Schlafstörungen und Menopause
Schlafmangel ist für viele Frauen eines der schwerwiegendsten Probleme in der Menopause. Er führt nicht nur zu Müdigkeit, sondern erhöht ebenfalls das Risiko für Übergewicht, Depressionen, eine beeinträchtigte Immunabwehr, schwache Knochen, Arteriosklerose und Demenz. Es ist daher ratsam, jegliche Schlafprobleme mit der natürlichen Substanz Melatonin und einigen anderen einfachen Veränderungen zu lösen.
Die Menopause (Klimakterium) tritt normalerweise in einem Alter von 45-55 Jahren auf. Es ist bekannt, dass die Verringerung von Sexualhormonen Hitzewallungen hervorrufen kann. Es liegen Beweise dafür vor, dass eine geringere Melatoninproduktion die zugrundeliegende Ursache für eine verminderte Schlafqualität ist, ein Problem, das bei einigen Frauen über Jahre bestehen bleibt. Was aber ist Melatonin und warum sind melatoninhaltige Ergänzungsmittel so effektiv für wertvollen, tiefen Schlaf und eine gute Gesundheit?
Schlafstörungen in der MenopauseViele Frauen haben in der Menopause Probleme beim Einschlafen, oder aber sie haben nur einen leichten Schlaf und wachen in der Nacht mehrmals auf. Die Verringerung des Sexualhormonspiegels verursacht oftmals eine drastische Verringerung der körpereigenen Melatoninproduktion, die andernfalls für einen tiefen, gesunden Schlaf mit hoher Traumaktivität verantwortlich ist. |
Was ist Melatonin?
Melatonin ist ein Hormon, das während unseres gesamten Lebens unseren 24-Stunden-Rhythmus (Biorhythmus), unseren Schlaf und viele physiologische Prozesse steuert.
Melatonin wird vorwiegend in der Zirbeldrüse unseres Gehirns gebildet, wenn wir in der Nacht der Dunkelheit ausgesetzt sind. Die Größe der Zirbeldrüse und die Melatoninproduktion nehmen mit zunehmendem Alter ab. Der Mangel an Tageslicht und/oder Dunkelheit sowie beispielsweise die Menopause, der Konsum von Stimulanzien, Medikamenten oder Jetlags können die natürliche Melatoninproduktion ebenfalls verringern, wodurch wir nachts schlechter schlafen können.
Zudem fungiert Melatonin als starkes Antioxidans, das unsere Zellen während des Schlafs schützt. Obwohl es in erster Linie als Schlafhormon bekannt ist, ist dies lediglich die Spitze des Eisbergs. Melatonin wirkt ebenfalls dem Alterungsprozess entgegen, stärkt das Immunsystem und ist nützlich für unser kardiovaskuläres System und unsere Knochen. Darüber hinaus beugt es einer Reihe chronischer Erkrankungen vor.
Melatonin oder Schlafmittel
Frauen sind im Allgemeinen häufiger von Schlafproblemen betroffen als Männer. Rund 40 % der Erwachsenen nehmen regelmäßig Schlafmittel ein. Arzneimittel wie Benzodiazepine betäuben den Körper und beeinträchtigen den dringend benötigten REM-Schlaf (Rapid Eye Movement). Sowohl Schlafmittel als auch Medikamente zum Einschlafen wie beispielsweise Zolpidem sind suchtfördernd. Außerdem werden sie mit schwerwiegenden Nebenwirkungen in Verbindung gebracht und sollten daher nur die letzte Möglichkeit darstellen und lediglich über einen kurzen Zeitraum eingenommen werden.
Melatoninhaltige Ergänzungsmittel hingegen korrigieren den körpereigenen Biorhythmus und das natürliche Schlafbedürfnis – ganz ohne Nebenwirkungen.
Warum ist guter Schlaf so wichtig?
Wir benötigen guten Schlaf, um zu verdauen und – sowohl körperlich als auch geistig – zu regenerieren. Unser Schlaf ist in verschiedene Phasen unterteilt, die jede Nacht 4-5 Mal wiederholt werden. In der Tiefschlafphase wird unser Gehirn entgiftet. Der sogenannte REM-Schlaf, der unsere Traumaktivität einschließt, wirkt wie eine geistige „Reinigung“. Während dieses Vorgangs werden Dinge, die wir tagsüber erlebt haben, sortiert oder kategorisiert, und gleichzeitig werden die Bereiche Lernen, Gedächtnis, Kreativität und gute Stimmung angeregt.
Schlafen wir nicht ausreichend, sammeln sich in unserem Gehirn Giftstoffe an. Tatsächlich stehen neurologische Erkrankungen wie Depressionen, Demenz, Alzheimer und Schlaganfälle mit Schlafstörungen in Verbindung.
Kurzfristig verursachen Schlafstörungen typischerweise Müdigkeit, einen empfindlichen Blutzucker, Verstimmungen, eine schlechte Verdauung und eine beeinträchtigte Immunabwehr. Langfristig beschleunigen Schlafstörungen den Alterungsprozess und erhöhen das Risiko für chronische Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Übergewicht, Reizdarm, neurologische Erkrankungen, Arteriosklerose, Blutgerinnsel und Krebs.
Freie Radikale im Schlaf bekämpfen
Freie Radikale sind aggressive Moleküle, die unsere Zellen und Gewebe angreifen. Die Wirkung freier Radikale wird durch Stress – einschließlich des durch zu wenig Schlaf verursachten Stresses – Vergiftungen, Entzündungen und Alterungsprozesse deutlich verstärkt. Da freie Radikale an Arteriosklerose und den meisten chronischen Erkrankungen beteiligt sind, spielt Melatonin aufgrund seiner Funktion als Antioxidans eine wichtige und oftmals unterschätzte Rolle bei der Vorbeugung dieser Probleme.
Die Wirkung von Melatonin als Antioxidans ist 200 % größer als die Wirkung von Vitamin E. Eine Studie mit postmenopausalen Frauen zeigt, dass Ergänzungsmittel mit Melatonin die Oxidation freier Radikale in den Zellmembranen hemmen (Lipidperoxidation) – ein Prozess, der sonst zu einer Störung der Zellen und ihrer Funktionen führt.
Melatonin und gesunder Schlaf stärken die Knochen
In einer Studie mit einer Gruppe von Ratten, deren Alter dem von 60-jährigen Menschen entsprach, fand man heraus, dass alte Ratten, die Melatonin verabreicht bekamen, stärkere Knochen aufwiesen. Über einen Zeitraum von 10 Wochen erhielten die Ratten entweder Melatonin oder einen Placebo. Nach Ablauf des Zeitraums wurden die Oberschenkelknochen (Femora) der Ratten untersucht. Die Ratten, denen Melatonin verabreicht wurde, hatten im Vergleich zu der Placebo-Gruppe eine höhere Knochendichte und positivere Marker für die Gesundheit von Skelett und Muskeln.
Knochengewebe wird in der Nacht erneuert, da es sich tagsüber abnutzt. Werden wir jedoch älter und schlafen weniger, verschlechtert sich unser Knochenaufbau. Dies führt oftmals dazu, dass unsere Knochen brüchig werden. Frauen sind besonders nach der Menopause anfällig für dieses Problem.
Für starke Knochen bis ins hohe Alter ist es daher wichtig, ausreichend zu schlafen und sicherzustellen, dass der Melatoninspiegel hinreichend hoch ist.
Weitere schnelle Tipps für guten Schlaf
- Setzen Sie sich viel Tageslicht aus und bewegen Sie sich an der frischen Luft
- Ernähren Sie sich gesund und führen Sie ausreichend Vitamin B und Magnesium zu
- Vermeiden Sie den Konsum von Kaffee und anderen koffeinhaltigen Getränken nach 16 Uhr, da sie die körpereigene Produktion von Melatonin herabsetzen
- Vermeiden oder beschränken Sie den Konsum von Alkohol, der ebenfalls die Melatoninproduktion herabsetzt
- Vermeiden Sie starke Lichteinstrahlung vor dem Schlafengehen, einschließlich Elektrosmog von Handys, Tablets, Computern und anderen elektronischen Geräten, da sie die körpereigene Melatoninproduktion beeinträchtigen
- Schlafen Sie in einem kühlen Raum in völliger Dunkelheit
- Schalten Sie alle elektronischen Geräte in Ihrer Nähe ab
- Vermeiden Sie Stress – insbesondere in der Zeit vor dem Schlafengehen
Quellen:
Ewa Waleca-Kapica et al. Melatonin and Female Hormone Secretion in Postmenopausal Overweight Women. International Journal of Molecular Sciences. 2015
Toffol E et al. Melatonin in perimenopausal and postmenopausal women: associations with mood, sleep, climacteric symptoms, and quality of life. Pub Med gov. 2014
Tresguerres IF, et al. Melatonin dietary supplement as an anti-aging therapy for age-related bone loss. Rejuvenation Res. 2014
Underwood, Emily. Sleep: The ultimate Brainwasher? Science/AAAS/News 2013
Graven, Andreas R. For lidt søvn kan give depression. Videnskab.dk 2014
Prigg, Mark. Using mobile phones and tablets before bed could be affecting your sleep, warn scientists - and they say teens are at most risk. Mail on line. 2012
Pierpaoli Walter, Regelson William. The Melatonin Miracle. Simon and Schuster 1996
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