzeitschrift Nutrients veröffentlichten Übersichtsartikel zufolge scheint Magnesium auch bei der Behandlung von Migräne zu helfen. Da Magnesiummängel recht häufig vorkommen, ist es durchaus sinnvoll, eine Nahrungsergänzung in Betracht zu ziehen. Es ist jedoch wichtig, eine Magnesiumquelle zu wählen, die der Körper leicht aufnehmen und verwerten kann. Achten Sie auch auf andere Faktoren in der Ernährung und im Umfeld, die Migräneanfälle auslösen können.

Migränekopfschmerzen gehören zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen in der westlichen Welt, und Millionen von Menschen sind davon betroffen. Sie treten typischerweise als einseitige, pochende Kopfschmerzen auf, die von Übelkeit, Erbrechen und Lichtempfindlichkeit begleitet werden. Eine Migräne mit Aura beginnt mit vorübergehenden Sehstörungen. Vorübergehende sensorische Störungen und Aphasien können ebenfalls auftreten. Die Kopfschmerzen können zwischen einigen Stunden und drei Tagen andauern. Eine Migräne kann so belastend sein, dass sie Sie daran hindert, zu arbeiten oder anderen Aktivitäten nachzugehen. Migränekopfschmerzen sind mit enormen menschlichen und sozioökonomischen Kosten verbunden und verdienen daher viel mehr Aufmerksamkeit, damit wir neue Wege zur Prävention und Behandlung finden können.

  • Es gibt zwei Arten von Zellen im menschlichen Gehirn
  • Neuronen – Nervenzellen, die elektrische Impulse senden und empfangen
  • Gliazellen – unterstützende Zellen mit verschiedenen Funktionen

Was passiert bei einem Migräneanfall im Gehirn?

Es gibt verschiedene Theorien darüber, was einen Migräneanfall auslöst. Viele Experten verknüpfen Migräneattacken mit sogenannten CDS (cortical spreading depression, deutsch: Kortikale Streudepolarisierung), einer dramatisch veränderten elektrischen Gehirnaktivität, die sowohl Neuronen als auch Gliazellen betrifft. Migräne wird sogar mit oxidativem Stress, Veränderungen der Blutgefäße, Elektrolyt-Ungleichgewichten und der Freisetzung eines Neurotransmitters namens Glutamat in Verbindung gebracht. Der neue Übersichtsartikel zielt darauf ab, verschiedene Studien über Magnesium und seine Rolle im Nervensystem und im Zusammenhang mit Migränekopfschmerzen näher zu beleuchten.

Die Rolle von Magnesium im Nervensystem

Magnesium ist einer der Mineralstoffe, das wir Menschen am meisten brauchen. 53 Prozent des körpereigenen Magnesiums werden in unseren Knochen gespeichert, während 46 Prozent intrazellulär in Muskeln, Hirngewebe, Blutgewebe und anderen Weichgeweben vorkommen. Nur ein Prozent unseres Magnesiums zirkuliert in unserem Blut. Magnesium steuert über 300 verschiedene Enzymprozesse in unseren Zellen. Magnesium steuert auch die Kalziumaufnahme in den Zellen und sorgt so dafür, dass der größte Teil des Kalziums in unseren Knochen und Zähnen landet, anstatt in unseren Weichgeweben zu landen.
Magnesium spielt eine wichtige Rolle für den Energieumsatz, den Blutdruck, die Muskelkontraktion, den Insulinstoffwechsel, das Elektrolytgleichgewicht, die Knochengesundheit und eine Reihe anderer Funktionen.
Magnesium ist wichtig für die Regulierung von Nervenimpulsen in unserem Nervensystem. Außerdem schützt es die Neuronen vor einer Überstimulierung durch Neurotransmitter wie Glutamat, das zwischen den Neuronen des Gehirns ausgetauscht wird. Ungewöhnlich hohe Glutamatkonzentrationen können zu einer Übererregung der empfangenden Nervenzellen führen und Zellschäden oder Zelltod verursachen.

Die Rolle von Magnesium im Zusammenhang mit Migränekopfschmerzen

Dem neuen Übersichtsartikel zufolge kann CDS (cortical spreading depression, Kortikale Streudepolarisierung) einen Migräneanfall nur teilweise erklären. Die Autoren beschreiben die wichtige Wechselwirkung zwischen Magnesium und Kalzium, die für die Nervenübertragung lebenswichtig ist. Wir haben Magnesium in allen unseren Zellmembranen. Eine der wichtigsten Funktionen des Magnesiums ist dabei die Bindung an einen Rezeptor im Kalziumkanal der Zellmembran. Der Rezeptor heißt NMDA (N-Methyl-D-Aspartat). NMDA ist auch ein Rezeptor für Glutamat, das nur in begrenzten Mengen zwischen Neuronen ausgetauscht werden sollte.
Die Kalziumkanäle in den Neuronenmembranen öffnen sich nur, wenn die Neuronen von anderen Neurotransmittern wie Glutamat beeinflusst werden. Die Kalziumkonzentration in den Neuronen ist entscheidend für deren Aktivität.
Wenn wir zu wenig Magnesium haben, bleiben unsere Kalziumkanäle offen und wir riskieren, dass Kalziumionen die Neuronen überfluten. Dies führt zu einer Überstimulation, die einen Migräneanfall auslösen kann.
Die Supplementierung mit Magnesium kann die Migräne lindern, indem der Glutamatrezeptor (NDMA) blockiert wird und dadurch verhindert, dass Kalziumionen die Nervenzellen überfluten.
Es wird angenommen, dass Magnesium verschiedene Funktionen bei der Vorbeugung und Behandlung von Migränekopfschmerzen hat, z. B. die Beeinflussung des Neurotransmitteraustauschs, der Blutplättchenaktivität und der Verengung der Blutgefäße. Es scheint auch, dass der Wert des Neurotransmitters CGRP (Calcitonin Gene-Related Peptide) mit Magnesium zusammenhängt. CGRP wird von Neuronen produziert. Es umgibt die Blutgefäße des Gehirns, wird möglicherweise im Zusammenhang mit einer Migräneattacke freigesetzt und verstärkt die Schmerzimpulse. Kurz gesagt: Magnesium spielt eine entscheidende Rolle für das Nervensystem, den Kalziumhaushalt, die Glutamatfreisetzung und eine Reihe weiterer Funktionen. Ein Magnesiummangel kann daher das Risiko erhöhen, einen Migräneanfall auszulösen.

  • Der Neurotransmitter Glutamat spielt eine Rolle bei Migräne
  • Neurotransmitter sind Signalstoffe, die Signale zwischen Neuronen austauschen
  • Es gibt viele verschiedene Arten von Neurotransmittern, die alle ihre eigenen Rezeptoren in der Nervenzelle haben.
  • Glutamat und sein Rezeptor NDMA spielen im Zusammenhang mit Migräne eine wichtige Rolle im zentralen Nervensystem
  • Das Gleiche gilt für Magnesium, das an NMDA bindet.

Magnesiumtherapie

Die Wissenschaftler verweisen auf verschiedene Studien, in denen Migränepatienten täglich bis zu 600 mg Magnesium erhalten haben. Nicht in allen Studien konnte eine Wirkung nachgewiesen werden. Den Autoren zufolge ist eine Wirkung nur dann zu erwarten, wenn die Person von vornherein einen Magnesiummangel hat und wenn das verwendete Präparat eine Form von Magnesium enthält, die leicht absorbiert werden kann, und zwar in der richtigen Dosis. Es kann schwierig sein, einen Magnesiummangel mit einem normalen Bluttest zu erkennen, da nur etwa ein Prozent unseres Magnesiums im Blutkreislauf ist. Besser ist es, eine so genannte Vollblutanalyse durchzuführen, bei der auch der intrazelluläre Magnesiumspiegel gemessen wird. In anderen Studien wurde eine intravenöse Magnesiumtherapie zur Behandlung akuter Migräneanfälle getestet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Magnesiumpräparate zur Vorbeugung und Behandlung von Migräne (insbesondere Migräne mit Aura) in allen Altersgruppen, einschließlich Kindern, Frauen mit PMS-bedingter Migräne und Menschen mit anderen Beschwerden, nützlich sein können. Magnesium kann auch in Fällen nützlich sein, in denen andere Therapien nicht wirken oder Nebenwirkungen verursachen.
Die zahlreichen Studien und klinischen Beobachtungen geben Migränepatienten neue Hoffnung, was die Ursachen der Migräne angeht und wie man die Symptome mit Medikamenten und/oder Nahrungsergänzungsmitteln wie Magnesium lindern kann. Es ist kostengünstig, sicher, natürlich und nicht mit unerwünschten Nebenwirkungen verbunden. Der neue Übersichtsartikel erschien in der Fachzeitschrift Nutrients.

Andere Faktoren, die auch Migräne-Kopfschmerzen auslösen können:

  • Histaminhaltige und histaminfreisetzende Lebensmittel wie Käse, Rotwein, eingelegte und geräucherte Lebensmittel, Schokolade und Mononatriumglutamat
  • Stress und Anspannung
  • Unzureichende Flüssigkeitszufuhr und niedriger Blutzucker
  • Hormonelle Veränderungen
  • Rauchige Zimmer und schlechte Luftqualität
  • Eine Zahnfehlstellung
  • Starke Sonneneinstrahlung
  • Elektrosmog durch Handys, Computer, Fernsehern usw.

Studien zu Omega-3

Eine im British Medical Journal veröffentlichte amerikanische Studie zeigt, dass Omega-3-Fettsäuren aus öligen Fischen oder Fischölergänzungen in der Lage sind, Migräne zu reduzieren. Lesen Sie mehr:

»Höhere Omega-3-Zufuhr hilft gegen Migräne«

Studien zu Q10

Studien zeigen, dass die dreimal tägliche Einnahme von 100 mg Q10 einen positiven Einfluss auf die Vorbeugung von Migräne haben kann, wenn die Migräne wahrscheinlich auf eine mitochondriale Dysfunktion zurückzuführen ist. Q10 ist ein Coenzym, das am Energieumsatz in den Mitochondrien beteiligt ist. Lesen Sie mehr:

»Wie Q10 eine Migräne vorbeugt und lindert«

Quellen:

Izabela Domitrz und Joanna Cegielska. Magnesium is an important Factor in the Pathogenesis and Treatment of Migraine – From Theory to Practice. Nutrients 29. Januar 2022

Anna E. Kirkland et al. The Role of Magnesium in Neurological Disorders. Nutrients 2018

Andrea Rosanoff et al. Essential Nutrient Interactions: Does Low or Suboptimal Magnesium Interact with Vitamin D and/or Calcium status. Advances in Nutrition 2016

Mauskop A, Varughese J.: Why all migraine patients should be treated with magnesium. Journal of Neural Transmission 2012

A Peikert et al. Prophylaxis of Migraine with Oral Magnesium: Results from a Prospective, Multi-Center, Placebo-Controlled and Double-blind Study. Cephalalgia 1996

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