Mehr Vitamin C erhöht Überlebensrate von Brustkrebspatientinnen

Eine Meta-Analyse des schwedischen Karolinska-Instituts von zehn Beobachtungsstudien mit insgesamt über 17.500 Brustkrebspatientinnen zeigt, dass eine hohe Vitamin-C-Zufuhr aus der Nahrung oder Nahrungsergänzungsmitteln die Überlebenschancen der Patientinnen deutlich verbessert.

Seit Langem hat es an schlüssigen Ergebnissen in Bezug auf den Nutzen einer zusätzlichen Einnahme von Vitamin C bei Brustkrebs gefehlt. Forscher gehen davon aus, dass diese Analyse die erste der vergleichsweise wenigen veröffentlichten Studien zur Vitamin-C-Zufuhr aus der Nahrung oder Nahrungsergänzungsmitteln ist, die Vitamin C mit dem Überleben nach der Brustkrebsdiagnose in Zusammenhang bringt.

Vermindertes Risiko durch Vitamin-C-Präparate

Basierend auf den Ergebnissen früherer Studien aus den Jahren 1993 bis 2013, die sowohl Daten zu Brustkrebs, Sterblichkeit und Vitamin-C-Zufuhr aus der Nahrung und Nahrungsergänzungsmitteln berücksichtigten, schlussfolgern die Forscher, dass sich das relative Gesamtsterberisiko nach der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Vitamin C um 19 % reduziert. Das Risiko, an Brustkrebs zu sterben, verringerte sich durch die Einnahme von Vitamin-C-Präparaten um 15 %.

Vermindertes Risiko durch Vitamin C aus der Nahrung

Die Forscher analysierten auch die Wirkung einer erhöhten Vitamin-C-Zufuhr aus der Nahrung. Je 100 mg höheren Vitamin-C-Gehalts der Nahrung verringerte sich das Gesamtsterberisiko um 27 % und das Risiko, an Brustkrebs zu sterben, um 22 %. Zwar ist dieses Ergebnis etwas besser als das der Nahrungsergänzungsmittel, allerdings ist eine Steigerung der Vitamin-C-Aufnahme durch die Nahrung von 100 mg in der Praxis nur sehr schwer zu erreichen, da dies eine Verdopplung des Vitamin-C-Gehalts einer normalen (dänischen) Ernährung bedeutet. Mit anderen Worten: Wenn sie jeden Tag zwei Orangen essen, müssen Sie in Zukunft jetzt vier essen.

Wirkmechanismen

Es gibt verschiedene Mechanismen, von denen vermutet wird, dass sie durch die Einnahme von Vitamin C die Sterblichkeit von Brustkrebspatientinnen beeinflussen. Dank seiner antioxidativen Eigenschaften neutralisiert Vitamin C freie Radikale, die die Entwicklung von Krebs beeinflussen können. In hohen Dosen kann Vitamin C allerdings auch prooxidativ wirken. In-vitro-Studien haben gezeigt, dass Vitamin C in hohen Dosen für Krebszellen giftig ist, für normale Zellen jedoch nicht.

Vitamin C und Chemotherapie

Die Forscher weisen jedoch auch darauf hin, dass in einigen Fällen, bei denen Vitamin C begleitend zur Chemo- und Strahlentherapie eingenommen wurde, die Krebsbehandlung beeinträchtigt wurde, da das Vitamin C die Tumorzellen schützte.

Im Gegensatz dazu zeigt eine andere Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift Science Translational Medicine veröffentlicht wurde und explizit die Wirkung von intravenös verabreichtem, hochdosiertem Vitamin C auf Krebspatienten, die Chemotherapie erhalten, untersucht, dass Vitamin C sowohl die Wirksamkeit der Chemotherapie verbessern als auch deren Nebenwirkungen vermindern kann. Dies trifft allerdings nicht auf alle Patienten und Therapieformen zu.

Fazit

Die beiden wissenschaftlichen Studien erlauben die Schlussfolgerung, dass Vitamin C eine krebshemmende Wirkung hat. Patienten, die mit Krebsmedikamenten behandelt werden, sollten vor der Einnahme hochdosierter Vitamin-C-Präparate ihren Arzt konsultieren.

Quellen:

Harris HR, et al. Vitamin C and survival among women with breast cancer: A Meta-analysis. European Journal of Cancer. 2014;50(7):1223-31.
McConnell MJ, et al. Ascorbate combination Therapy: New tool in the anticancer Toolbox. Sci Transl Med. 2014;6(222):222fs6.