Zinkmängel beschleunigen das Altern, Entzündungen und DNA-Schäden

Zinkmängel beschleunigen das Altern, Entzündungen und DNA-SchädenUnsere Fähigkeit, Zink zu absorbieren, nimmt mit zunehmendem Alter ab, und viele ältere Menschen haben einen Zinkmangel, obwohl ihre Ernährung reichlich Zink enthält. Das Spurenelement ist an über 1.000 Enzymprozessen beteiligt und ein wichtiges Antioxidans, das unsere Zellen schützt. Selbst geringfügige Zinkmängel können Alterungsprozesse beschleunigen und zu Haut- und Haarproblemen, Infektionen wie Blasenentzündungen, chronischen Entzündungen, erhöhtem Blutdruck, Krebs und anderen Krankheiten führen. Besonders gefährdet sind Menschen mit einer ungesunden Ernährung, sowie Vegetarier, Veganer und ältere Menschen. Auch bestimmte Medikamente, die viele Senioren einnehmen, können das Risiko eines Zinkmangels erhöhen.

Alle Körperzellen benötigen Zink, ein Nährstoff, der an weit über 1.000 Enzymprozessen beteiligt ist. Zink unterstützt auch mehrere verschiedene Transportproteine in den Zellmembranen, die sicherstellen, dass die richtigen Gene zum richtigen Zeitpunkt exprimiert werden. Daher ist Zink für eine Vielzahl physiologischer Prozesse von entscheidender Bedeutung, einschließlich des Gehirns und des Nervensystems, der Immunabwehr, der Haut, Haare und Wundheilung, des Kreislaufsystems, der Blutzuckerregulation und der Fruchtbarkeit. Zink ist auch ein starkes Antioxidans, das die Zellen vor oxidativem Stress durch freie Radikale schützt. Dies sind aggressive Moleküle, die bei den meisten Krankheiten eine Rolle spielen. Rauchen, die Einwirkung von Umweltgiften und die Verwendung bestimmter Arzneimittel erhöhen die Belastung durch freie Radikale. Freie Radikale sind jedoch auch ein natürliches Nebenprodukt unserer eigenen Atmung, und die Anzahl freier Radikale nimmt mit zunehmendem Alter zu. Es ist daher wichtig, genügend schützende Antioxidantien wie Zink zu haben, um den Körper bei der Abwehr dieser schädlichen Verbindungen zu unterstützen.

Wir nehmen nur etwa 10 bis 30 Prozent des Zinks aus der Nahrung auf, und diese Menge nimmt mit zunehmendem Alter ab

Ein Zinkmangel ist mit einem vorzeitigen Altern und vielen Krankheiten verbunden

Eine im Nutritional Biochemistry veröffentlichte Studie stellt die biologischen Mechanismen dar, die für den altersbedingten Zinkmangel verantwortlich sind. Die Studie zeigt auch, wie solche Mängel das Risiko einer chronischen Entzündung erhöhen können, die mit einer Vielzahl von Erkrankungen wie Autoimmunerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs zusammenhängt.
Die Studie wurde am Linus Pauling Institute der Oregon State University und am OSU College of Public Health and Human Sciences durchgeführt. Für ältere Menschen ist es nach Ansicht der Wissenschaftler besonders wichtig, genügend Zink zu sich zu nehmen, da sie Zink nicht mehr so gut über die Nahrung aufnehmen und daher mehr als die offiziell empfohlene Zufuhr für diesen Nährstoff benötigen.

Ein Zinkmangel ist vor allem bei älteren Menschen weit verbreitet

Schätzungsweise 40 Prozent der amerikanischen Senioren haben einen Zinkmangel, und die Zahl der Senioren in Europa ist wahrscheinlich ähnlich. Man geht davon aus, dass weltweit rund zwei Milliarden Menschen einen Zinkmangel aufweisen. Die schwerwiegenden Folgen dieses Mangels sind jedoch ein unterschätztes Problem. Anstatt sich mit der zugrunde liegenden Ursache zu befassen, wenden Ärzte Medikamente an, um die verschiedenen Komplikationen zu behandeln, die nach einem Zinkmangel auftreten.

Ein Zinkmangel erhöht die Entzündung, welche der gemeinsame Nenner bei den meisten Krankheiten ist

Die oben genannte Studie wurde an Labortieren durchgeführt. Die Wissenschaftler konnten feststellen, dass mehrere zinkhaltige Transportproteine bei den alternden Tieren nicht richtig funktionierten. Die Tiere zeigten mehrere Anzeichen eines Zinkmangels und hatten eine erhöhte Entzündungsreaktion, obwohl ihre Nahrung ausreichende Mengen an Zink enthielt. Als die Tiere eine Ergänzung erhielten mit einer Menge Zink, die 10-mal höher war als ihr normaler Bedarf, verringerte sich die Entzündungsreaktion auf Werte, die normalerweise bei jungen, gesunden Tieren beobachtet werden. Wie bereits erwähnt, schützt Zink den Körper auch vor oxidativem Stress und DNA-Schäden, jedoch nur dann, wenn der Zinkgehalt ausreichend hoch ist.

  • Das Immunsystem muss im Falle einer plötzlichen Infektion eine akute Entzündung auslösen können
  • Die Immunabwehr sollte nicht durch chronische Entzündungen überreagieren
  • Chronische Entzündungen, die sehr schädlich sind, treten bei den meisten chronischen Erkrankungen wie Ekzemen, Rheuma, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs auf

Probleme bei den meisten älteren Menschen und altersbedingte Erkrankungen

Die Zahl der älteren Menschen in westlichen Ländern steigt, und laut Studienleiterin Emily Ho, sind ältere Menschen aus einer Vielzahl von Gründen besonders anfällig für Zinkmängel. Zum einen haben viele alte Menschen einen eingeschränkten Appetit. Zum anderen weisen sie eine verringerte Zinkaufnahme auf. Zudem kann auch der Verzehr von zu viel Kalzium aus Milchprodukten und Nahrungsergänzungsmitteln die Aufnahme von Zink verringern. Und schließlich können auch Alkoholmissbrauch, Diuretika, Antazida, ACE-Hemmer sowie Diabetes und andere Krankheiten die Aufnahme und Verwendung von Zink beeinträchtigen.
Obwohl ältere Menschen Zink im Allgemeinen nicht so gut aufnehmen und möglicherweise sogar Arzneimittel einnehmen, die ihre Zinkverwertung beeinträchtigen können, sind die offiziellen Empfehlungen (RI – oder Referenzaufnahme) dieselben wie für jüngere Menschen. Die Forscher schlagen daher vor, die Empfehlungen zu prüfen und entsprechend anzupassen.

Zinkquellen und Ergänzung

Basierend auf dieser Studie und dem, was die Wissenschaft bereits über Zink weiß, empfehlen die Forscher, dass ältere Menschen ihre Zinkaufnahme aus Nahrungsquellen und Nahrungsergänzungsmitteln erhöhen. Wir erhalten Zink aus Fisch, Schalentieren, Fleisch, Milchprodukten, Nüssen, Kernen und Bohnen. Zink aus tierischen Quellen wird besser absorbiert als Zink aus pflanzlichen Quellen.
In Bezug auf Zinkergänzungen, enthalten viele Präparate anorganische Quellen wie Zinksulfat oder Zinkoxid, die der Körper nicht so gut aufnimmt. Studieren Sie immer das Etikett und halten Sie sich an Quellen wie Zinkgluconat und Zinkacetat, organische Zinkformen, die leicht aufzunehmen und zu verwenden sind.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat die Obergrenze für die sichere Aufnahme für Erwachsene und schwangere Frauen auf 25 mg täglich festgelegt. Es ist völlig ungefährlich, für kurze Zeit große Mengen Zink, z. B. aus Austern oder Nahrungsergänzungsmitteln, zu konsumieren.

Zinkgehalt in mg pro 100 g Lebensmittel

Austern (roh), 84
Kürbiskerne, Leinsamen, Sesamsamen, ca. 7
Leber, 7
Fleisch, 4-6
Käse, 2-3
Mandeln, 3

Quellen:

Inflammatory response under zinc deficiency is exacerbates by dysfunction of the T helper type 2 lymphocyte-M2 macrophage pathway. Immunology. Apr 2019.

Luke Maxfield, Jonathan S. Crane. Zinc Deficiency. NCBI 18. März 2019

Claudia J. Stocks et al. Uropathogenetic Escherichia coli employs both evasion and resistance to subvert innate immune-mediated toxicity for dissemination. Proceedings of the National Academy of Sciences, 2019

Clintoria R Williams et al. Zinc deficiency Induces Hypertension by Promoting Renal Sodium Reabsorption. American Journal of Physiology – Renal Physiology. 2019

Carmen P. Wong el al. Increased inflammatory response in aged mice is associated with age-related zinc deficiency and zinc transporter dysregulation. The journal of Nutritional Biochemistry. 2012

https://netdoktor.dk/vitaminer/zink.htm

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