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Zink wirkt Entzündungen, Ekzemen und Herpes entgegen

– Mangel sind weit verbreitet

Zink wirkt Entzündungen, Ekzemen und Herpes entgegen Zink stärkt die Immunabwehr und steuert entzündliche Zustände wie Ekzeme. Einer finnischen Metaanalyse zufolge können hoch dosierte Nahrungsergänzungsmittel mit Zink der Immunabwehr dabei helfen, eine normale Erkältung wesentlich schneller zu bekämpfen. Es zeigt sich, dass ein Mangel an Zink ein weit verbreitetes Problem darstellt. Vor allem Zucker, die Antibabypille, Nahrungsergänzungsmittel mit anorganischem Eisen und der natürliche Alterungsprozess beeinträchtigen die Aufnahme von Zink im Körper. Außerdem kann es bei einer vegetarischen oder veganen Ernährungsweise schwierig sein, ausreichend Zink zuzuführen. Ein Zinkmangel wirkt sich nicht nur negativ auf die Immunabwehr und die Hautgesundheit aus, sondern stört außerdem die unzähligen enzymatischen Prozesse, an denen Zink beteiligt ist.

Der Zusammenhang zwischen Zink und dem Immunsystem ist recht komplex. Zink unterstützt mehr als 300 verschiedene Enzyme, die die Schilddrüsenfunktion, das Nervensystem und viele weitere Funktionen steuern. Darunter sind viele Funktionen, die direkt oder indirekt mit dem Immunsystem verbunden sind. Der Zinkgehalt weißer Blutkörperchen ist ungefähr 25-mal höher als der Gehalt von roten Blutkörperchen, da die Immunabwehr große Mengen Zink benötigt.
Zudem ist Zink ein sehr wichtiges Antioxidans, das die Zellen vor oxidativem Stress schützt, der durch freie Radikale verursacht wird. Freie Radikale sind aggressive Moleküle, die die Zellen schädigen können. Die Menge freier Radikale wird durch Stress, Infektionen und Vergiftungen erhöht.

Zinkmangel wirkt sich besonders auf T-Zellen des Immunsystems aus

Das Immunsystem besteht aus verschiedenen Proteinen und weißen Blutkörperchen. Das angeborene Immunsystem funktioniert ähnlich einer „Sturmtruppe“, während das adaptive Immunsystem (das sich nach der Geburt entwickelt) aus T- und B-Zellen besteht, die sich spezialisieren und uns immunisieren können.
Mehrere Studien heben die wichtige Rolle von Zink im Immunsystem hervor. Zink ist für die Makrophagen, die Granulozyten und die NK-Zellen des angeborenen Immunsystems von Bedeutung, das die meisten Infektionen bekämpft, ohne dass wir es bemerken. Zudem ist Zink wichtig für die T-Zellen, die Virus- und Krebszellen bekämpfen. Bei Versuchstieren hat ein Zinkmangel eine Atrophie des lymphatischen Gewebes verursacht.
Ein Zinkmangel wirkt sich besonders auf die sogenannten T-Helferzellen aus, die die Immunabwehr anweisen, Mikroben effektiv anzugreifen und sich zurückziehen, sobald die Infektion unter Kontrolle ist. Da Zink für eine angemessene Steuerung der T-Helferzellen so wichtig ist, kann ein Mangel sowohl zu einer schwachen Immunabwehr führen, als auch andauernde Infektionen hervorrufen, da das Immunsystem überreagiert, wodurch chronische Entzündungen auftreten. Am Ende des Artikels finden Sie einen Überblick über das Immunsystem.

Zinkquellen

Zink ist vor allem in Fleisch, Schalentieren, Milchprodukten, Nüssen, Körnern und Bohnen zu finden. Für den Körper ist es einfacher, Zink aus tierischen Quellen aufzunehmen.

Kurzfristige Einnahme hoch dosierter Nahrungsergänzungsmittel mit Zink verkürzt Erkältungsdauer

Zink ist ein beliebtes Mittel zur Vorbeugung einer Erkältung. Der Nährstoff kann die Rate an Atemwegsinfektionen bei Kindern senken. Die Einnahme von zusätzlichem Zink ist nicht notwendigerweise hilfreich, wenn bereits ausreichend Zink über die Nahrung aufgenommen wird. Dennoch senkt sich der Zinkspiegel im Blut bei einer Infektion, da die weißen Blutkörperchen bei der Bekämpfung von Viren und Bakterien Zink aufnehmen und verwerten. Ein Forschungsteam der University of Helsinki wollte die Auswirkungen von Nahrungsergänzungsmitteln mit Zink bei erkälteten Patienten untersuchen. Die Teilnehmer der drei finnischen Studien, die Teil der Metaanalyse waren, erhielten täglich eine Dosis von 80-92 mg Zink. Dabei handelt es sich um eine wesentlich höhere Dosierung als bei der empfohlenen Tagesdosis, doch die finnischen Forscher bezogen sich auf andere kontrollierte Studien, bei denen den Probanden über mehrere Monate noch höhere Dosen (100-150 mg Zink täglich) verabreicht worden. Bei keiner dieser Studien traten Nebenwirkungen auf.
Wie erwartet konnten die Wissenschaftler bei den drei Studien keine Nebenwirkungen beobachten. Normalerweise wird davon abgeraten, über einen längeren Zeitraum hoch dosierte Nahrungsergänzungsmittel mit Zink einzunehmen, da die Einnahme langfristig die Aufnahme von Eisen und Kupfer im Körper beeinträchtigen kann.

Studienergebnisse und Bedeutung von organischem Zink und der richtigen Menge

Laut der finnischen Metaanalyse erholten sich 70 % der erkälteten Probanden, die Nahrungsergänzungsmittel mit Zink eingenommen hatten, nach fünf Tagen von ihrer Erkältung. In einer zweiten Gruppe, der ein Placebo verabreicht worden war, erholten sich nach demselben Zeitraum lediglich 27 %. Die Wissenschaftler verwendeten organisches Zinkacetat, das vom Körper problemlos aufgenommen und verwertet werden kann.
Dennoch wiesen sie darauf hin, dass viele handelsübliche Nahrungsergänzungsmittel mit Zink, die derzeit auf dem Markt sind, zu wenig Zink enthalten. Darüber hinaus enthielten viele Präparate anorganische Zinkquellen wie Zinksulfat oder Zinkoxid, die der Körper nicht gut absorbieren kann. Eine Zinkart, die vom Körper gut aufgenommen werden kann, ist Zinkgluconat. Lesen Sie die Inhaltsstoffe, um sicherzustellen, dass Sie das richtige Präparat wählen.

Zink wirkt auch Influenza, Hepatitis und anderen Viruskrankheiten entgegen

Anscheinend steuert Zink ein bestimmtes Protein, das die Immunabwehr stärken und gleichzeitig unerwünschten Entzündungen entgegenwirken kann. Dies konnte in einer neuen australischen Studie beobachtet werden, die von Wissenschaftlern des Westmead Institute for Medical Research durchgeführt wurde.
Zink haftet an den Rezeptoren des Interferons IFN-ƛ3 der weißen Blutkörperchen und trägt so zur Verringerung der antiviralen Aktivität bei. Auf diese Weise blockiert Zink eine unerwünschte Entzündungsaktivität, die durch IFN-ƛ3 verursacht würde, welche mit der Verschlechterung einer Leberzirrhose in Verbindung gebracht wird, die durch Viren oder andere Faktoren hervorgerufen wurde.
Mit anderen Worten trägt Zink dazu bei, eine wünschenswerte Immunantwort auszulösen, die es dem Immunsystem erlaubt, zu arbeiten, ohne dass eine Überreaktion sowie Entzündungen und Schädigungen des Gewebes entstehen.

Zink wichtig für Haut, Wundheilung, Ekzeme und Herpes

Zink ist für die Bildung neuer Haut-, Haar- und Nagelzellen von Bedeutung. Die meisten Hauterkrankungen und eine schlechte Wundheilung sind in irgendeiner Form mit einem Zinkmangel verbunden.
Eine Studie unter der Leitung von Professor Daren Knoell der Ohio State University hat gezeigt, dass Zink Teil eines Proteins ist, das unkontrollierte Entzündungsreaktionen verhindert. Diese Form der Reaktion tritt bei vielen Arten von Ekzemen und Schuppenflechte auf.
Nahrungsergänzungsmittel mit Zink sind nachweislich wirksam bei der Behandlung von Herpesinfektionen, einschließlich Herpes simplex (durch bspw. Küssen), Genitalherpes und Gürtelrose.

Wichtig: Im Falle eines Ekzems oder einer Herpesinfektion kann auch eine topische Zinksalbe zur Behandlung verwendet werden.

Zinkmangel ist weit verbreitet – Vorbeugung wichtig

Schätzungsweise 25 % der Weltbevölkerung leiden an einem Zinkmangel. Dieser wird in die Kategorien leicht, mittelschwer und schwer unterteilt. Ein schwerer Zinkmangel kommt in unserem Teil der Welt nur selten vor, wohingegen mittelschwere und leichte Mängel recht häufig sind. Ein leichter Zinkmangel kann schnell als Folge einer kurzzeitig nicht ausreichenden Zinkzufuhr (aus Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln) auftreten.
Daher ist es wichtig, zur Vorbeugung von Entzündungen ausreichend Zink einzunehmen. Zink trägt dazu bei, dass die Immunabwehr auf Trab gehalten wird, und so Viren bekämpfen kann, bevor sich diese ausbreiten und eine Erkrankung hervorrufen. Wenn man bedenkt, dass mehr als 300 enzymatische Prozesse im Körper von Zink abhängig sind, ist es empfehlenswert, täglich ausreichend Zink zuzuführen. Ein Mangel kann Entzündungen, Ekzeme, eine beeinträchtigte Fertilität, Stoffwechselstörungen und viele weitere Symptome hervorrufen.
Der Zinkspiegel im Plasma kann verhältnismäßig einfach gemessen werden. Es handelt sich um eine kostengünstige Analyse, von der immer mehr Menschen Gebrauch machen.

In folgenden Fällen benötigt der Körper mehr Zink:

  • Anfangsstadium einer Infektion
  • unausgewogene Ernährung und übermäßiger Konsum von Zucker und Junkfood
  • vegetarische/vegane Ernährung – Zink aus pflanzlichen Quellen kann vom Körper nicht gut aufgenommen werden
  • übermäßiger Konsum von Tabak, Alkohol und Stimulanzien
  • Antibabypille und hormonelle Störungen
  • beeinträchtigte Fertilität
  • Schwangerschaft und Laktation
  • Erkrankungen von Haut, Haaren und Nägeln
  • schlechte Wundheilung und nach Operationen
  • Alterungsprozesse, die durch eine schlechte Zinkaufnahme verursacht wurden
Überblick über die Immunabwehr
Abwehr unspezifisch (angeboren) spezifisch (adaptiv)
fungiert als „Sturmtruppe“, Bote und „Müllsammler” „Spezialeinheit“, die Immunität hervorruft.
Entwickelt sich nach der Geburt
mechanisch und biologisch Haut und Schleimhäute.
Darmflora
 
spezifische Verbindungen in der „akuten” Phase Interferone
ergänzendes System
 
direkte Zerstörung der Zellen dendritische Zellen
NK-Zellen
Phagozyten/Fresszellen:
Granulozyten
Monozyten
Makrophagen
T-Zellen. Für Viren, Pilze und Krebszellen verantwortlich.
B-Zellen und Antikörper. Vor allem für Bakterien und Toxine verantwortlich

Wichtig Im Falle akuter Virusinfektionen benötigen Sie auch Vitamin D und zusätzlich Vitamin C und Selen.

Quellen:

University of Helsinki. Zink acetate lozenges may increase the recovery rate from the common cold by three-fold. ScienceDaily May 11, 2017
https://www.sciencedaily.com/releases/2017/05/170511095151.htm

Zink for Colds, Rashes and the Immune system. WebMD. 2017
https://www.webmd.com/vitamins-and-supplements/supplement-guide-zinc#1

Westmead Institute for Medical Research. Zinc may hold key to fighting liver disease. ScienceDaily June 1, 2017
https://www.sciencedaily.com/releases/2017/06/170601124016.htm

Scott A et al. Zinc is a potent and specific inhibitor of IFN-ƛ3 signaling. Nature Communications, 2017

Parosh Kadir Muhamed og Steen Vadstrup. Zink er vores vigtigste spormineral. Ugeskr Læger 3. marts 2014

Ananda S Prasad. Zink in Human Health: Effect of Zink on Immune Cells. Molecular Medicine 2008
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2277319/

Lothar Rink. Zink and the immune system. Cambridge Core. Published on line 2000
https://www.cambridge.org/core/journals/proceedings-of-the-nutrition-society/article/zinc-and-the-immune-system/23B26245CF0F773E5F1AA19E9800B82B

Chau-Sa Dang. Daren Knoll Leads the Way for Zink Research. The Ohio State University.
https://fic.osu.edu/members/spotlight/daren-knoell-leads-the-way-for-zinc-research.html

Pernille Lund. Sund og smuk hele livet. Ny Videnskab. 2016

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