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Eine intravenöse Vitamin-C-Therapie hilft schwer erkrankten Patienten, ihren Krankenhausaufenthalt zu verkürzen

Eine intravenöse Vitamin-C-Therapie hilft schwer erkrankten Patienten, ihren Krankenhausaufenthalt zu verkürzenSchwerkranke Patienten leiden häufig unter Entzündungen und oxidativem Stress, einem Ungleichgewicht zwischen schädlichen freien Radikalen und schützenden Antioxidantien. Im schlimmsten Fall kann dies zu Gewebeschäden und Organversagen führen. Wie sich herausstellt, ist Vitamin C ein starkes Antioxidans mit therapeutischem Potenzial. Laut einem neuen systematischen Übersichtsartikel und einer Metaanalyse hilft die Therapie mit großen Mengen an intravenös verabreichtem Vitamin C, die Dauer des Krankenhausaufenthaltes bei kritisch erkrankten Patienten zu verkürzen, ohne dass es zu Nebenwirkungen kommt.

Vitamin C (Ascorbinsäure) ist ein essenzielles Vitamin, das Pflanzen und die meisten Tiere synthetisieren können, um ihren individuellen Bedarf zu decken. Der Mensch hat diese Fähigkeit jedoch durch die Evolution verloren. Vitamin C ist wichtig für Kollagen und für unser Bindegewebe, die Immunabwehr und die Wundheilung. Das Vitamin ist auch ein starkes Antioxidans, das die Zellen vor oxidativem Stress und Entzündungen durch freie Radikale schützt.
Krankheiten wie Sepsis, Krebs und komplizierte Fälle des Coronavirus und Influenza sind durch oxidativen Stress und unkontrollierbare, systemische Entzündungen gekennzeichnet, die gesundes Gewebe schädigen. Wissenschaftler haben daher ihren Fokus auf Vitamin C als mögliche Therapiequelle für schwerkranke Patienten gelegt. In den letzten fünf Jahren wurden viele Studien veröffentlicht, jedoch mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen.

Frühere und neuere Studien zu intravenös verabreichtem Vitamin C bei kritisch erkrankten Patienten

Eine Studie aus dem Jahr 2014 (Fowler et al.) zeigte, dass Vitamin C das Risiko eines Organversagens bei kritisch erkrankten Patienten senken konnte. Eine andere Studie (CITRIS-ALI) konnte jedoch keine Wirkung einer Vitamin-C-Therapie auf Organdysfunktionen, Entzündungsmarker oder Blutgefäßschäden nachweisen. Dennoch war die Sterblichkeit nach 28 Tagen (29,8 Prozent) in der Vitamin-C-Gruppe geringer als in der Placebo-Gruppe (46,3 Prozent).
In einer Studie an Patienten mit schwerer Sepsis und septischem Schock (Marik et al.) wurde eine Verringerung des Organversagens und der Sterblichkeit bei Patienten beobachtet, die Vitamin C erhielten. Eine Studie aus dem Jahr 2016 (Zabel et al.) zeigte, dass Patienten mit septischem Schock, die Vitamin C erhielten, mit einer geringeren Vasopressordosis und einer kürzeren Behandlungsdauer auskamen. Eine Studie aus dem Jahr 2019 (Nakajima et al.) hat gezeigt, dass eine Supplementierung mit hohen Mengen an Vitamin C dazu beiträgt, die Sterblichkeit bei Patienten mit schweren Verbrennungen zu senken.
Die Vitamin-C-Therapie wurde zur Behandlung einer Reihe verschiedener kritischer Erkrankungen bei Patienten auf der Intensivstation eingesetzt. Die Wissenschaftler, die hinter dem neuen Übersichtsartikel und der Meta-Analyse stehen, untersuchten 53 Studien mit insgesamt 352.395 kritisch kranken Patienten näher, um Vitamin C als therapeutisches Mittel zu bewerten. Sie wollten auch herausfinden, ob die Behandlung Nebenwirkungen wie Nierenschäden hat.
Beim Durchsuchen verschiedener Datenbanken nach Informationen fanden die Wissenschaftler relevante veröffentlichte Studien zu intravenös verabreichtem Vitamin C zur Behandlung schwerkranker Patienten. Nach Durchsicht der Informationen kamen sie zu dem Schluss, dass eine hohe Vitamin-C-Dosierung an schwerkranke Patienten dazu beiträgt, die Dauer ihres Krankenhausaufenthalts zu verkürzen. Außerdem ist die Einnahme relativ sicher und hat keine nennenswerten nachteiligen Auswirkungen auf die Nierenfunktion. Der neue Übersichtsartikel erschien in der Fachzeitschrift Nutrients.

Quellen:

Dhan Bahadur Shresta et al. Vitamin C in Critically Ill patients: An Updates Systematic Review and Meta-analysis. Nutrients Oktober 2021

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