Omega-3-Fettsäuren können in ausreichender Menge rheumatische Schmerzen lindern
Britische Wissenschaftler haben untersucht, ob Omega-3-Fettsäuren aus Nahrungsergänzungsmitteln mit Fischöl bei Patienten mit rheumatoider Arthritis eine schmerzlindernde Wirkung haben. Wie sich zeigte, wird durch die Einnahme von Fischöl mit großen Mengen EPA und DHA die beste Wirkung erzielt. Achten Sie daher auf die Inhaltsstoffe, um herauszufinden, wie hoch der Anteil der beiden Omega-3-Fettsäuren in dem betreffenden Nahrungsergänzungsmittel ist. Rheumatoide Arthritis und andere rheumatische Erkrankungen sind das Ergebnis einer Gelenkentzündung. Es kann sich folglich lohnen, die Vorteile einer entzündungshemmenden Ernährungsweise zu prüfen.
Rheumatoide Arthritis und andere Arthritisarten treten häufig auf. Viele Menschen, die an einer dieser Erkrankungen leiden, nehmen entzündungshemmende Medikamente ein, die Nebenwirkungen verursachen und das Risiko eines frühzeitigen Todes erhöhen können. Es ist empfehlenswerter, natürliche Lösungen zur Behandlung rheumatischer Schmerzen in Betracht zu ziehen. Britische Wissenschaftler haben die beiden Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) untersucht, die in Fischöl und Lebertran zu finden sind. Die Forscher führten 18 placebokontrollierte Studien zu Omega-3 und rheumatoider Arthritis durch. An ihrer systematischen Prüfung nahmen insgesamt 1.143 Menschen teil, die täglich 2,1-9,1 g Fischöl (entspricht 2-9 großen Fischölkapseln) einnahmen. Die Studien dauerten zwischen 12 und 52 Wochen. Zehn dieser Studien stützen die Hypothese, dass die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren eine schmerzlindernde Wirkung hat. Das Ergebnis, das entweder auf den subjektiven Empfindungen der Patienten oder auf einer medizinischen Bewertung beruhte, zeigte, dass Omega-3-Fettsäuren für Patienten mit rheumatoider Arthritis eine schmerzlindernde Therapieform darstellen. Das beste Ergebnis wurde mit einer täglichen Einnahme von 3-6 g Fischöl erzielt.
Die Studie wurde 2007 in der Fachzeitschrift Nutrition veröffentlicht.
Andere Studien legen nahe, dass insbesondere EPA Entzündungen entgegenwirkt, sodass es empfehlenswert ist, die Inhaltsstoffe aufmerksam zu lesen, und sicherzustellen, dass Sie täglich 900-1.800 mg EPA zuführen.
Es dauert rund einen Monat, bis das Nahrungsergänzungsmittel mit Fischöl im Körper optimal arbeitet. Ebenso vergeht etwa ein Monat, bis die Wirkung nach Beendigung der Einnahme nachlässt.
Zu wenig Omega-3 und zu viel Omega-6 schafft Grundlage für Rheuma und Entzündungen
Die essenziellen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren steuern entzündliche Prozesse im Körper. Normalerweise muss der Körper in der Lage sein, im Falle einer Infektion einen Entzündungsprozess einzuleiten. Es ist jedoch wichtig, dass dieser Prozess gesteuert wird, um nicht zu einer chronischen Entzündung zu führen. Den größten Teil unseres Omega-3 nehmen wir über fettreichen Fisch auf, wohingegen pflanzliche Öle unsere Hauptquelle für Omega-6 sind. Nach dem Verzehr dieser Fettsäuren wandelt der Körper sie in hormonähnliche Verbindungen um, die Prostaglandine genannt werden (PG1, PG2 und PG3). Diese haben unterschiedliche biochemische Wirkungen im Körper. Verzehren wir zu viel Omega-6 zu Lasten von Omega-3, können chronische Entzündungen auftreten, was wiederum die Grundlage für rheumatoide Arthritis und andere entzündliche Erkrankungen schaffen kann, die häufig mit der Lebensweise und unseren Ernährungsgewohnheiten in Verbindung stehen.
Nobelpreis, Ernährung und Entzündungen
1982 wurden die drei Biochemiker Sune K. Bergström, Bengt I. Samuelson und John R. Vane für die Erforschung verschiedener Prostaglandine und der Erforschung, wie sich diese auf unsere Gesundheit auswirken, mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Der folgende Überblick über Fettsäuren und Prostaglandine ist stark vereinfacht, vermittelt aber dennoch einen verständlichen Einblick in die Gründe, warum unsere Ernährung für die Behandlung rheumatischer Erkrankungen und für die Steuerung von Entzündungen eine wichtige Rolle spielt.
Welche Ernährungsweise begünstigt Entzündungen?
Heutzutage erhalten Zuchtfische, Schlachttiere, Hühner und Milchkühe Futter mit einem hohen Omega-6-Gehalt. Dies ist eine streng gewinnorientierte Denkweise. Infolge dieser Ernährung enthalten Fisch, Fleisch, Eier und Milchprodukte weniger Omega-3 als früher. Das falsche Tierfutter, ein geringerer Verzehr von Fisch und ein höherer Verzehr von Fertiggerichten und Margarine sind der Grund dafür, dass viele Menschen viel zu viel Omega-6 und zu wenig Omega-3 verzehren. Die typische westliche Ernährungsweise enthält Omega-6 und Omega-3 in einem Verhältnis von 10:1 (in einigen Fällen sogar in einem Verhältnis von 30:1). Wissenschaftler betrachten ein Verhältnis von 4:1 (oder weniger) als ideal.
Der Körper wandelt Fettsäuren mithilfe unterschiedlicher enzymatischer Prozesse in verschiedene Prostaglandine um. Für diese Vorgänge werden auch Vitamine und Mineralstoffe benötigt. Bedauerlicherweise leiden viele Menschen unter einem Mangel an Vitamin D, Selen, Zink und Magnesium, beispielsweise aufgrund einer zu geringen Sonnenbestrahlung, nährstoffarmen Böden, einer ungesunden Ernährung und Stress. Moderne Ernährungsweisen führen zudem zu Übergewicht, wobei besonders das Viszeralfett (Bauchfett) gefährlich ist, da es das Risiko für Entzündungen erhöht.
Die meisten Menschen können Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl einfach verwertenLeinöl und andere pflanzliche Öle enthalten bestimmte Omega-3-Fettsäuren in Form von ALA (Alpha-Linolensäure). Vielen Menschen fehlt jedoch das Enzym, das zur Umwandlung von ALA in EPA benötigt wird. Seit der Steinzeit ist unsere Hauptquelle von Omega-3 (EPA) fettreicher Fisch. EPA kann einfach in die entzündungshemmenden Typ-3-Prostaglandine umgewandelt werden. |
Quellen:
Abdulrazaq, Innes JK, Calder PC. Effect of ω-3 polyunsaturated fatty acids on arthritic pain: A systematic review. Nutrition 2017
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28606571
http://www.zonediet.com/blog/what-are-the-real-differences-between-epa-and-dha/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16531187
https://www.nobelprize.org/nobel_prizes/medicine/laureates/1982/
Pernille Lund. Immunforsvarets nye ABC. Hovedland 2012
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