Glucosamin wirkt auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegen
Patienten, die Glucosamin gegen Arthrose einnehmen, haben einen zusätzlichen positiven Effekt: Wie eine große Bevölkerungsstudie im Wissenschaftsmagazin British Medical Journal ergab, senkt das Präparat auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Um den gewünschten Effekt zu erzielen, wählen Sie immer Glucosamin in pharmazeutischer Qualität.
Glucosamin ist ein natürlicher struktureller Bestandteil des Gelenkknorpels und wird seit Jahrzehnten zur Behandlung von Arthrose eingesetzt. Glucosamin wird überlicherweise aus Schalentieren gewonnen.
In einer neuen Studie untersuchten die Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen der täglichen Einnahme von Glucosamin und dem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Die Studie wurde von Forschern der Tulane University in New Orleans, der Harvard University in Boston und der Harbin Medical University in China geleitet.
Die Forscher verwendeten Daten der UK Biobank, die eine Vielzahl von Studien und Fragebögen zum Ernährungszustand und zur Gesundheit der Bevölkerung gesammelt hat. Die UK Biobank sammelt Daten auf ähnliche Weise wie das Forschungsprogramm NHANES (National Health and Nutrition Examination Survey) ”Nationale Gesundheits- und Ernährungsuntersuchung” in den USA. Im Gegensatz zu NHANES verfolgt die Biobank jedoch die künftigen Gesundheitsergebnisse weiter.
Große Bevölkerungsstudie basierend auf umfangreichen Daten
Die UK Biobank hat bereits 2006 mit der Rekrutierung von Teilnehmern begonnen. Vor 2010 hatte es sein Ziel von rund einer halben Million Teilnehmern in der Altersgruppe von 40-69 Jahren erreicht. Es ist geplant, diese Menschen 30 Jahre lang zu begleiten.
Die Teilnehmer wurden gefragt, ob sie unterschiedliche Nahrungsergänzungsmittel einnahmen. Neben Glucosamin standen regelmäßig Vitamine, Mineralien und Fischöl im Mittelpunkt der Fragen. Die Wissenschaftler berücksichtigten auch andere Faktoren, die sich auf die Gesundheit auswirken können, z. B. Ernährung, Alter, Geschlecht, Einkommen, Rauchgewohnheiten usw. Danach untersuchten die Wissenschaftler die Glucosaminkonsumenten intensiver, um andere Störfaktoren auszuschließen.
Sie hatten festgestellt, dass die Teilnehmer, die Glucosamin einnahmen, auch dazu neigten, andere Nahrungsergänzungsmittel zu verwenden. Die Wissenschaftler konzentrierten sich daher ausschließlich auf die Teilnehmer, die nur Glucosamin einnahmen. Sie schlossen die Teilnehmer aus, bei denen in den letzten zwei Jahren eine Herz-Kreislauf-Erkrankung aufgetreten war, und diejenigen mit einer genetischen Veranlagung.
Die Forscher stellten daraufhin fest, dass rund 19 Prozent der isolierten Gruppe Glucosaminpräparate einnahmen und diese Teilnehmer tendenziell aktiver waren als die anderen. Dies ist höchstwahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass Glucosamin die Beweglichkeit der Gelenke erhöht und körperliche Aktivitäten erheblich erleichtert. Die Wissenschaftler konnten jedenfalls den Schluss ziehen, dass die kardioprotektive Wirkung von Glucosamin in keinem Zusammenhang mit der Tatsache steht, dass diese Personen aktiver waren als die übrigen Studienteilnehmer.
Schützt vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Was die neue Studie genauer zeigte, war, dass Glucosaminpräparate vor verschiedenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen und das Risiko eines nicht tödlichen Schlaganfalls senken können. Die Ergebnisse für die anderen Schlaganfallkategorien waren nicht signifikant. Es sah so aus, als ob Glucosamin bei Rauchern eine stärkere kardioprotektive Wirkung hatte als bei Nichtrauchern.
Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass die regelmäßige Einnahme von Glucosamin zur Schmerzlinderung bei Arthrose auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken kann. Dies kann mit den entzündungshemmenden Eigenschaften von Glucosamin zusammenhängen, da Entzündungen die Grundlage für Atherosklerose bilden. Sie fordern jedoch zusätzliche Studien, um die Hypothese über die kardiovaskuläre Wirkung von Glucosamin zu überprüfen.
Glucosamin als Erstbehandlung bei Arthrose
Glucosamin besteht aus einer Aminosäure und Glukose. Da Glucosamin Bestandteil verschiedener Verbindungen ist, ist es wichtig, zwischen verschiedenen Formen von Glucosamin zu unterscheiden, wenn es zur Behandlung von Arthrose verwendet wird.
Nach einem Bericht der finanziell unabhängigen europäischen Expertengruppe für Arthrose ESCO (European Society for Clinical and Economic Aspect of Osteoarthritis) ”Europäische Gesellschaft für klinische und wirtschaftliche Aspekte der Arthrose”, sollte Glucosaminsulfat idealerweise die erste Wahl gegenüber schmerzlindernden Medikamenten sein, da letztere den Gelenkknorpel nicht wieder aufbauen und sogar mit schwerwiegenden Nebenwirkungen und dem Tod in Verbindung steht. Die Wissenschaftler hinter der oben genannten Studie stellten sogar fest, dass Glucosaminsulfat Interleukin-1 hemmt, welches zu Entzündungen und Gelenkschäden führt. Wählen Sie immer Glucosaminsulfat in pharmazeutischer Qualität, dem Sie vertrauen können, im Gegensatz zu den Dutzenden von Glucosaminpräparaten, die in Webshops und an anderen Orten erhältlich sind, wonach Untersuchungen häufig das Vorhandensein nicht deklarierter Substanzen mit potenziell schädlicher Wirkung gezeigt haben.
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Quellen
MA H. et al. Association of habitual glucosamine use with risk of cardiovascular disease: prospective study in UK Biobank. BMJ 2019
Nelson AE et al.: A systematic review of recommendations and guidelines for the management of osteoarthritis: The Chronic Osteoarthritis Management Initiative of the U.S Bone and Joint initiative. PubMed 2014
Keld Østergaard. Glukosaminsulfat – den nye slidgigtmedicin. Medi-Com, 2003
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