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Depressionssymptome werden oft mit einem Mangel an Vitamin D in Verbindung gebracht, das heute als „Glücksvitamin“ bezeichnet wird

Depressionssymptome werden oft mit einem Mangel an Vitamin D in Verbindung gebracht, das heute als „Glücksvitamin“ bezeichnet wirdImmer mehr Menschen erleben Verzweiflung und Depressionen. Dem können verschiedene Faktoren zugrunde liegen, aber einer großen deutschen Bevölkerungsstudie zufolge erhöht ein Mangel an Vitamin D das Risiko für depressive Symptome. Die Forscher erklären, wie das Vitamin lokale Entzündungen im Gehirn reduziert, die das Risiko einer Depression erhöhen. Deshalb ist es so wichtig, das ganze Jahr über ausreichend Vitamin D zu sich zu nehmen, denn der Nährstoff beeinflusst auf vielfältige Weise unsere Stimmung und unser Energieniveau.

Es ist ganz natürlich, dass unsere Stimmung und unser Energieniveau von Zeit zu Zeit schwanken. Eine Depression ist jedoch eine ernste Erkrankung, die sich in anhaltender Traurigkeit, mangelndem Interesse und fehlender Initiative, geringer Energie und erhöhter Müdigkeit äußert. Oft leiden die Betroffenen unter Schlafproblemen, die ihren Zustand noch verschlimmern. Bei der Winterdepression beginnen die depressiven Phasen im Herbst und enden im Frühling. Die meisten Menschen überwinden ihre Depression, aber wer einmal an einer Depression gelitten hat, hat ein erhöhtes Risiko für spätere Depressionen. Depressionen sind eine Belastung für den einzelnen Patienten, für seine Familie und für die Gesellschaft. Da die Krankheit schwer zu behandeln ist, ist es wichtig, sich mit der Prävention und der Verbesserung bestehender Therapien zu befassen. Dazu gehört auch, sich auf Vitamin D zu konzentrieren, da uns dieser Nährstoff im Winter fehlt und ein chronischer Vitamin-D-Mangel aus verschiedenen Gründen weit verbreitet ist.

Vitamin D, Depressionen und Entzündungen

Alle Zellen unseres Körpers, auch die Gehirnzellen, haben Vitamin-D-Rezeptoren (VDR). Es wird angenommen, dass Vitamin D etwa 10 Prozent unserer Gene durch verschiedene Ein- und Ausschaltmechanismen reguliert, die unter anderem unser Nervensystem und unsere Stimmung beeinflussen. Frühere Studien zeigen, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel mit Depressionen in Verbindung gebracht wird, und es gibt auch Studien, die einen Zusammenhang zwischen Depressionssymptomen und chronischen, geringgradigen Entzündungen aufzeigen.
Allerdings haben sich nur wenige Studien mit dem komplexen Zusammenhang zwischen Vitamin D, Depressionen und Entzündungen befasst. Aus diesem Grund wollte ein Team von Wissenschaftlern der Universität Leipzig dies näher untersuchen und analysierte dazu die Daten einer Bevölkerungsstudie namens „LIFE“, an der 10.000 Menschen in der Altersgruppe von 18-80 Jahren teilnahmen.
In mehreren Interviews sammelten die Wissenschaftler Informationen über die Krankengeschichte und die sozialen Verhältnisse der Teilnehmer, das Einkommensniveau, den BMI sowie ihre Rauch- und Trinkgewohnheiten. Ihre Depressionssymptome wurden anhand einer Skala (CES-D) mit 20 Fragen bewertet. Darüber hinaus wurden Bluttests durchgeführt, um den Vitamin-D-Spiegel und drei Entzündungsmarker (CRP, IL-6 und WBC) zu analysieren.
Die große Bevölkerungsstudie ergab einen umgekehrten Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel im Blut einerseits und Entzündungsmarkern sowie Depressionssymptomen andererseits. Anders ausgedrückt: Ein Mangel an Vitamin D im Blut erhöht die Werte der drei Entzündungsmarker und verschlimmert die Neigung zu Depressionen. Den Wissenschaftlern zufolge ist dies die einzige große Bevölkerungsstudie, die den recht komplexen Zusammenhang zwischen Vitamin D, Depressionen und Entzündungen untersucht.

Das „Glücksvitamin“ beeinflusst unser Gehirn und unsere Stimmung auf unterschiedliche Weise

Vitamin D wird oft als Sonnennährstoff bezeichnet, da unsere Hauptquelle für Vitamin D die Sonneneinstrahlung im Sommer ist. Dann steht die Sonne so hoch am Himmel, dass unsere Haut Vitamin D synthetisieren kann. Inzwischen bezeichnen Forscher Vitamin D jedoch aus unterschiedlichen Gründen als „Glücksvitamin“.
Zunächst wurden Vitamin-D-Rezeptoren in verschiedenen Teilen des Gehirns wie dem Hypothalamus, dem präfrontalen Kortex, der Substantia nigra, der Amygdala und dem Thalamus entdeckt. Dies stützt die Hypothese, dass Vitamin D für die Gehirnfunktion von entscheidender Bedeutung ist. Darüber hinaus weist es darauf hin, dass das Vorhandensein von Vitamin-D-Rezeptoren in den Neuronen und Mikrogliazellen für die Immunabwehr des Zentralnervensystems wichtig ist. Außerdem scheint Vitamin D eine strukturelle und schützende Wirkung auf Neuronen und Neuroplastizität zu haben, wo Ungleichgewichte eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Depressionen spielen.
Zudem hat sich herausgestellt, dass die aktive Form von Vitamin D (1,25(OH)2D) in der Lage ist, die Tryptophan-Hydroxylase zu aktivieren und dadurch die Synthese von Serotonin zu steigern, einem Hormon, das bei Patienten mit Depressionen in reduzierter Menge vorkommt. Schließlich deuten Studien darauf hin, dass Vitamin D das angeborene Immunsystem über verschiedene Mechanismen wie die Regulierung von Zytokinen und anderen Zellsignalwegen beeinflusst. Dies hilft, die Entzündung zu hemmen, die bei Depressionen eine Rolle spielen
Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Nutrients veröffentlicht.

Ein Mangel an Vitamin D ist weit verbreitet und Nahrungsergänzungsmittel können Ihre Stimmung verbessern

Eine große irische Studie hat aufgezeigt, dass ein Mangel an Vitamin D weit verbreitet ist und das Risiko einer Depression erhöht. Die Studie zeigt auch, dass eine Vitamin-D-Supplementierung die Stimmung im Laufe der Zeit deutlich verbessern kann. Viele Menschen neigen dazu, sich während der Winterperiode depressiv zu fühlen, da den Menschen normalerweise der Nährstoff fehlt. Laut einer im International Physical Medicine & Rehabilitation Journal veröffentlichten Studie, könnten sich Patienten mit einem Vitamin-D-Mangel und einer Winterdepression besser fühlen, wenn sie in der frühen Phase ihrer Depression eine Vitamin-D-Ergänzung erhalten.

Neue Vitamin-D-Empfehlungen und weit verbreitete Mangelerscheinungen

Die dänische Veterinär- und Lebensmittelbehörde hat neue Richtlinien für die Vitamin-D-Supplementierung veröffentlicht, in denen eine tägliche Vitamin-D-Zufuhr von 5-20 Mikrogramm während der Winterperiode empfohlen wird. Gefährdete Gruppen sollten das ganze Jahr über Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. Mehrere führende Wissenschaftler sagen, dass möglicherweise noch mehr Vitamin D benötigt wird, um den optimalen Blutspiegel des Nährstoffs (über 50 nmol/l) zu erreichen. Unser tatsächlicher Bedarf an Vitamin D hängt von Faktoren wie Sonneneinstrahlung, Ernährung, Genetik, Hautfarbe, Alterungsprozessen, BMI, Diabetes und anderen chronischen Krankheiten ab. Sie können problemlos hochdosierte Vitamin-D-Präparate kaufen, mit 20-80 Mikrogramm Vitamin D in jeder Kapsel. Um Vitamin D in Leber und Niere zu aktivieren, benötigt der Körper außerdem Magnesium.

Depression ist eine Volkskrankheit

  • Die am häufigsten verwendeten Therapien sind Psychotherapie, Antidepressiva und in schweren Fällen Elektroschocks
  • Medizinische Therapien sind oft mit Nebenwirkungen verbunden
  • Der Ernährungszustand des Patienten wird oft übersehen

Weitere Informationen zu Depressionen, Gehirnentzündungen und Nährstoffen

Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Vitamin D, Fischöl, Magnesium und Zink die Stimmung verbessern können, indem sie Entzündungen im Gehirn und an anderen Stellen im Körper entgegenwirken. Mehr zu diesen Themen lesen Sie im folgenden Artikel

»Es gibt einen Zusammenhang zwischen Depression und Gehirnentzündung«

Quellen

Dogan-Sander et al. Inflammation and the Association of Vitamin D and Depressive Symptomatology. Nutrients 2021

Nikki Hancoks. Study: Vitamin D levels associated with depressive symptoms. NUTRAingredients.com 2021

Robert Bruggs et al. Vitamin D Deficiency is associated with an Increased Likelihood of Incident Depression in Community-Dwelling Older adults 2019

Liam Davenport: Vitamin D Levels Predict Depression. Medscape Medical News 2015

Sarkar S. Vitamin D for depression with a seasonal pattern: an effective treatment strategy. International Physical Medicine & Rehabilitation Journal. 2017

https://www.sst.dk/da/sundhed-og-livsstil/ernaering/d-vitamin

https://netdoktor.dk/depression/hver_femte_faar_en_depression.htm

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