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Hohe Blutwerte bestimmter Nährstoffe sind verbunden mit einer Verbesserung der Gehirnfunktion bei älteren Menschen

Hohe Blutwerte bestimmter Nährstoffe sind verbunden mit einer Verbesserung der Gehirnfunktion bei älteren MenschenWir alle hoffen, dass wir unser ganzes Leben lang geistig fit bleiben, um unsere Selbstständigkeit zu bewahren und Krankheiten wie Demenz zu vermeiden. Die Ernährung spielt dabei eine wichtige Rolle, und der Blutwert verschiedener B-Vitamine, von Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren und bestimmter anderer Nährstoffe hängt direkt mit der Gehirnaktivität und den kognitiven Funktionen zusammen. Dies wurde in einer neuen Studie über ältere Menschen dargelegt, die in der Fachzeitschrift ”Neurolmage” veröffentlicht wurde. Gleichzeitig zeigen andere Studien, dass ein Mangel dieser Nährstoffe aufgrund schlechter Ernährungsgewohnheiten, des Einsatzes von Medikamenten und eines Sonnenmangels weit verbreitet ist. Dies kann Konsequenzen sowohl für das Gesundheitswesen als auch für die Gesundheitsausgaben haben, sofern nicht rechtzeitig Vorsorge getroffen wird, indem das Gehirn mit Vitaminen, essentiellen Fettsäuren und allen anderen Dingen versorgt wird, von denen es abhängig ist.

Seit Jahrzehnten wird die sogenannte Mittelmeer-Diät mit einem geringeren Risiko eines kognitiven Abbaus, weniger Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einer längeren Lebensdauer in Zusammenhang gebracht. Diese Diät besteht in der Regel aus Fisch und Meeresfrüchten in großer Menge, sowie Gemüse, Bohnen, Nüssen und gesunden Fetten wie Olivenöl anstelle von rotem Fleisch, Milchprodukten und Zucker. Ein weiterer wichtiger Faktor ist Sonnenlicht, die Hauptquelle für Vitamin D, welches in den Mittelmeerländern ausreichend vorhanden ist.
Die neue Studie wurde von Wissenschaftlern der ”University of Illinois” in den USA durchgeführt und umfasst 116 gesunde Erwachsene im Alter von 65-75 Jahren. Die Forscher untersuchten, wie sich die Diät und Ernährung auf kognitive Funktionen bei älteren, gesunden Erwachsenen auswirken. Sie untersuchten speziell 32 wichtige Nährstoffe, die nach früheren Studien mit einer verbesserten Gehirnfunktion in der alternden Bevölkerung verbunden waren.

Neue Methoden zur Messung der Gehirnleistung

Die Wissenschaftler entschieden sich, die Teilnehmer nicht nach ihren Ernährungsgewohnheiten zu fragen, da es immer viel Ungewissheit darüber gibt, was und wie viel Menschen essen. Stattdessen haben die Wissenschaftler mithilfe verschiedener Biomarker den Gehalt an verschiedenen Nährstoffen im Blut gemessen. Sie verwendeten auch fortschrittliche Methoden und Scans, um zu untersuchen, wie verschiedene Teile des Gehirns funktionieren. Wenn die Blutversorgung gut ist und das neuronale Netzwerk und die Zellkommunikation im Gehirn schnell sind, funktioniert das Gehirn laut den Wissenschaftlern effektiv. Die Teilnehmer führten auch verschiedene kognitive Tests durch.

Klarer Zusammenhang zwischen Nährstoffen und kognitiven Fähigkeiten

Die Studie zeigte einen klaren Zusammenhang zwischen hohen spezifischen Nährstoffwerten im Blut und einer verbesserten Fähigkeit, kognitive Herausforderungen zu lösen. Zu den enthaltenen Nährstoffen zählten:

  • Omega-3-Fettsäuren (fettiger Fisch und Walnüsse)
  • Omega-6-Fettsäuren (Nüsse, Samen, Pflanzenöle)
  • Riboflavin (Vitamin B2) und Folsäure (Grobkörniges, grünes Gemüse)
  • Vitamin B12 (enthalten in tierischen Quellen wie Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten)
  • Vitamin D (hauptsächlich aus Sonnenlicht, aber auch in fettem Fisch, Kabeljau, Eiern und Milchprodukten enthalten)
  • Carotinoide (das gelbliche Pigment in Karotten und Süßkartoffeln)
  • Lycopin (rotes Pigment in Tomaten, Wassermelone und bestimmten anderen Früchten und Gemüsesorten)

Synergieeffekt und positiver Einfluss auf die Frontallappen des Gehirns

Die genannten Nährstoffe schienen sich synergistisch zu beeinflussen. Es schien auch, dass die verschiedenen Nährstoffe die Wirksamkeit in verschiedenen Teilen des Gehirns oder des neuronalen Netzwerks beeinflussten. Die Forscher beobachteten beispielsweise einen positiven Zusammenhang zwischen erhöhten Omega-3-Fettsäurewerten und Aktivitäten im Frontallappen. Die Frontallappen bilden das Kontrollzentrum für primäre kognitive Funktionen wie Sprache, Aufmerksamkeit, Entscheidungsfindung und allgemeine Intelligenz.

Die Nährstoffe wirken nachhaltig

Laut Professor Aron Barbey, einem der leitenden Forscher, weist die Studie auf einen direkten Zusammenhang zwischen Ernährung, Nährstoffen, der Aktivität des neuronalen Netzwerks des Gehirns und der kognitiven Leistungsfähigkeit hin. Weil die Wissenschaftler den Langzeiteffekt testen wollten, luden sie 40 der Teilnehmer ein, den Test zwei Jahre später zu wiederholen. Hier fanden sie einen anhaltenden Zusammenhang zwischen Ernährung, Nährstoffen und Gehirnleistung. Bei der Messung, wie Nährstoffgruppen mit denselben Blutmarkern zusammenarbeiten, konnten sie sich ein genaueres Bild davon machen, wie der Körper diese Nährstoffe nutzt und wie diese langfristig das Gehirn und die kognitive Gesundheit beeinflussen.

Ergänzungen mit B-Vitaminen und Omega-3-Fettsäuren beugen Demenz und Alzheimer vor

Mehrere frühere Studien haben gezeigt, dass hohe Dosen von B-Vitaminen eine leichte kognitive Störung, ein frühes Stadium von Demenz und Alzheimer, verzögern können. Eine andere Studie zeigt jedoch, dass B-Vitamine unwirksam bleiben, bis der Körper ausreichend mit den beiden Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA versorgt wird, die wir aus fettigem Fisch oder Fischölergänzungen erhalten.

Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel

Es ist immer am besten, alle relevanten Nährstoffe durch eine ausgewogene Ernährung zu erhalten, und die Mittelmeer-Diät ist geeignet, um sich inspirieren zu lassen. Viele ältere Menschen haben einen Mangel an B-Vitaminen, weil sie keine ausreichend ausgewogene Ernährung erhalten, zu viel Kaffee und Tee trinken oder Diuretika und Antazida verwenden. Es ist auch schwierig, genügend Vitamin D über die Ernährung zu bekommen. Die Sonne ist unsere Hauptquelle, doch in den nördlicheren Breitengraden steht die Sonne zu tief am Himmel, um das Vitamin zu synthetisieren. Daher ist es ratsam, im Winter ein Vitamin D-Präparat einzunehmen, und auch im Sommer kann es in Betracht gezogen werden, wenn man zu wenig Sonnenlicht bekommt. Menschen, die keinen Fisch mögen oder zu wenig fettigen Fisch essen, können von der Einnahme einer hochwertigen Fischölergänzung profitieren. Ein Fischöl auf Basis von freien Fettsäuren hat die beste Bioverfügbarkeit.

Quellen:

Christoffer E. Zwilling et al. Nutrient biomarker patterns, cognitive function and fMRI measures of network efficiency in the aging brain. NeuroImage 2019

University of Illinois at Urbana-Champaign. Nutrients in blood linked to better brain connectivity, cognition in older adults. ScienceDaily 2018

Oulhaj et al: Omega-3 Fatty Acid Status Enhances The Prevention of Cognitive Decline by B-vitamins in Mild Cognitive Impairment. Journal of Alzheimer's Disease. 2016

Omega-3 levels affect whether B vitamins can slow brain´s decline. University of Oxford. Health and News.2016

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