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Vitamin D kann das Reizdarmsyndrom (RDS) lindern

Vitamin D kann das Reizdarmsyndrom (RDS) lindernDas Reizdarmsyndrom – auch RDS genannt – ist eine der häufigsten Erkrankungen in der westlichen Welt. Entsprechend einer neuen Studie von der Universität Sheffield in England, haben viele RDS-Patienten einen Mangel an Vitamin D, und Vitamin D-Ergänzungen können Symptome wie Blähbauch, Magenkrämpfe, Durchfall und Verstopfung vermindern. Denn Vitamin D hat eine Reihe von Funktionen, die für die Verdauung relevant sind. Die Wissenschaft weiß im Allgemeinen sehr wenig darüber, was RDS auslöst, aber es wird angenommen, dass Störungen der Darmflora, Nahrungsmittelintoleranz und Stress zu dem Problem beitragen können.

RDS beeinflusst den Dickdarm und verursacht gewöhnlich Symptome wie Schmerzen und Magenverstimmung, Magengrummeln, Blähungen und eine wechselnde Stuhlkonsistenz, die zwischen Diarrhoe und Verstopfung wechselt. Zwischendurch kann es zu schmerzfreien Perioden mit weniger Symptomen kommen. Die RDS-Diagnose basiert auf einer Anamnese, die den Rom-III-Konsensus-Kriterien entsprechen. RDS betrifft etwa 10-20 Prozent der Menschen in der westlichen Welt und tritt häufiger bei Frauen auf. Die Krankheit beeinträchtigt die Lebensqualität, verursacht Fehlzeiten und belastet das öffentliche Gesundheitssystem erheblich.

Lassen Sie Ihren Vitamin-D-Spiegel messen, wenn Sie an RDS leiden

Forscher der Universität Sheffield haben den Zusammenhang zwischen Vitamin D und RDS, einer Krankheit, von der jede fünfte Bürger in Großbritannien betroffen ist, näher untersucht. Bei der Durchsicht von sieben veröffentlichten Studien stellten die Wissenschaftler fest, dass rund 75% der RDS-Patienten einen Vitamin-D-Mangel aufweisen. Sie beobachteten auch, dass etwa 70% der Patienten weniger an Mangenkrämpfen und Magengrummeln litten, und weniger Probleme mit Durchfall und Verstopfung hatten, wenn sie mit Vitamin D supplementiert wurden. Die Ergänzung mit Vitamin D hatte vornehmlich bedeutendste Auswirkungen auf die Lebensqualität der Patienten. Obwohl mehr Forschung notwendig ist, empfehlen die Wissenschaftler bereits die Messung des Vitamin-D-Spiegels bei RDS-Patienten. Wenn sie einen niedrigen Vitamin D-Haushalt haben, wird eine Supplementierung empfohlen. Die neue Studie der Universität Sheffield wurde im European Journal of Clinical Nutrition veröffentlicht.
Vitamin D im Blut wird als 25-Hydroxy-Vitamin D gemessen. Der offizielle Schwellenwert liegt bei 50 ng/ml, aber viele Experten halten dies für unzureichend und schlagen 75-100 ng/ml für eine optimale Prävention vor.

Vitamin D steuert viele Funktionen – auch im Darm

Vitamin D ist wie ein Hormon, das eine Vielzahl verschiedener Zellen und Organsysteme aktivieren und beeinflussen kann. Es ist allgemein bekannt, dass Vitamin D wichtig für unsere Knochen ist, und es hilft auch bei der Kontrolle unserer Stimmung, Immunabwehr, unserem Nervensystem und der Darmflora. Vitamin D hilft dem Immunsystem, schädliche Bakterien und Toxine zu bekämpfen, auch aus der Nahrung, die wir essen. Und Vitamin D verhindert, dass das Immunsystem überreagiert und chronische Entzündungen verursacht.

Ein Mangel an Vitamin D erhöht das Entzündungsrisiko im Darm

Frühere Untersuchungen, die im World Journal of Gastroenterology veröffentlicht wurden, zeigen, dass RDS mit einer leichten Darmentzündung assoziiert ist und diese Art von Entzündung molekulare Veränderungen und gastrointestinale Symptome verursachen kann.
Ein Vitamin-D-Mangel ist bereits mit einem erhöhten Risiko für entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa verbunden und wird sogar mit Darmkrebs in Verbindung gebracht.

Überschneidung von RDS und Nahrungsmittelintoleranz

Viele der Symptome, die man bei RDS, Laktoseintoleranz und Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) beobachtet, sind identisch. Menschen mit Laktoseintoleranz können keine Laktose (Milchzucker) abbauen, weil ihnen das Enzym Laktase fehlt. Die unangenehmen Symptome treten normalerweise zwischen 30 Minuten und zwei Stunden nach der Einnahme von Milchprodukten auf. 70% der Weltbevölkerung ist laktoseintolerant und kommt problemlos ohne Milchprodukte aus. Menschen mit dieser Erkrankung sollten natürlich versuchen, Milchprodukte und andere laktosehaltige Lebensmittel aus ihrer Ernährung auszuschließen.
Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, die schaumigen Durchfall und viele andere Symptome verursacht. Der Zustand ist unbehandelbar und erfordert eine völlige Abstinenz von glutenhaltigen Lebensmitteln.
Sowohl die Laktoseintoleranz als auch die Zöliakie werden durch einen einzigen (aber nicht den gleichen) Faktor ausgelöst, während das RDS komplizierter ist. Es ist möglich, gleichzeitig an RDS, Laktoseintoleranz und/oder Glutenunverträglichkeit zu leiden. Weniger bekannt ist, dass die Immunabwehr auf Milcheiweiß wie Kasein und Molkeneiweiß reagieren kann und dass andere Teile des Immunsystems auf Gluten reagieren können (Weizensensitivität).
Wenn das Immunsystem auf Proteine in verschiedenen Nahrungsmitteln überreagiert, kann es zu schlechter Verdauung und chronischen Entzündungen im Darm und anderen Körperteilen führen.
Spezielle Bluttests können zeigen, ob die IgG-Antikörper der Immunabwehr auf Milcheiweiß, Gluten und andere Lebensmittel reagieren.
Histaminintoleranz, die oft unbemerkt bleibt, kann ebenfalls die gleichen Symptome wie bei RDS hervorrufen. Histamin ist ein Neurotransmitter, den der Körper produziert. Auch Bakterien können Histamin produzieren, und die Verbindung ist sogar in verschiedenen Lebensmitteln enthalten. Als Faustregel gilt: Je länger die Nahrung gereift ist oder gelagert wurde, desto mehr Histamin enthält sie. Rotwein, Essig, Käse, eingelegter Hering, Sauerkraut und Salami enthalten viel Histamin. Wir haben in unserem Darm ein Enzym namens DAO (Diaminoxidase), das Histamin abbaut. Wenn wir einen Mangel an diesem Enzym haben, können Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen und andere Symptome auftreten.
In jedem Fall ist die Überschneidung zwischen RDS und verschiedenen Formen der Nahrungsmittelintoleranz ein klinisches Dilemma, das zeigt, wie wichtig unsere Ernährung ist.

10-20 Prozent der Menschen in den westlichen Ländern leiden an RDS. In Asien betrifft die Krankheit nur etwa 6-11 Prozent. Es scheint, dass viel davon abhängt, was man isst.

Vermeiden Sie Stress und gönnen Sie sich viel Schlaf und Bewegung

Der Körper ist darauf ausgelegt, auf Stress mit einer Kampf-oder-Flucht-Reaktion zu reagieren. Dieses veranlasst das Blut, vom Darm zum Gehirn, zum Herzen und zu den Muskeln zu fließen, um uns auf eine optimale körperliche und geistige Leistung vorzubereiten. Allerdings sind wir Menschen nicht dazu bestimmt, über einen längeren Zeitraum einem Zustand von Stress ausgesetzt zu sein, da dieser Zustand extrem energieaufwendig ist und unserem Verdauungssystem eine geringere Priorität einräumt. Viele Menschen mit RDS sind sehr gestresst und müssen sich mehr Zeit nehmen, besonders am Morgen, wo es nur natürlich ist, einen Stuhlgang zu haben.
Wir verdauen unsere Nahrung in erster Linie, wenn wir schlafen, deshalb ist es wichtig, sich ausreichend auszuruhen. Wir brauchen auch Bewegung und eine Art körperliches Ventil für Stress. Lange Spaziergänge sind besonders gut für unseren Darm.

Referenzen

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https://www.sheffield.ac.uk/news/nr/vitamin-d-supplements-ibs-1.759023

Vitamin D-supplements could ease painful IBS symptoms. ScienceDaily. 25. Januar 2018
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Ane Bodil Søgaard, Karen Østergaard, Troels V Østergaard. Mælk og Sundhed. Books on Demand

Pernille Lund. Immunforsvarets nye ABC. Hovedland 2012

Helmut Schmutz. Fødevareintolerans (Histaminintolerans). HSH, 3001, Mauerbac

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