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Zink, Wundheilung, Hautkrankheiten und Haarausfall

Zink, Wundheilung, Hautkrankheiten und HaarausfallUnsere Haut enthält am meiste Zink und das Spurenelement ist von entscheidender Bedeutung für die Bildung und den Schutz von Hautzellen. Laut einer neuen Studie, die in der Fachzeitschrift ”Nutrients” veröffentlicht wurde, kann ein Zinkmangel daher zu schlechter Wundheilung, empfindlicher Haut, Akne, Ekzemen und anderen Hautkrankheiten sowie Haarausfall beitragen. Obwohl klinische Zinkmängel bei uns eher selten vorkommen, sind subklinische Mängel relativ häufig. Besonders anfällig sind beispielsweise Vegetarier, schwangere und stillende Frauen sowie ältere Menschen. Eine hohe Zufuhr von Zucker, Kalzium und Alkohol, die Verwendung von Antibabypillen und verschiedenen Arten von Medikamenten sowie bestimmte Krankheiten und andere Faktoren, können das Risiko eines Zinkmangels erhöhen.

Der Körper eines Erwachsenen enthält normalerweise etwa 2 bis 4 Gramm Zink, und wir nehmen nur 10 bis 30 Prozent des Zinks aus unserer Ernährung auf. Zink ist ein Kofaktor in über 1.000 verschiedenen Enzymprozessen und an etwa 10 Prozent unseres Proteins gebunden. Zink spielt eine Rolle in mehreren Zinktransportern (ZIPs) in den Zellmembranen und wird für mehr als 2.000 verschiedene Transkriptionsfaktoren benötigt – Proteine, die insgesamt dafür verantwortlich sind, dass die richtigen zellulären Gene zum richtigen Zeitpunkt exprimiert werden. Deshalb ist Zink überaus wichtig für zahlreiche zelluläre Prozesse, die unser Wachstum, die Fortpflanzung, den Stoffwechsel, das Nervensystem, Immunsystem und eine Reihe anderer Funktionen steuern. In diesem Artikel werden wir die Rolle von Zink für die Hautgesundheit näher betrachten.

Unsere Haut ist das größte Organ des Körpers und besteht aus den folgenden drei Schichten:

  • Die Epidermis ist die äußere Schutzschicht, die sehr strapazierfähig ist. Der Hauptbestandteil ist ein Protein namens Keratin, das von einem Zelltyp namens Keratinozyten gebildet wird. Im Durchschnitt wird die Epidermis alle drei bis vier Wochen vollständig erneuert.
  • Die Dermis enthält Blutgefäße, Lymphgefäße, Nerven, Schweißdrüsen, Talgdrüsen, Haarfollikel und weiße Blutkörperchen. Die beiden Proteine, Kollagen und Elastin verleihen unserer Haut Festigkeit und Elastizität
  • Die Subkutis verbindet unsere Haut mit dem darunterliegenden Gewebe. In dieser Hautschicht befinden sich Fibroblasten, Fettzellen und weiße Blutkörperchen

Alle Hautschichten benötigen Zink

Die Haut besteht aus der Epidermis, der Dermis und der Subkutis, und die drei Schichten haben unterschiedliche Zelltypen und verschiedene Funktionen. Die Epidermis enthält mehr Zink als die Dermis. Zink ist ein starkes Antioxidans, das Ihre Haut vor freien Radikalen schützt, die durch Stress, Vergiftungen, Tabakrauch, Strahlung und andere freie Radikalquellen verursacht werden.
Etwa 95 Prozent Ihrer Epidermis besteht aus Keratinozyten. Studien haben gezeigt, dass sie zur Herstellung von Keratin auf verschiedene Enzyme angewiesen sind, die Zink enthalten. Die Dermis beherbergt verschiedene weiße Blutkörperchen (Dendritische Zellen, Makrophagen und Monozyten), die den Rest des Körpers vor Bakterien und anderen schädlichen Fremdstoffen schützen. Zinkhaltige Enzyme helfen dann den weißen Blutkörperchen, Keime abzubauen und förderliche Abwehrreaktionen einzuleiten, ohne eine chronische Entzündung zu verursachen.
Zink ist auch wichtig für die Thymusdrüse, die die weißen Blutkörperchen (T-Zellen) anleitet, ihre Funktionen auszuführen. Alle Hautzellen senden unterschiedliche Zinktransporter (ZIPs) aus, die unterschiedliche Funktionen bei der Bildung neuer Zellen, der Produktion entzündlicher Zytokine usw. haben.

Die verschiedenen Hautschichten haben folgende Funktionen:

  • Ausscheidung unterschiedlicher Abfallprodukte
  • Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushaltes
  • Regulierung der Körpertemperatur
  • Schutz vor schädlichen Mikroorganismen
  • Synthese von Vitamin D aus Sonneneinstrahlung

Schlechte Wundheilung und Hautprobleme können durch einen Zinkmangel verursacht werden

Es ist seit langem bekannt, dass Zink eine wichtige Rolle beim Hautschutz und der Bildung neuer Hautzellen spielt, doch die unzähligen Mechanismen wurden noch nicht richtig herausgearbeitet. Nichtsdestotrotz haben Studien an Mäusen gezeigt, dass ein Zinkmangel zu Mutationen in den Zink enthaltenden Transportern (ZIPs) führen kann, sowie zu klinischen Symptomen wie schlechter Wundheilung, diffuser Rötung der Haut (Erythem), Akne, Ekzemen und Haarausfall.
Zinkmängel können auch zu Leberfunktionsstörungen und Stoffwechselstörungen führen, die eine indirekte Ursache für Hautprobleme sein können, weil die Haut nicht ordnungsgemäß mit Nährstoffen versorgt wird oder durch eine Überlastung der Abfallprodukte beansprucht wird. Ein Zinkmangel kann sich auch negativ auf die Thymusdrüse und die T-Zellen auswirken und das Risiko entzündlicher Zustände der Haut und anderer Gewebe erhöhen.

Ekzeme, Psoriasis, Pellagra und andere entzündliche Hauterkrankungen

Verschiedene Arten von Ekzemen (Dermatitis) machen etwa die Hälfte aller Hautkrankheiten aus. Die Gemeinsamkeit ist eine lymphozytäre Entzündung in der Dermis und der Subkutis. Es wird angenommen, dass Zink ein beitragender Faktor für Pellagra ist, eine Erkrankung, die durch einen Vitamin-B3-Mangel verursacht wird. Pellagra zeichnet sich durch Ekzeme, Durchfall und Demenz aus. Die Krankheit tritt besonders häufig in Ländern auf, in denen die Bevölkerung eine proteinarme und nicht ausgewogene Ernährung zu sich nimmt. Aus diesem Grund wird bei dieser Art von Ernährung häufig ein Vitamin B3-Mangel zusammen mit einem Zinkmangel beobachtet.
Psoriasis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die weißen Blutkörperchen in die Haut eindringen. Hier verursachen sie eine schnelle Bildung von Hautzellen, die zu Rötung und Schuppung führen.
Es ist allgemein bekannt, dass Stress, Infektionen, Alkohol und bestimmte Arten von Medikamenten eine Psoriasis auslösen können. Die Forschung zeigt jedoch auch, dass ein Mangel an Zink, Vitamin D, Omega-3 und Selen für die Regulierung entzündlicher Prozesse der Haut wichtig ist.

Haarausfall und Kahlheitsmuster

Haare werden in den Haarfollikeln produziert. Daher ist ihr Hautzustand für die Gesundheit Ihrer Haare von entscheidender Bedeutung. Ein Zinkmangel kann zu Haarausfall und bestimmten Arten von Kahlheitsmustern führen (Alopezie). Alopecia Areata ist eine Autoimmunerkrankung, die durch überaktive T-Lymphozyten verursacht wird. Wissenschaftler haben bei Patienten mit dieser Erkrankung niedrige Zinkkonzentrationen beobachtet und empfehlen daher Zinkergänzungen als Zusatztherapie.

Schwangerschaft und Dehnungsstreifen

Zink ist von entscheidender Bedeutung für das Wachstum und die Entwicklung von Kindern. Aus diesem Grund sollten schwangere Frauen sicherstellen, dass sie ausreichend Zink aus ihrer Ernährung (oder aus Nahrungsergänzungsmitteln) bekommen. Studien zeigen, dass ein Mangel an Zink und Vitamin C das Risiko von Schwangerschaftsstreifen erhöht.
Die Zinkkonzentration in der Muttermilch ist höher als im Serum. Daher benötigen stillende Frauen mehr Zink, um sicherzustellen, dass für sich und den Säugling ausreichend von dem Nährstoff vorhanden ist.

Gereizte Haut, Windelausschlag und Herpesinfektionen können lokal mit einer Zinksalbe behandelt werden.

Zinkquellen

Einige der besten Zinkquellen sind Austern, Fleisch, Schalentiere, Milchprodukte, Nüsse, Kerne und Bohnen. Tierische Zinkquellen werden besser aufgenommen als pflanzliche Quellen des Nährstoffs. Selbst wenn Sie reichlich Zink aus Ihrer Ernährung bekommen, ist dies keine Garantie dafür, dass Sie genug bekommen (wegen der unterschiedlichen Aufnahmefähigkeit).

Schätzungsweise 25% der Weltbevölkerung weist einen Zinkmangel auf. Mängel werden als niedrig, moderat und hoch eingestuft.

Zinkmängel treten aus vielen Gründen häufig auf

Ein Zinkmangel wird in der Regel durch schlechte Ernährungsgewohnheiten und einen Mangel an tierischem Eiweiß verursacht, welches normalerweise eine gute Zinkquelle ist. Ein weiterer Faktor ist die hohe Zufuhr von Eisen, Kalzium und Alkohol. Starkes Schwitzen, Alterungsprozesse, Zöliakie, Durchfall, eine schlecht behandelte Diabetes und andere Krankheiten können ebenfalls zu einem Zinkmangel führen. Gleiches gilt für Diuretika, ACE-Hemmer, Antazida, Kortikosteroide, Antibiotika und Antibabypillen. Wenn Sie einen Zinkmangel vermuten, sollten Sie mehr Zinkquellen in Ihre Ernährung aufnehmen und eventuell ein Zinkpräparat einnehmen.

Ein Zinkmangel ist mittels einer Blutuntersuchung nachweisbar. Wenn Ihr Arzt einen Mangel festgestellt hat, können Sie versuchen, eine große Menge Zink zu nehmen, jedoch nur für einen begrenzten Zeitraum.

Wählen Sie organische Zinkzusätze, die der Körper aufnehmen und verwerten kann

Viele Ergänzungen enthalten anorganische Zinksorten wie Zinksulfat oder Zinkoxid, die der Körper nur schwer aufnehmen kann. Organische Formen wie Zinkgluconat und Zinkacetat hingegen kann der Körper leicht absorbieren und nutzen. Achten Sie immer darauf, das Etikett zu studieren, um herauszufinden, welche Zinkart die Ergänzung enthält.

Zusätzliche Informationen zur Pflege von Haut und Haar

  • Ihre Haut und Haare benötigen alle B-Vitamine sowie Vitamin C, Selen und Kieselerde/Siliziumdioxid
  • Stellen Sie sicher, dass Sie genügend essentielle Fettsäuren erhalten
  • Sorgen Sie immer für einen ausreichenden Flüssigkeitshaushalt
  • Vermeiden Sie Allergene in Ihrer Nahrung, in Hautpflegeprodukten und in der Umwelt
  • Wenn Sie an einer entzündlichen Hauterkrankung leiden, kann dies an einem Mangel an Vitamin D, Selen und der Omega-3-Fettsäure EPA liegen, die in öligem Fisch vorkommt

Quellen

Youichi Ogawa et al. Zinc and Skin Disorders. Nutrients 2018

Daniel Brugger and Wilhelm M. Windisch: Short-Term Subclinical Zink Deficiency in Weaned

Piglets Affects Cardiac Redox Metabolism and Zinc Concentration. Journal of Nutrition 2017

Ananda S Prasad. Zink in Human Health: Effect of Zink on Immune Cells. Molecular Medicine 2008

Lothar Rink. Zink and the immune system. Cambridge Core. Veröffentlicht online 2000

Ladan Afifi et al. Dietary Behaviors in Psoriasis: Patient- Reported Outcomes from a U.S. National Survey. Dermatology and Therapy 2017

https://graviditet.dk/straekmaerker

https://www.healthandscience.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=1776:kroniske-inflammationer-er-den-storste-dodsarsag&catid=20&lang=da&Itemid=269

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