Zink-Ergänzungen können die Gesundheit des Herzens fördern
- und weitere Vorteile bieten
Zink ist ein Spurenelement, das für ca. 300 Enzyme benötigt wird, die bei der Kontrolle der Schilddrüse, der Fruchtbarkeit, dem Nervensystem, Immunsystem und einer Reihe anderer Funktionen beteiligt sind. Ein Team von Wissenschaftlern der Technischen Universität München (TUM) hat einen engen Zusammenhang zwischen dem Zinkstatus des Körpers und der Herzfunktion gefunden. Obwohl klinische Zinkdefizite selten sind, sind kurzfristige, subklinische Zinkdefizite weiter verbreitet als bisher angenommen. Selbst ein geringer Zinkmangel kann die Herzgesundheit und die unzähligen Enzymprozesse beeinträchtigen, die von der Anwesenheit von Zink abhängen. Abgesehen davon ist Zink ein starkes Antioxidans, das die Zellen vor oxidativem Stress schützt. Es gibt viele Gründe, warum die Einnahme dieses Nährstoffes wichtig ist.
Wenn das Gleichgewicht zwischen schädlichen freien Radikalen und schützenden Antioxidantien gestört ist, ist der Körper oxidativem Stress ausgesetzt. Freie Radikale sind ein metabolisches Nebenprodukt des zellulären Energieumsatzes, und die Menge an freien Radikalen steigt zusätzlich in Verbindung mit Alterungsprozessen, Stress, Entzündungen, Vergiftungen, Rauchen und Strahlung. Sie sind aggressive Moleküle, welche die Zellen und ihre Membranen schädigen und Krankheiten und Verfall verursachen. Unser einziger Schutz gegen diese schädlichen Verbindungen ist das Vorhandensein von Vitamin A, Vitamin C und Vitamin E sowie Zink, Selen, Q10 und verschiedenen pflanzlichen Verbindungen.
Frühere Studien zeigen, dass ein hoher Zinkmangel zu ernsthaften klinischen Symptomen und erhöhtem zellulären, oxidativen Stress führen kann. Diese stark ausgeprägten Zinkmängel sind jedoch sehr selten. Kurzfristige subklinische Zinkdefizite sind allerdings weit verbreitet und treten typischerweise bei Veganern, Vegetariern, älteren Menschen und anderen gefährdeten Gruppen auf. Wenn es um Zink und seinen Einfluss auf oxidativen Stress und die Gesundheit des Herzens geht, ist die wissenschaftliche Literatur begrenzt.
Veganer, Vegetarier und ältere Menschen sind anfälliger für Zinkmangel. Auch die Antibabypille, verschiedene Arten von Medikamenten, und unterschiedliche Krankheiten können das Risiko eines Zink-Mangels erhöhen. |
Das Herz ist empfindlicher gegenüber oxidativem Stress
Das Team der TUM-Forscher untersuchte den Herzmuskel wegen seines aktiven Stoffwechsels, der es dem Herzen ermöglicht, sich täglich etwa 100.000 Mal zusammenzuziehen, um Blut in alle Teile des Körpers zu pumpen. Der erhöhte Energieumsatz führt automatisch zu einer erhöhten Produktion von freien Radikalen. Darüber hinaus hat das Herz eine geringere antioxidative Kapazität als andere Gewebe im Körper, weshalb es sehr empfindlich gegenüber oxidativem Stress reagiert.
Die Forscher untersuchten das Problem, indem sie den Zinkstatus des Körpers gemessen und mit dem Gehalt des Herzmuskels an zwei weiteren Antioxidantien, Glutathion und Vitamin E (Alpha-Tocopherol), verglichen haben, die beide für den Schutz der Zellmembranen verantwortlich sind.
Oxidativer Stress wird über den Zinkstatus des Körpers gesteuert
Da Zink ein Spurenelement ist, von dem wir nur minimale Mengen aus unserer Nahrung benötigen, konnten die Wissenschaftler innerhalb weniger Tage einen Zinkmangel von unterschiedlichem Ausmaß bei Ferkeln hervorrufen. Anschließend untersuchten sie, wie die Herzmuskulatur der Tiere auf unterschiedliche Zinkdefizite reagiert. Die Forscher stellten fest, dass die Konzentration von Glutathion und Vitamin E im Herzmuskel im Gleischritt mit dem sinkenden Zinkspiegel abnahm. Sie beobachteten auch, dass die Zink-Ergänzung dem Herzen half, oxidativem Stress in einem viel früheren Stadium standzuhalten. Daher können Zinkpräparate von entscheidender Bedeutung sein, da oxidativer Stress den Körper laut mehrerer veröffentlichter Studien anfällig macht für Herzerkrankungen.
Ein Zinkmangel gefährdet Zellen und erhöht das Entzündungsrisiko
Die deutschen Forscher entdeckten auch, dass jene Gene, die kranke und abgenutzte Zellen zur Selbstzerstörung führen (ein Prozess, der als programmierter Zelltod oder Apoptose bekannt ist), durch sinkende Zinkgehalte aktiviert wurden. Mit anderen Worten, die Zellen wurden immer verwundbarer und starben viel schneller. Laut Daniel Brugger, der die Studie leitete, waren die Körper der Ferkel nicht mehr in der Lage, die geringe Selenaufnahme zu kompensieren, obwohl die Studie nur wenige Tage andauerte.
Nach der Anfangsphase des Zinkmangels beobachteten die Forscher, dass der Herzmuskel seinen Zinkspiegel erhöhte. Diese Zunahme des Zinks im Herzmuskelgewebe erfolgte durch die Wegnahme von Zink aus anderen Organen, insbesondere der Nieren, Leber und der Bauchspeicheldrüse. Die Forscher verweisen sogar auf andere Studien, die auf einen Zusammenhang zwischen sinkenden Zinkgehalten und subklinischen Entzündungen hinweisen. Dies betrifft auch das Herz-Kreislauf-System, das Immunsystem und andere Organe.
Ein Zinkmangel ist die Folge vieler Umstände
Der Mangel an Zink ist hauptsächlich auf schlechte Ernährungsgewohnheiten und den Mangel an tierischem Eiweiß zurückzuführen, das normalerweise eine gute Quelle für Zink ist. Mangelerscheinungen werden auch als Folge der Einnahme von zu viel Eisen und Kalzium sowie einem erhöhten Alkoholkonsum gesehen. Übermäßiges Schwitzen, Alterungsprozesse, Zöliakie, Durchfall, schlecht behandelter Diabetes und andere Erkrankungen können ebenfalls zu einem Zinkmangel führen. Das gleiche gilt für verschiedene Arten von Medikamenten wie Diuretika, ACE-Hemmer, Antazida, Kortikosteroide, Antibiotika und Antibabypillen.
Schätzungsweise 25 % der Weltbevölkerung haben einen Zinkmangel, der sich in einen leichten, mittleren und schweren Mangel einteilen lässt. |
Quellen und Ergänzungen
Zink ist in Lebensmitteln wie Austern, Leber, Fleisch, Schalentieren, Milchprodukten, Nüssen, Samen, Kernen und Bohnen enthalten. Zink aus tierischen Quellen ist für den Körper leichter zu absorbieren. Wenn ein Zinkmangel vermutet wird, stellen Sie sicher, dass Sie mehrere gute Zinkquellen in die Ernährung aufnehmen und erwägen Sie, eine Nahrungsergänzung einzunehmen. Ein Zinkmangel kann anhand einer Blutprobe nachgewiesen werden. Für den Fall, dass der Arzt einen Mangel festgestellt hat, kann eine hochdosierte Zink-Ergänzung sinnvoll sein.
Quellen:
Daniel Brugger and Wilhelm M. Windisch: Short-Term Subclinical Zink Deficiency in Weaned Piglets Affects Cardiac Redox Metabolism and Zinc Concentration. Journal of Nutrition 2017
https://www.eurekalert.org/pub_releases/2017-04/tuom-zsa041817.php
Nach weiteren Informationen suchen...
- Erstellt am .