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Ein Zinkmangel erhöht das Risiko einer Herzinsuffizienz

Ein Zinkmangel erhöht das Risiko einer HerzinsuffizienzDie chronische Herzinsuffizienz ist eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, von der weltweit Millionen Menschen betroffen sind. Eine Gruppe von Wissenschaftlern untersuchte kürzlich den Zusammenhang zwischen chronischer Herzinsuffizienz und Zinkmangel und wie eine Zink-Ergänzung die Herzgesundheit auf verschiedene Weise verbessern kann. Die Wissenschaftler untersuchten auch, warum Zinkmängel so häufig auftreten. Ihre Studie wurde im Journal of Cardiac Failure veröffentlicht.

Eine chronische Herzinsuffizienz entwickelt sich normalerweise langsam. Die Symptome treten auf, wenn das Herz nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Blut durch den Körper zu pumpen. Laut Statistik sterben rund 33 Prozent der Patienten mit Herzinsuffizienz innerhalb eines Jahres nach dem ersten Krankenhausaufenthalt mit Herzinsuffizienz. Es ist daher wichtig, die richtigen vorbeugenden Maßnahmen für eine gute Herzgesundheit zu ergreifen.
Es gibt einen Zusammenhang zwischen chronischer Herzinsuffizienz und oxidativem Stress im Körper. Oxidativer Stress ist ein Ungleichgewicht zwischen freien Radikalen und Antioxidantien. Freie Radikale sind ein natürliches Nebenprodukt des zellulären Energiestoffwechsels und die freie Radialbelastung wird durch Alterung, Stress, Entzündung, Vergiftung, Rauchen und Strahlung erhöht. Freie Radikale sind hochaggressive Moleküle, die eine Kettenreaktion auslösen können, bei der sie die Lipide in Zellmembranen sowie die DNA und Proteine in den Zellen angreifen. Freie Radikale greifen auch das essentielle Cholesterin an, das im Blut zirkuliert. Cholesterin wird jedoch nicht gefährlich, es sei denn, es wird durch freie Radikale oxidiert. In diesem Fall wird das oxidierte Cholesterin in die Gefäßwand eingebettet, wo es schließlich zu einer Arteriosklerose führen kann.

  • Eine chronische Herzinsuffizienz verursacht Symptome wie Atembeschwerden, Müdigkeit und Flüssigkeitsretention (Ödeme)
  • Die zugrunde liegende Ursache ist häufig eine ischämische Herzerkrankung, zurückzuführen auf Arteriosklerose und Koronarverschluss
  • Die Verengung dieser Blutgefäße kann zu Schmerzen im Herzbereich, Blutgerinnseln und dem plötzlichen Tod führen

Die Ergänzung mit Zink und anderen Antioxidantien verbessert die Herzgesundheit

Zink ist nicht nur ein starkes Antioxidans, sondern auch ein Spurenelement, das für rund 1.000 Enzymprozesse benötigt wird, die für den Energieumsatz, die Herzfunktion und das Herz-Kreislauf-System von entscheidender Bedeutung sind. Zink kann auch das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System regulieren, das den Blutdruck und den Flüssigkeitshaushalt steuert. Die Wissenschaftler hinter der neuen Studie analysierten eine Reihe früherer Studien zu Zinkmangel und Herzinsuffizienz, um das Problem besser zu verstehen. Sie kamen zu dem Schluss, dass eine chronische Herzinsuffizienz auf zu wenig Zink in der Nahrung oder auf eine schlechte Nährstoffaufnahme zurückzuführen werden kann. Es ist daher technisch möglich, einen Zinkmangel zu haben, selbst wenn die von Ihnen aufgenommene Ernährung genügend Zink enthält. Auch bestimmte Arten von Medikamenten können die Zinkausscheidung im Urin erhöhen. Darüber hinaus weisen die Wissenschaftler darauf hin, dass chronische Entzündungen, die bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen häufig auftreten, aufgrund ihrer antioxidativen Eigenschaften den Zinkbedarf erhöhen.
Die Wissenschaftler schließen daraus, dass Zinkmängel die Voraussetzungen schaffen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und chronische Herzinsuffizienz, ausgelöst durch oxidativen Stress und physiologische Mechanismen, die nicht optimal funktionieren, wenn zu wenig Zink im Körper vorhanden ist.
Mehrere randomisierte, doppelblinde Studien haben gezeigt, dass eine Zink-Ergänzung bei Herzpatienten verschiedene Parameter der Herzfunktion verbessert, im Vergleich zu einem Placebo. In einer Studie verwendeten die Wissenschaftler eine Kombination aus Zink und Selen, einem weiteren wichtigen Antioxidans, und diese Kombination wies einen synergistischen Effekt auf. In einer anderen Studie wurde Zink zusammen mit B-Vitaminen und Vitamin D verabreicht.

Das Herz ist sehr empfindlich gegenüber oxidativem Stress

Ein Team von Wissenschaftlern der Technischen Universität München (TUM) untersuchte die Herzmuskulatur bei Schweinen, um festzustellen, wie der hohe Energieumsatz des Herzens automatisch zu einer erhöhten Produktion freier Radikale führte. Sie beobachteten auch, dass die Schweineherzen im Vergleich zu anderen Geweben eine geringere antioxidative Kapazität hatten. Das Herz ist daher besonders empfindlich gegenüber oxidativem Stress.
Die Wissenschaftler untersuchten dies genauer, indem sie den Zinkstatus der Schweine maßen und ihn mit dem Gehalt des Herzmuskels an den beiden Antioxidantien Glutathion und Vitamin E (α-Tocopherol) verglichen, die für den Schutz der Zellmembran besonders wichtig sind.
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass der Gehalt an Glutathion und Vitamin E im Herzmuskelgewebe, zusammen mit dem abnehmenden Zinkstatus, sank. Sie fanden auch heraus, dass eine Zink-Ergänzung die Fähigkeit des Herzens erhöht, oxidativem Stress in einer sehr frühen Phase standzuhalten.
Zinkpräparate können daher für den Menschen von entscheidender Bedeutung sein, da oxidativer Stress für Herzerkrankungen prädisponiert. Ihre Studie wurde im Journal of Nutrition veröffentlicht.
Das Wissenschaftlerteam verweist auch auf andere Studien, die zeigen, dass reduzierte Zinkspiegel im Körper mit subklinischen Entzündungen zusammenhängen. Dies erhöht das Risiko von oxidativem Stress, der das Herz-Kreislauf-System und das Herz schädigen kann.

Schätzungsweise 25% der Weltbevölkerung weist einen Zinkmangel auf

Zinkmängel sind aus vielen Gründen weit verbreitet

Ein Zinkmangel ist hauptsächlich auf schlechte Essgewohnheiten und den Mangel an tierischem Eiweiß zurückzuführen, das normalerweise eine gute Zinkquelle darstellt. Eine hohe Aufnahme von Eisen und Kalzium sowie ein übermäßiger Alkoholkonsum tragen ebenfalls dazu bei. Altern, Durchfall, ein schlecht behandelter Diabetes und andere Krankheiten können ebenfalls einen Zinkmangel verursachen. Gleiches gilt für verschiedene Arten von Arzneimitteln wie Diuretika, ACE-Hemmer, Antazida, Kortikosteroide, Antibiotika und Antibabypillen.

Quellen und Ergänzungen

Zink ist hauptsächlich in Fleisch, Schalentieren, Milchprodukten, Nüssen, Kernen und Bohnen enthalten. Zink aus tierischen Quellen hat die beste Aufnahme im Körper. Die Referenzaufnahme (RI) für Zink beträgt bei Erwachsenen 10 mg. Wenn Ihnen Zink fehlt, sollten Sie in erster Linie versuchen, mehr Zinkquellen in Ihre Ernährung aufzunehmen. Beachten Sie bei der Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln, dass viele Produkte anorganische Quellen wie Zinksulfat und Zinkoxid enthalten, die der Körper nur schwer aufnehmen kann. Zinkgluconat und Zinkacetat sind organische Formen, die vom Körper viel leichter aufgenommen und verwendet werden können.
Eine Blutprobe kann zeigen, ob Sie einen Zinkmangel haben. Wenn Ihr Arzt einen Mangel festgestellt hat, können hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel das Problem lösen.
Nach Angaben der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) beträgt die sichere obere Aufnahmemenge für Erwachsene (einschließlich schwangerer Frauen) 25 mg täglich. Der kurzfristige Verzehr hoher Zinkmengen, beispielsweise aus Austern oder Nahrungsergänzungsmitteln, ist harmlos.

Quellen:

Rosenblum H et al. Zinc deficiency and Heart Failure: A Systematic Review of the Current literature. Journal of Cardiac Failure, 2020 Jan.

Daniel Brugger and Wilhelm M. Windisch: Short-Term Subclinical Zink Deficiency in Weaned Piglets Affects Cardiac Redox Metabolism and Zinc Concentration. Journal of Nutrition 2017

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