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Ist Cholesterin gefährlich oder ist es ein Mythos?

Ist Cholesterin gefährlich oder ist es ein Mythos?In der Medizin wird seit Jahrzehnten behauptet, dass erhöhte Cholesterinwerte eine gesundheitliche Bedrohung darstellen, besonders wenn Sie zu viel von dem sogenannten "schlechten" Cholesterin - oder LDL (Low-Density Lipoprotein, deusch: Lipoprotein niederer Dichte) im Körper haben. Ein Team internationaler Experten argumentiert jedoch, dass diese Theorie übertrieben ist. Die Experten raten sogar ausdrücklich davon ab, cholesterinsenkende Statine einzunehmen. Inzwischen konzentriert sich die Wissenschaft darauf, wie man die Sicherheit von Statinen verbessern kann, indem man sie mit Nahrungsergänzungsmitteln aus dem Coenzym Q10 kombiniert.

Immer mehr Menschen werden mit erhöhtem Cholesterinspiegel im Blut diagnostiziert und von ihrem Arzt angewiesen, mit der Einnahme von cholesterinsenkenden Medikamenten - auch Statine genannt - zu beginnen. Erhöhtes Cholesterin ist traditionell mit einem erhöhten Risiko für Arteriosklerose und Koronarthrombose verbunden, dies gilt insbesondere für das "schlechte" Cholesterin - auch bekannt als LDL (Low-Density Lipoprotein, deusch: Lipoprotein niederer Dichte).

Gesunde Menschen werden zu Patienten

Laut einer Gruppe internationaler Experten unter Leitung des dänischen Arztes und Forschers Uffe Ravnskov, ist diese Wahrnehmung völlig falsch. In einem Artikel in der dänischen Tageszeitung Politiken (24. Januar 2017), schreibt Ravnskov: „Gesunde Menschen riskieren, Patienten zu werden, wenn sie den Richtlinien von Hjerteforeningen (Die Dänische Herzstiftun)] folgen und mit der Einnahme cholesterinsenkender Medikamente beginnen.“

Haben sie Recht?

Gunnar Gislason, Forschungsleiter bei Hjerteforeningen, teilt diese Meinung nicht und glaubt, dass viel zu wenige Dänen eine cholesterinsenkende Therapie erhalten. Sein Standpunkt stimmt mit dem überein, was die Mehrheit der Ärzte weltweit glaubt. Dennoch - gehen Uffe Ravnskov und die (laut ihm) 15 internationalen Experten, von denen die Hälfte Professoren sind, Recht in ihrer Annahme? Besteht die Chance, dass sie Einblicke haben, die in der etablierten medizinischen Welt nicht bekannt sind?

Länger leben

Im Jahr 2016 veröffentlichten Ravnskov und sein Team einen Artikel in einem der weltweit führenden medizinischen Fachzeitschriften, in dem dokumentiert wird, dass Personen über 60 Jahren mit hohen LDL-Werten länger leben als Menschen mit normalen oder sogar niedrigen LDL-Werten. Ihr Artikel wurde in mehr als 100 Zeitungen auf der ganzen Welt erwähnt und war einer der meistgelesenen Artikel, die die Zeitschrift jemals veröffentlicht hatte. Der Artikel basiert auf einer Analyse (Meta-Analyse) von 19 verschiedenen Studien, die jahrelang insgesamt 68.000 gesunde, ältere Menschen überwacht haben, nachdem ihre Cholesterinwerte gemessen worden waren. Die Mehrzahl der Studien zeigte, dass hohe LDL-Werte von Vorteil sind, und keine der Studien zeigte schädliche Auswirkungen von LDL.

Im Auge des Betrachters

Tatsächlich zeigte eine der Studien (die 44.000 Personen umfasste), dass diejenigen mit den höchsten LDL-Werten im Blut länger lebten als diejenigen, die cholesterinsenkende Statine einnahmen. Verständlicherweise beziehen sich Personen, die sich für die Verwendung von Statinen einsetzen, wahrscheinlich auf andere Studien, die ein verbessertes Überleben bei Patienten zeigen, die Statine einnehmen. Dennoch müssen einige Faktoren berücksichtigt werden. Eine gängige Methode zur Berechnung der Wirksamkeit von Statinen besteht beispielsweise darin, eine Gruppe von Personen, die Statine einnehmen, mit einer Gruppe zu vergleichen, die dies nicht tut. Wenn einer von 100 Patienten in der Statin-Gruppe stirbt, während es in der Gruppe, die keine Statine nimmt, zwei Todesfälle gibt, werden Statin-Befürworter argumentieren, dass das Medikament 50 Prozent Wirksamkeit hat - einfach weil 1 50% von 2 ist. Statin-Kritiker argumentieren dagegen, dass die Wirkung von Statinen nur einen Prozent beträgt.

Ein Milliardengeschäft

Vielleicht wäre es wichtiger, die Tatsache zu berücksichtigen, dass Statine einen der lukrativsten, globalen Märkte der Pharmaindustrie darstellen und weltweit Milliarden von US-Dollar Umsatz generieren. Es ist nicht überraschend, dass das Arzneimittel in seiner medizinwissenschaftlichen Herangehensweise äußerst zielorientiert und systematisch ist, und die Mehrheit der Statin-Studien von den Herstellern dieser Produkte finanziert wird.

Der Körper braucht Cholesterin

Was macht also der Patient? Woher weiß eine Person, wem sie glauben soll? Wie bei so vielen anderen Dingen kann es schwierig sein, dies zu entscheiden, und es gibt sowohl Vor- als auch Nachteile. Statine sind in der Tat sehr wirksame Medikamente zur Senkung des Cholesterinspiegels, aber es gibt Nebenwirkungen wie Muskelschmerzen, Depressionen und ausgeprägte Müdigkeit (lesen Sie den Kasten über Cholesterin und Coenzym Q10). Zudem ist Cholesterin eine essentielle Verbindung, auf die der Körper angewiesen ist, da es einen integralen Bestandteil aller Zellmembranen darstellt und wir es brauchen, um Vitamin D, Gallensäure und Sexualhormone zu synthetisieren.

Wussten Sie, dass Cholesterin und Q10 chemisch verwandt sind?

Cholesterin wird in der Leber synthetisiert. Dasselbe gilt für den Vitamin-ähnlichen Nährstoff Coenzym Q10, der den Energieumsatz in unseren Zellen unterstützt. Q10 und Cholesterin teilen den gleichen biochemischen Weg, genauer gesagt ein Enzym, das HMG-CoA genannt wird. In der letzten Phase dieses biochemischen Prozesses, wird dieses Enzym in Cholesterin bzw. Q10 umgeleitet. Cholesterinsenkende Statine wirken durch die Blockierung dieses Enzyms, aber dadurch wird auch die Synthese von Coenzym Q10 blockiert. Wissenschaftler glauben, dass die nachfolgende Reduktion von Q10 in den Zellen zu Funktionsstörungen und dem Auftreten verschiedener Nebenwirkungen führt.
Eine amerikanische Studie aus dem Jahr 2007 zeigte, dass Patienten mit durch Statin herbeigeführten Muskelschmerzen, den Schmerz um 40% reduzieren konnten, indem sie einfach ein Q10-Präparat zusammen mit ihrem Medikament einnahmen.

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