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Verschiedene Rollen von Selen und Eisen bei der Krebsprävention

– und warum es wichtig ist, genau die richtige Menge zuzuführen!

Verschiedene Rollen von Selen und Eisen bei der Krebsprävention All unsere Zellen enthalten verschiedene Selen-Verbindungen, die eine Reihe lebenswichtiger Funktionen unterstützen, und die mehrere Mechanismen zur Bekämpfung von Krebs aufweisen. Als Antioxidans schützt Selen Eisen davor, einige der schädlichsten freien Radikale zu bilden, die die zelluläre DNA schädigen können, und zu einer unkontrollierten Zellteilung führen. Aus diesem Grund ist ein Selenmangel in Verbindung mit einem Überschuss an Eisen eine tödliche Mischung. Obwohl Eisen für den Körper essenziell ist, darf keinesfalls zu viel Eisen aufgenommen werden. Darüber hinaus ist es wichtig, viel Selen aus Lebensmitteln und/oder Nahrungsergänzungsmitteln in einer Form zuzuführen, die von jeder einzelnen Zelle aufgenommen und verwertet werden kann, um vor krebserregenden Stoffen angemessen geschützt zu sein.

Jede einzelne Zelle unseres Körpers – insgesamt 1013 (oder 10.000.000.000.000) – ist darauf spezialisiert, bestimmte Aufgaben auszuführen. Die Zellmembran schützt die Zelle als äußere Schicht vor äußeren Gefahren. Das Zusammenwirken der Zellen und ihrer Umgebung wird von Membranproteinen gehandhabt. In den Zellen gibt es verschiedene Organellen wie unsere genetische Kodierung (DNA), die spezielle Zellfunktionen ein- oder ausschaltet. Die Kraftwerke der Zellen, die Mitochondrien, wandeln mithilfe von Sauerstoff und Q10 Fett, Kohlenhydrate und Proteine in Energie (ATP) um. Dennoch ist jede Zelle anfällig, und ihre ärgsten Feinde sind freie Radikale, die gesunde Zellen in Krebszellen umwandeln können, wenn die Zellen nicht ausreichend geschützt werden.

Freie Radikale und Antioxidantien Schlüsselbegriffe bei der Entstehung und Prävention von Krebs

Freie Radikale sind ein Nebenprodukt der menschlichen Atmung. Wir bilden mehr freie Radikale, wenn wir unter Stress stehen, oder als Ergebnis von Alterungsprozessen, Vergiftungen, Tabakkonsum und Strahlung. Freie Radikale greifen die Zellmembrane an und lösen so Kettenreaktionen zwischen und in den Zellen aus, die die DNA und die Mitochondrien angreifen.
Unser einziger Schutz vor freien Radikalen sind verschiedene Antioxidantien, vor allem die wichtigen Nährstoffe Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E, Selen und Zink. Selen spielt eine besondere Rolle bei der Krebsprävention, jedoch nur bei einer ausreichenden Zufuhr des Nährstoffs.
Auf zellulärer Ebene ist Selen Teil des aktiven Antioxidans Glutathionperoxidase (GPx), das als erste zelluläre Abwehr von freien Radikalen dient. Vor allem freie Radikale wie Wasserstoffperoxid, ein Nebenprodukt des zellulären Energiestoffwechsels, sind für die Aktivierung einiger sehr gefährlicher und schädlicher freier Radikale von zentraler Bedeutung.

Eisenüberschuss und Selenmangel sind eine tödliche Mischung

Eisen ist im Hämoglobin der roten Blutkörperchen enthalten, das die verschiedenen Zellen und Gewebe des Körpers mit Sauerstoff versorgt. Zudem ist Eisen ein Katalysator für freie Radikale, weshalb wir darauf achten müssen, nicht zu viel Eisen zuzuführen. In den Mitochondrien der Zellen kann Eisen eine sogenannte Fenton-Reaktion einleiten, bei der Eisen und Wasserstoffperoxid zu Hydroxylradikalen reduziert werden – den schädlichsten bekannten freien Radikalen.

Freie Radikale greifen zuerst Mitochondrien an

Hydroxylradikale greifen zuerst die mitochondriale DNA, Proteine und die Zellmembran an. Dabei drosseln sie den Energieumsatz und zahlreiche weitere Zellfunktionen, und sorgen so für einen vorzeitigen Zelltod. Aus diesem Grund ist es wichtig, nicht mehr Eisen als nötig einzunehmen, und normalerweise ist es ratsam, den Eisenspiegel überprüfen zu lassen. Im Idealfall sollte der Eisenwert im Bereich von 40-60 ng/ml Blut liegen.
Anscheinend haben viele Menschen überschüssiges Eisen im Blut. Das Problem ist bei Personen bekannt, die viel Fleisch verzehren oder Nahrungsergänzungsmittel mit Eisen einnehmen, ohne diese tatsächlich zu benötigen. Vor allem Kindern mangelt es an Eisen; dasselbe gilt für Frauen in gebärfähigem Alter, da durch die Menstruation auch Eisen verloren geht. Mit anderen Worten benötigt unser Körper ausreichend Eisen, darf jedoch ebenso wenig zu viel Eisen erhalten. Gleichzeitig ist es wichtig, ausreichend Selen zuzuführen, um eine angemessene Sättigung der selenabhängigen GPx-Proteine und anderer Selenoproteine sicherzustellen, damit sie uns vor einer Krebserkrankung schützen können.

200 µg Selenhefe können Krebsrisiko und Krebsmortalität um mehr als 50 % senken

Vor rund 200 Jahren entdeckte der schwedische Chemiker Baron Jöns Berzelius Selen. Seither untersuchen Wissenschaftler, welche Rolle Selen für die menschliche Gesundheit spielt, insbesondere seine Eigenschaft, Entzündungen und Krebs entgegenzuwirken.
1996 zeigte der amerikanische Wissenschaftler Larry Clark in seiner NPC-Studie (Nutritional Prevention of Cancer), dass die tägliche Einnahme von 200 µg Selenhefe in Form eines Nahrungsergänzungsmittels das Risiko für drei häufig vorkommende Krebsarten um 46-63 % senken kann, während die Krebsmortalität um 50 % gesenkt wird. Diese Studie machte der Wissenschaft die wichtige Rolle der selenabhängigen GPx-Antioxidantien und ihrer Fähigkeit, freie Radikale zu neutralisieren, begreiflich.

Nahrungsergänzungsmittel mit Selenmethionin sind ineffektiv; irreführende Studien

Leider wird das Bild durch die neuere SELECT-Studie getrübt. In dieser Studie wurden ebenfalls Nahrungsergänzungsmittel mit Selen (und Vitamin E) verabreicht, doch es konnte keine krebshemmende Wirkung festgestellt werden. Grund für dieses Ergebnis war die Verwendung von Selenmethionin, einer Selenart, die anders als organische Selenhefe keine vor Krebs schützenden Eigenschaften gezeigt hat. Darüber hinaus verabreichten die Wissenschaftler den Probanden der Studie eine synthetische Form von Vitamin E.
Es ist daher irreführend, sich bei dem Versuch, von einer Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Selen abzuraten, auf die SELECT-Studie zu beziehen. Richtiger wäre es, die Öffentlichkeit darüber zu informieren, dass bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Selenmethionin keine Wirkung zu erwarten ist, und stattdessen die Einnahme einer organischen Selenhefe zu empfehlen.

Richtige Selenart von Bedeutung

Wie bereits erwähnt, enthalten alle Zellen Selen. Der Nährstoff unterstützt etwa 30 verschiedene selenabhängige Proteine (Selenoproteine), die den Energieumsatz, den Stoffwechsel und die Immunabwehr steuern. Außerdem fungieren sie als Antioxidantien und besitzen zahlreiche weitere Funktionen.
Selenhefe enthält sehr viele verschiedene Selenverbindungen. Sie liefert die gleiche Vielfalt an Selenarten, die in unseren Zellen zu finden oder in einer ausgewogenen Ernährung vorhanden ist, die sich verschiedener Selenquellen bedient, wie beispielsweise Fisch, Innereien, Eiern und Paranüssen.
Mit anderen Worten liefert Selenhefe Selenmethionin, aber ebenso Methylselenocystein, Selenocystein und weitere Selenverbindungen. Wissenschaftler sind der Ansicht, dass Methylselenocystein eine der aktivsten Selenverbindungen hinsichtlich der Krebsprävention ist.
Forscher der University of Copenhagen haben eine Studie veröffentlicht, in der untersucht wird, wie Methylselenol die Ausbreitung von Krebszellen hemmt, die durch zellulären Stress und eine entgleiste Immunabwehr verursacht wird. Selenhefe enthält bekanntermaßen Methylselenocystein, das in handelsüblichen Nahrungsergänzungsmitteln mit Selen nicht zu finden ist, die Selenmethionin, Selenat oder Selenit enthalten.
Wie dargestellt, ist Selen mehr als einfaches Selen. Tatsächlich steckt der Teufel im Detail, wenn bei Studien mit einfachem, anorganischem Selen keine positiven Ergebnisse erzielt werden können. Führende Forscher nehmen daher an, dass die tatsächliche Kombination verschiedener Selenverbindungen in Nahrungsmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln mit Selenhefe für die Zellfunktion und den Schutz vor Krebserkrankungen entscheidend ist.

Selen ist mehr als nur Selen

Selen unterstützt die Funktion von etwa 30 verschiedenen Selenoproteinen.
In der Wissenschaft wird angenommen, dass Methylselenocystein, das in Methanselenol umgewandelt wird, eine der aktivsten Selenverbindungen hinsichtlich der Krebsprävention ist.
Selenhefe enthält Methylselenocystein und zahlreiche weitere Selenverbindungen, die dieselbe Vielfalt liefern, die auch in unseren Zellen vorliegt.

Andere bekannte vor Krebs schützende Eigenschaften

Selenoprotein P kann DNA-Schäden reparieren und schützt gesunde Zellen davor, sich in Krebszellen umzuwandeln. Allgemein stärkt Selen das Immunsystem und unterstützt dessen Fähigkeit, Krebszellen anzugreifen. Andere Selenoproteine können krebserregende Gifte wie beispielsweise Quecksilber neutralisieren. Die verschiedenen Selenoproteine wirken ebenfalls zwei für Krebszellen typischen Eigenschaften entgegen. Die erste dieser Eigenschaften ist ihre beeindruckende Fähigkeit, während ihrer Verbreitung neue Blutgefäße zu bilden (Gefäßneubildung). Die andere Eigenschaft ist ihre fehlende Fähigkeit, sich selbst zu zerstören (programmierter Zelltod oder Apoptose). Gesunde Zellen würden dies tun, wenn sie nicht länger normal funktionieren können.

Weniger Krebserkrankungen in Ländern mit hoher Selen-Zufuhr

1977 bildete der amerikanische Wissenschaftler Gerhard Schrauzer der San Diego University die Krebsmortalität in 27 verschiedenen Ländern ab. Er stellte fest, dass die Krebsmortalität mit zunehmender Selen-Zufuhr in einem Land sank.

Selenstatus schon lange vor Krebserkennung gestört

In vielen Fällen vergehen nach dem Auftreten einer ersten Zellmutation 10-15 Jahre, bis ein Tumor entdeckt wird. Indes macht ein Selenmangel die Zellen in zunehmendem Maße anfällig, wodurch sie leichter mutieren und sich im Körper ausbreiten können. In mehreren umfangreichen Studien wurde ein unterschiedlicher Selenspiegel im Blut von Krebspatienten und gesunden Probanden festgestellt, noch lange bevor sich die Krankheit manifestiert. Da eine Krebserkrankung oftmals über mehrere Jahre hinweg entsteht, ist Selen ein entscheidender Schlüssel für eine langfristige Prävention.

Selenmangel in Europa weit verbreitet

Der europäische Boden enthält nur sehr wenig Selen. Der geringe Verzehr von Fisch und Innereien trägt zu den weit verbreiteten Mangelerscheinungen bei. Tabakkonsum, übermäßiger Alkoholkonsum, eine Quecksilbervergiftung, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa können den Selenspiegel des Körpers ebenfalls senken.

Wie viel Selen benötigen wir?

Der offiziell empfohlene Tagesbedarf für Selen liegt bei etwa 50-60 µg. Studien zeigen jedoch, dass diese Dosis nicht ausreichend ist, um eine angemessene Sättigung des Selenoproteins P sicherzustellen, das als Marker für den Selenspiegel im Blut fungiert. Für die Sättigung des Selenoproteins P werden täglich etwa 100 µg Selen benötigt. Insbesondere im Rahmen der Krebsprävention empfehlen Forscher die tägliche Einnahme von 200 µg Selen. Diese Dosis wurde in der NPC-Studie verabreicht. Sie zeigte, dass die Krebsmortalität um 50 % gesenkt werden konnte.
In Studien, bei denen täglich 400 µg Selen verabreicht wurden, sind keine besseren Ergebnisse erzielt worden. Im Gegenteil kann Selen bei einer sehr hohen Dosierung sogar toxisch wirken. Eine Tagesdosis von bis zu 300 µg wird zwar als sicher angesehen, wird möglicherweise jedoch gar nicht benötigt.

Zur Vorbeugung einer Krebserkrankung müssen wir sicherstellen, ausreichend Selen zuzuführen, um die verschiedenen Selenoproteine zu sättigen, die folgende Funktionen haben:

  • Schutz der Zellen vor freien Radikalen
  • Reparatur geschädigter DNA
  • Neutralisierung von Umweltgiften, z. B. Quecksilber
  • Hemmung der Bildung neuer Blutgefäße in Tumoren (Gefäßneubildung)
  • Unterstützung von erkrankten Zellen bei der Selbstzerstörung (Apoptose)
  • Beitrag zu einem gut funktionierenden Immunsystem
  • Steuerung der Produktion von Verbindungen, die die Immunabwehr überreizen

Quellen:

Mercola. The role of Selenium in Cellular Health and Cancer prevention. 2015
http://articles.mercola.com/sites/articles/archive/2017/01/15/selenium-role.aspx

Clark LC et al: Effects of Selenium Supplementation for Cancer Prevention in Patients with Carcinoma of the Skin. Journal of the American Medical Association. 1996

Klein EA et al. Vitamin E and the risk of prostate cancer: The Selenium and Vitamin E Cancer Prevention Trial (SELECT). Jama 2011.

Hagemann-Jensen Michael et al. The Selenium Metabolite Methylselenol Regulates the Expression of Ligands That Trigger Immune Activation through the Lymphocyte Receptor NKG2D. The Journal of Biological Chemistry. 2014.

Heath, J.C. et al: Dietary selenium protects against selected signs of aging and methylmercury exposure. Neurotoxicology, 2010.

Hertz Niels. Selen et livsvigtigt spormineral. Ny Videnskab 2002.

https://en.wikipedia.org/wiki/Free_radical_damage_to_DN

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